Unterschiedliche Wirkungen intrakoronarer und intravenöser Nitroglycerin-Gabe auf die Mikrozirkulation des Ventrikelmyokards der Katze und Ratte

Zusammenfassung

Im Jahre 1867 berichtete Sir Lauder Brunton erstmalig über die Verwendung von Nitraten zur Beseitigung einer hypertonen Krise und des Status anginosus [3]. Es bleibt jedoch noch immer unklar, in welchem Ausmaß Nitroglycerin den pektanginösen Schmerz durch seine Wirkung auf den Koronarkreislauf bzw. seine Wirkung auf den systemischen Kreislauf beseitigt. Bezüglich der Nitratwirkung auf die Gesamt-, regionale sowie nutritive Koronardurchblutung liegen widersprüchliche Daten vor. Nach sublingualer oder intravenöser Nitroglycerin-Gabe wurde gelegentlich eine Zunahme der Myokarddurchblutung beobachtet [2, 6]; in der Mehrzahl der Studien wurden jedoch nur geringfügige und inkonstante Veränderungen [4, 8] oder eine Verminderug des Gesamt-Koronarflusses berichtet [1, 5, 7]. In klinischen und experimentellen Studien bewirkte die intrakoronare Injektion von Nitroglycerin hingegen eine Zunahme der Myokarddurchblutung [1, 4, 7] . Diese divergierenden Resultate sind hauptsächlich auf Unterschiede in der Verabreichung von Nitroglycerin, weiterhin auf methodische Schwierigkeiten zurückzuführen, da die meisten Schlußfolgerungen über regionalen bzw. nutritiven Koronarfluß nur indirekt gezogen werden können.