Zusammenfassung
Wenn man von den weit zurückliegenden Ursprüngen und ersten Quellen absieht, dann hat der gegenwärtige hohe Stand gesicherter Erfahrungen und analytischer Fundierung der statistischen Verfahren in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen seine Wurzeln in grundlegenden Arbeiten gegen Ende des vorigen und in den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts. In der Physik besteht der offenkundigste Zugang zu statistischen Phänomenen in den Überlegungen zum Aufbau einer systematischen Thermodynamik, die anfänglich noch eine „Thermostatik“ war. Ausgehend von geordneten Erfahrungen mit Wärme, Temperatur und chemischen Reaktionen bildete sich — mit älteren Vorläufern über erste Gedanken zu gewissen Erhaltungsprinzipien — der I. Hauptsatz als Verallgemeinerung von Erfahrungen aus, die auf die klassische reibungsfreie Mechanik Newtons zurückgehen, während der sicherlich bedeutendere II. Hauptsatz das Wesen der irreversiblen Prozesse erfaßte und über Boltzmann (1871 und 1879) eine Formulierung mit Hilfe des Wahrscheinlichkeitsbegriffs erfuhr. Die bis heute unbestrittene Universalität des II. Hauptsatzes hat Gibbs (1902) damit erklärt, daß dieser Satz an keine bestimmte Modellvorstellung im Mikrobereich des molekularen Geschehens gebunden ist.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1992 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Schlitt, H. (1992). Einleitung. In: Systemtheorie für stochastische Prozesse. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-10200-8_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-10200-8_1
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-10201-5
Online ISBN: 978-3-662-10200-8
eBook Packages: Springer Book Archive