Zusammenfassung
Trotz vieler Untersuchungen konnte die Beziehung zwischen Sprache und Denken bisher nicht grundlegend geklärt werden. Ich kann im Rahmen dieses Buches auf die Problematik zwar nicht gründlich eingehen, möchte aber wenigstens zum Nachdenken darüber anregen, denn fast jeder, der unvorbereitet mit Aphasie konfrontiert wird, setzt die Sprachstörung mit einer Denkstörung gleich. „Wie kann der Aphasiker noch denken, wenn er keine Sprache mehr hat?” Diese Frage wird immer wieder gestellt, weil allgemein angenommen wird, daß Sprache und Denken identisch wären oder daf3 zumindest das Denken nur mit Hilfe der Sprache möglich sei.
Was im Denken simultan enthalten ist, entfaltet sich in der Sprache sukzessiv. Den Gedanken könnte man mit einer hängenden Wolke vergleichen, die sich durch einen Regen von Wörtern entleert.
(Wygotski)
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Lutz, L. (1996). Sprache und Denken. In: Das Schweigen verstehen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-06488-7_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-06488-7_9
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