Zusammenfassung
Eine Gesprächsform, die in hohem Maße insbesondere dialektische Fähigkeiten verlangt, ist das Interview mit kritischen Journalisten. Die veränderte Situation in der Rundfunk- und Fernsehlandschaft hat dazu geführt, dass immer mehr Führungs- und Fachkräfte Statements und Interviews geben müssen. Dies hängt zusammen mit der verstärkten Regionalisierung bei den öffentlichrechtlichen Anstalten und dem zunehmenden Verdrängungswettbewerb zwischen den Sendeanstalten und den privaten Anbietern. Immer mehr Redaktionen wünschen Statements, Interviews oder die Teilnahme an Talkshows und Diskussionsrunden. Leider ist mit den steigenden Berichterstattungswünschen die journalistische Kompetenz nicht mitgewachsen. Im Gegenteil: Sensationsjournalisten und „aggressive Fragestrategien“ haben Hochkonjunktur. Viele „Journalisten“ führen trotz mangelnder Fachkompetenz und schlechter Vorbereitung Interviews. Moralisieren ohne Fachkompetenz (Lübbe) wird zu einem prägenden Merkmal in der Medienwelt.
Journalisten sind wie Krokodile. Man muss sie nicht lieben, aber man muss sie füttern.
William Perry
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Thiele, A. (2003). Auftritte in Funk und Fernsehen. In: Die Kunst zu überzeugen. VDI-Karriere. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-06661-4_18
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