Zusammenfassung
Die häufigsten Erreger sind Meningokokken, Pneumokokken und Haemophilus influenzae (wegen Impfung selten geworden). Bei jedem unklaren Fieber auch an Meningitis denken, vor allem bei Bewusstseinstrübung. Bei Meningitisverdacht sofort lumbal punktieren, noch besser aber den Patienten sofort in die nächstgelegene Klinik einweisen. Geht es dem Patienten schlecht oder hat er Petechien (v. a. Meningokokkeninfektion!), ist die beste Lösung: sofort lumbal punktieren (aber nur, wenn ohne Schwierigkeiten möglich), anschließend sofort 3 g Cefotaxim oder 2 g Ceftriaxon innerhalb von 5–10 min intravenös applizieren, dann sofort Klinikeinweisung, Liquor mit in die Klinik schicken. Wenn der Transport länger als maximal 1/2 h dauert, dann auf jeden Fall vor dem Transport noch in der Praxis oder am Krankenbett Ceftriaxon oder Cefotaxim intravenös verabreichen, bei Säuglingen und Kleinkindern 50 mg/kg Körpergewicht. Bei geringer Übung kann auf Lumbalpunktion verzichtet werden, da Cefotaxim und Ceftriaxon praktisch alle wichtigen Meningitiserreger (nicht Listerien!) erfassen. Auf die Lumbalpunktion und die initiale Antibiotikagabe kann verzichtet werden, wenn der Patient nicht lebensbedrohlich erkrankt ist und die Transportzeiten kurz sind (weniger als 1/2 h).
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Daschner, F. (2002). Der bakteriologische Notfall. In: Antibiotika in der Praxis mit Hygieneratschlägen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-05780-3_5
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