Zusammenfassung
Der Fasciculus opticus ist wie die Netzhaut ein vorgeschobener Gehirnteil. Seine Neuriten verbinden die Ganglienzellen der Retina mit dem primären Sehzentrum im Corpus geniculatum laterale. Der Fasciculus opticus ist von drei Gehirnhäuten umgeben und enthält etwa 1 Million Fasern. Ein besonders wichtiger Zug ist das maculo-papilläre Bündel, das von der Makula aus nasal zur Papille zieht, dort die temporale Hälfte einnimmt, im weiteren Verlauf des Sehnerven aber sich in dessen Achse verlagert (achsiales Bündel). Achsial verlaufen auch die A. und V. centralis retinae bis 15 mm hinter der Lamina cribrosa. Aus dem Faserverlauf des Sehnerven erklärt sich, daß es eine aufsteigende Atrophie (Erkrankung der Netzhautganglienzellschicht) und eine absteigende Atrophie gibt (bei Läsion des Fasciculus). Etwa 10–14 Tage nach einer Durchtrennung des Sehnerven im knöchernen Kanal ist die Abblassung der Papille mit dem Augenspiegel sichtbar. Den Sehnervenkanal stellt man mit Röntgenaufnahmen nach Rhese als fast kreisrundes Loch dar und vergleicht die Befunde rechts und links. An ihn grenzen hintere Siebbeinzellen und der Sinus sphenoidalis.
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© 1972 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Leydhecker, W. (1972). Die Erkrankungen des Sehnerven. In: Grundriß der Augenheilkunde . Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-07607-1_17
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