Zusammenfassung
Wenn ein Passant dem Opfer eines Verkehrsunfalls zu Hilfe eilt, hängt zwar das Schicksal des Opfers vom Verhalten des Passanten ab, umgekehrt ist dies jedoch nicht der Fall. Wenn die Fahrer zweier Autos ihre Kräfte zusammentun, um einen umgestürzten Baum von der Fahrbahn zu räumen, der für einen von ihnen alleine zu schwer wäre, oder wenn zwei Studenten eine Wohnung mieten, die für einen alleine zu teuer wäre, hängt das Wohlergehen jedes Beteiligten davon ab, was er selbst und was der andere tut. Diese Form gegenseitiger Abhängigkeit nennt man soziale Interdependenz oder wechselseitige Abhängigkeit. Auch Mitglieder großer Gruppen oder Gemeinschaften können wechselseitig voneinander abhängig sein. In einer Gesellschaft, in der Brennstoff knapp ist, hat beispielsweise jedes Mitglied die Wahl, entweder Brennstoff zu sparen (indem es etwa die Wohnungstemperatur niedrig hält) und unter der Kälte zu leiden oder aber Ersparnisgesichtspunkte außer acht zu lassen und das Haus wie immer zu heizen — so geht es das Risiko ein, zu erfrieren, nämlich dann, wenn sich alle anderen genauso verhalten.
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Grzelak, J. (1992). Konflikt und Kooperation. In: Stroebe, W., Hewstone, M., Codol, JP., Stephenson, G.M. (eds) Sozialpsychologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-09957-5_13
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