Zusammenfassung
Komplexverbindungen, Koordinationsverbindungen oder kurz Komplexe heißen Verbindungen, die ein Zentralteilchen (Atom, Ion) enthalten, das von sog. Liganden (Ionen, neutrale Moleküle) umgeben ist. Diese allgemeinen Kriterien erfahren dadurch eine Einschränkung, daß man meist nur dann eine Verbindung als Komplex bezeichnet, wenn Zentralteilchen und Liganden für sich unter normalen Bedingungen existenzfähig sind und die Komplexbildung unter chemisch vernünftigen Bedingungen tatsächlich abläuft. (Verbindungen wie CH4, PF5 oder SO4 2e fallen daher nicht unter diese Definition.) Durch die Komplexbildung verlieren die Komplexbausteine ihre spezifischen Eigenschaften. So kann man z.B. in der Komplexverbindung K3[Fe(CN)6] weder die Fe3⊕-Ionen noch die CN⊖-Ionen qualitativ nachweisen. Erst nach der Zerstörung des Komplexes, z.B. durch Kochen mit Schwefelsäure, ist dies möglich.
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© 1978 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Latscha, H.P., Klein, H.A. (1978). Komplexverbindungen. In: Anorganische Chemie. Heidelberger Taschenbücher, vol 193. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-05765-0_6
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