Skip to main content

Grundzüge des Erbrechts

  • Chapter
  • 180 Accesses

Part of the book series: Springer-Lehrbuch ((SLB))

Zusammenfassung

Erbfolge ist die Gesamtnachfolge (Universalsukzession) des Erben in das Vermögen des Erblassers. In alter Zeit war das Vorhandensein eines Erben für den Fortbestand des Hauses und die Pflege des Hauskults (sacra) unerlässlich. Der Erbe trat an die Stelle des Erblassers (succedere in locum defuncti). Den Ausgangspunkt des römischen Erbrechts hat vielleicht die Erbfolge der Hausgenossen (sui heredes) gebildet. Kinder und Ehefrau erbten den Hof zu gleichen Teilen und führten ihn in ungeteilter Erbengemeinschaft fort (consortium). Jeder Miterbe konnte freilich die Teilung verlangen; sie erfolgte mit der actio familiae erciscundae. Neben diese gesetzliche Erbfolge trat schon bald die Möglichkeit, über den Nachlass durch Testament zu verfügen. Die Testamentserbfolge spielte in der Folge die ungleich größere Rolle. Dies zeigt sich auch an der Bezeichnung der gesetzlichen Erbfolge als Intestaterbfolge (Erbfolge ohne Testament). Die Anfänge des Testaments lassen sich nicht mehr rekonstruieren. Vielleicht war es zunächst nur dem kinderlosen Erblasser gestattet, einen Erben zu bestimmen. Möglicherweise sind die Wurzeln des Testaments auch in der übermäßigen Zersplitterung der Höfe zu suchen, welche die testamentarische Bestimmung eines Hoferben notwendig gemacht haben mag. Die Testierfreiheit war das Grundprinzip des römischen Erbrechts, dessen liberal-individueller Charakter noch die heutigen Erbrechtsordnungen prägt.

Köppen, Lehrbuch des heutigen röm. Erbrechts (1886/95); Kunkel/Honsell 434 ff.; Voci, Diritto ereditario rom., 2 Bde. (2. Aufl. 1967/63).

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Zum folgenden KUNKEL/HONSELL 442 ff.

    Google Scholar 

  2. Dazu SIBER, Römisches Recht II 389 ff.

    Google Scholar 

  3. Pomp. D. 50, 17, 7; dazu SCHMIDLIN, Die röm. Rechtsregeln (1970) 62 ff. Gai. D. 28, 5, 89 i.f.

    Google Scholar 

  4. KUBLER RE V A 985 ff. s.v. Testament; Voct II 64 ff.; KUNKEL/HONSELL 447 ff. mit weiterer Lit. in FN 1.

    Google Scholar 

  5. WIELING, Testamentsauslegung im röm. Recht (1972); BACKHAUS, Casus perplexus (1981).

    Google Scholar 

  6. D. 34, 7; vgl. etwa SCHMIDLIN, Die röm. Rechtsregeln (1970) 56 ff., 68 ff. Vgl. § 13 I.

    Google Scholar 

  7. S. dazu neuerdings SCHANBACHER, Ratio legis Falcidiae (1995).

    Google Scholar 

  8. S. KuNKEL/HONSELL 484 ff. mit Literatur in FN 1.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2002 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Honsell, H. (2002). Grundzüge des Erbrechts. In: Römisches Recht. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-09781-6_6

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-09781-6_6

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-540-42455-0

  • Online ISBN: 978-3-662-09781-6

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics