Zusammenfassung
Störungen der visuellen Raumorientierung treten häufig nach Läsionen extrastriärer kortikaler und subkortikaler Hirnstrukturen auf, insbesondere nach Schädigung der rechten Großhirnhemisphäre. Angaben zur Inzidenz reichen von von etwa 30-50% bei linkshemisphärisch geschädigten Patienten, sowie von 50-70% bei rechtshemisphärisch geschädigten Patienten. Räumliche Störungen sind häufig mit Problemen in wichtigen Alltagsleistungen assoziiert, etwa dem selbstständigen Anziehen, der Fähigkeit sich von einem Bett auf einen Stuhl umzusetzen (sog. Transfers), und sind ein wichtiger Prädiktor für den Verlauf nach einer (rechts-)hemisphärischen Hirnschädigung. Neben der klinischen Relevanz räumlicher Störungen bietet die Untersuchung von Patienten mit solchen Störungen auch die Möglichkeit, die zerebrale Organisation der verschiedenen „räumlichen“ Leistungen näher zu analysieren.
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Kerkhoff, G. (2003). Störungen der visuellen Raumorientierung. In: Karnath, HO., Thier, P. (eds) Neuropsychologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-08957-6_16
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