Gallenwege

Zusammenfassung

In der Chirurgie der Gallensteinerkrankungen ist eine gewisse Erweiterung der Operationsindikation auch auf symptomlose und symptomarme Erkrankungsformen feststellbar. Diese Entwicklung ist darauf zurückzufuhren, daß einerseits durch Langzeitbeobachtungen asymptomatischer oder symptomarmer Gallensteinträger eine zunehmende Zahl von Spätkomplikationen gefunden wurde und andererseits die Chirurgie des Gallenwegssystems zuverlässiger und gefahrloser wurde. Hieran haben sowohl eine verbesserte prä- und intraoperative Diagnostik (Leberenzymdiagnostik, retrograde Gallenwegsdarstellung, intraoperative Cholangiographie) sowie allgemein verbesserte Operationsbedingungen ihren Anteil. Die operative Entfernung der Gallenblase als den Ort der Steinbildung ist dabei z. Z. die einzige prophylaktische Möglichkeit gegenüber späteren Komplikationen, nachdem eine medikamentöse Steinauflösung zumindest z. Z. noch nicht in größerem Umfang und ohne Risiko möglich ist. Die weitere Entwicklung dieser Methode ist noch nicht genau absehbar. Ähnliches gilt für endoskopische Behandlungsmethoden, wie die endoskopisch retrograde Papillenspaltung, die stellenweise in Erprobung ist, z. Z. aber hauptsächlich auf Patienten in inoperablem Zustand beschränkt ist.