Zusammenfassung
Schmerzen, die bei Kopf- oder Halstumoren auftreten, sind öfters sehr schwierig zu therapieren. Da die orale Opioidgabe in vielen Fällen wegen der Tumorlokalisation nicht möglich ist, bzw. eine orale Opioidgabe keine ausreichende Schmerzerleichterung bringt, werden die schon seit mehreren Jahren alternativen Methoden wie z. B. destruierende Verfahren (Danny 1929), die Thermokoagulation (Sweet 1976) oder eine Hirnstimulation (Young 1986) propagiert. Alternativ bietet sich jedoch auch die intrazerebroventrikuläre Infusion von Morphin an (Lobato 1983; Obbens 1987; Sandouk 1991). Ein solches Vorgehen ist insofern verständlich, wenn man berücksichtigt, daß sowohl für die Schmerzverarbeitung als auch für die Aktivierung deszendierender schmerzhemmender Bahnen Opioidrezeptoren im Thalamus, in der periventrikulären Region, in dem periaquäduktalen Höhlengrau, in den intralaminären Thalamuskernen, im Nucleus trigemini, im Nucleus dorsalis nervi vagi, im Nucleus raphe magnus und im Locus caeruleus zu finden sind. Diese Gebiete können durch eine intrazerebroventrikuläre Opioidgabe direkt erreicht werden, so daß neben geringen Dosen von 0,25 mg Morphin/Tag in steigenden Dosen bis zur Schmerzfreiheit (Karavelis et al. 1996) — auch eine sofortige und intensive Rezeptorinteraktion mit einem guten bis sehr guten analgetischen Effekt zu erwarten ist (Abb. 24.1).
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Freye, E. (1999). Intraventrikuläre Verabreichung von Opioiden. In: Opioide in der Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-09100-5_24
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