Zusammenfassung
In der situativen Verhaltensanalyse haben wir uns sehr detailliert mit bestimmten Verhaltensepisoden und deren funktionalen Bedingungen beschäftigt; in diesem Kapitel befassen wir uns wieder mit dem Makro-Bereich von Verhalten. Die kontextuelle Verhaltensanalyse bewegt sich nun von der Mikro- zurück in Richtung Makro-Ebene und versucht, den Stellenwert bestimmter Verhaltensweisen im Gesamtkontext zu klären. Sie stellt somit Zusammenhänge her, ist eher synthetisch-ganzheitlich und reduziert auf diese Weise — sowohl für Therapeut als auch Klient — die relevanten Informationsmengen. Allerdings ist sie — im Gegensatz zu der verhaltensnah und detailreich ablaufenden situativen Verhaltensanalyse — vom Auflösungsgrad her notwendigerweise grob und zum Teil eher erschließend-interpretativ (mit der Gefahr von verzerrten bis falschen Beurteilungen). Deshalb hat eine effektive klinische Urteilsbildung (vgl. Teil III, Kap. 6.4) gerade für diese Art von Informationsverarbeitung hohe Bedeutung. Alle Hypothesen über mögliche funktionale Zusammenhänge von Verhaltensbereichen, die Vernetzung von Einzelproblemen oder die Einflüsse sozialer Systembedingungen dürfen daher nicht private Spekulationen des Therapeuten (mit entsprechendem Irrtumsrisiko) bleiben, sondern müssen — wie in unserem Vorgehen üblich — anhand beobachtbarer Daten überprüft werden.
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Kanfer, F.H., Reinecker, H., Schmelzer, D. (2000). Kontextuelle Verhaltensanalyse: Von der Mikro- zur Makro-Ebene. In: Selbstmanagement-Therapie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-09851-6_17
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