Zusammenfassung
Binde- und Stützgewebe bestehen aus verschiedenen Zelltypen und der interzellulären Substanz, wobei die Bindegewebszellen mobil oder ortsansässig sein können. Zu letzteren zählen als wichtigster Zelltyp die Fibrocyten, die Bindegewebszellen im klassischen Sinn. Im Gegensatz zu den Fibroblasten zeigen sie eher reduzierte Stoffwechselaktivität. Fibroblasten zeichnen sich dadurch aus, daß sie in umfangreichem Maße Fasern und Grundsubstanz (fibra lat. Faserstoff, blastos gr. Keim) produzieren und damit auf diesem Feld aktiver als die Fibrocyten sind. Ungeachtet dieser Unterschiede werden beide Begriffe oft synonym benutzt. Zu den Bindegewebszellen im weiteren Sinn zählen die Lipocyten (lipos gr. Fett) des Fettgewebes, die Chondrocyten (chondros gr. Knorpel) des Knorpels und schließlich die Osteoblasten im Knochengewebe. Zu den mobilen Zellen gehören Makrophagen und Mastzellen, die aufgrund ihrer Bedeutung für das Immunsystem später erläutert werden sollen. Aus biochemischer Sicht interessiert besonders die Interzellulärsubstanz, die histologisch durch ihren mehr oder weniger großen Faserreichtum imponiert. Es lassen sich dabei verschiedene Arten von Bindegewebsfasern unterscheiden. Die kollagenen Fasern bestehen überwiegend aus Kollagen, enthalten aber auch Kohlenhydratverbindungen, die sogenannten Glykosaminoglykane. Auch die retikulären Fasern, oft in Basalmembranen zu finden, zeichnen sich durch einen hohen Kollagengehalt aus, zeigen aber eine unterschiedliche Anfärbbarkeit; ganz anders die elastischen Fasern, welche netzartige Strukturen ausbilden und als wichtigstes Protein Elastin enthalten. In diesem Kapitel sollen auch die Proteine Fibronektin und Laminin angesprochen werden. Ersteres spielt eine Rolle bei der Zellwanderung während der Embryonalentwicklung und der Tumormetastasierung.
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Literatur
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Linnemann, M., Kühl, M. (2003). Binde- und Stützgewebe. In: Biochemie für Mediziner. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-06057-5_17
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