Zusammenfassung
Der Organismus ist durch seine Umwelt fortlaufenden wechselnden Veränderungen, physischen und psychischen Belastungen, ausgesetzt. Trotzdem ist er imstande, sein „inneres Milieu“ weitgehend konstant zu halten. Das ist notwendig, wenn es nicht zu schweren Störungen kommen soll, denen der Organismus schließlich erliegen würde. Es muß der osmotische Druck des Blutes konstant gehalten werden (Isotonie), ebenso die Konzentration der einzelnen Ionen im Blut (Isoionie), besonders der Wasserstoffionen (Isohydrie), von denen u. a. die Funktion der einzelnen Fermente abhängt. Es muß das Plasmavolumen, die Zahl der Blutkörperchen, die Konzentration der Eiweißkörper, der Glucose usw. im Blut konstant gehalten werden, obschon Zufuhr und Verbrauch bzw. Ausscheidung ständig wechseln. Er muß imstande sein, die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten bei erheblichen Änderungen der Außentemperatur, er muß die Versorgung des Gewebes entsprechend steigern durch Antreibung von Atmung und Kreislauf bei Leistung von Arbeit u. v. a.m. Wir sprechen rein qualitativ und etwas verschwommen von Regulationen, die der Organismus bei Abweichungen in Gang setzt, sei es nun auf dem Wege über Nerven oder durch Bildung bestimmter Stoffe. Dieses Buch ist im wesentlichen eine Darstellung dieser Regulationen zur Konstanterhaltung des „inneren Milieus“.
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Literatur
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Schneider, M. (1971). Einleitung. Regulation und Regelung. In: Einführung in die Physiologie des Menschen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-06868-7_1
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