Zusammenfassung
Die in den letzten Jahren durchgeführten bakteriologischen Qualitätskontrollringversuche mit bisher leider nur freiwilliger Beteiligung von einigen hundert von mehreren tausend Laboratorien in Deutschland, die Mikrobiologie machen, haben ergeben, daß etwa jeder 4. bis 5. bakteriologische Befund entweder mangelhaft oder zum Teil völlig falsch ist. Die wahre Situation dürfte noch schlimmer sein, da sich an den Ringversuchen überwiegend Laboratorien beteiligen, die positiv motiviert sind, ihre eigene Qualität zu überprüfen und zu verbessern. Erwartungsgemäß gab es dabei ein erhebliches Gefälle zwischen Universitätsinstituten, Laboratorien in großen Krankenhäusern und Medizinaluntersuchungsämtern einerseits und den kleineren Laboratorien andererseits. Teilweise lassen die Ergebnisse sogar auf eine echte „Hinterhofbakteriologie“ schließen. Da werden beispielsweise gewöhnliche Escherichia coli mit Shigellen verwechselt, Meningokokken mit Gonokokken, sogar Pilze mit grampositiven oder gramnegativen Keimen usw. Leider gibt es immer noch viel zu viele schwarze Schafe in der Labormedizin und Mikrobiologie, deren einziges Bestreben es ist, möglichst viele mikrobiologische Untersuchungen mit möglichst vielen abrechenbaren Leistungen durchzuführen. In diesem Zusammenhang muß auch betont werden, daß es leider nicht wenige Firmen gibt, die den Markt mit Einfachtests überschwemmen, die eine „Primitivbakteriologie“ fördern, so daß viele Ärzte glauben, wenn sie einen Wochenendkurs gemacht haben oder ihre medizinisch-technische Assistentin zu einer einwöchigen Schulung geschickt haben, bakteriologische Diagnosen stellen zu können.
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Daschner, F. (2000). Zusammenarbeit mit Laborärzten und Mikrobiologen. In: Antibiotika in der Praxis mit Hygieneratschlägen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-05782-7_4
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