Zusammenfassung
Das emmetrope Auge vereinigt parallel einfallende Strahlen auf der Fovea. Das myope Auge ist zu lang, parallele Strahlen vereinigen sich bereits vor der Retina im Glaskörper, der Fernpunkt liegt im endlichen Abstand. Die Korrektur erfolgt durch Konkavgläser (Minusgläser). Die progressive hohe Myopie über 15 dpt ist eine Krankheit mit Dehnungsschäden der Retina: Conus circumpapillaris, periphere Dehnungsherden, Fuchs-Fleck in der Makula sowie Glaskörperabhebung und -trübung. Das hypermetrope Auge ist zu kurz und wird durch Konvexgläser (Plusgläser) korrigiert. Hypermetropie ist eine Teilursache des Einwärtsschielens. Der enge Kammerwinkel disponiert zum Winkelblockglaukom. Außer Lang- oder Kurzbau des Auges gibt es auch eine Brechungsmyopie oder Brechungshypermetropie, die seltener sind. Bei nicht sphärischer Wölbung der Hornhaut entsteht Astigmatismus (Brennpunktlosigkeit), der durch ein Zylinderglas (torisches Glas) korrigiert wird, bei unregelmäßigem Astigmatismus durch harte Kontaktlinsen oder bei Hornhautnarben durch eine Hornhauttransplantation. Brillengläser gibt es auch als Bifokal-, Trifokal- und als Gleitsichtgläser, die aus kosmetischen und funktionellen Gründen bevorzugt werden. Kontaktlinsen werden aus kosmetischen Gründen lieber als eine Brille getragen, aber sie sind für Sport und eine Reihe von Berufen nötig und haben den Vorzug, daß sie nicht beschlagen. Bei hoher Myopie oder Anisometropie, wie einseitiger Linsenlosigkeit, sind sie unverzichtbar, bei beginnendem Keratokonus kann man den Brechungsfehler nur durch Kontaktlinsen ausgleichen. Die Sauerstoffdurchlässigkeit muß hoch sein, weil sonst die Sauerstoffversorgung der Hornhaut behindert wird und Blutgefäße in die Hornhaut einwachsen. Deshalb sind regelmäßige augenärztliche Kontrollen nötig. Weiche Linsen sind besser verträglich als harte, fördern aber stärker die Vaskularisation der Hornhaut und können leichter durch Bakterien verunreinigt werden.
Es gibt phototrope Gläser, die sich bei starkem Licht (im Schnee, im Gebirge) dunkel färben. Lupenbrillen vergrößern 2,5fach. Sehhilfen für Schwachsichtige sind in Kap. 35 besprochen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1993 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Leydhecker, W., Grehn, F. (1993). Refraktionsfehler: Brillen und Kontaktlinsen. In: Augenheilkunde. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-05924-1_22
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-05924-1_22
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-56760-8
Online ISBN: 978-3-662-05924-1
eBook Packages: Springer Book Archive