Zusammenfassung
Man stand im vierten Jahre der Revolution. Das Haupt des Königs Ludwig XVI. War bereits gefallen, und Hunderte von angesehenen Bürgern hatten das gleiche Schicksal. Der Triumph der Männer der Revolution war ein vollkommener. Wenn auch zum mindesten vier Fünftheile des französischen Volkes viese neuen Jdeen und Verhältnisse haßten, so war doch die offene Opposition nirgends eine massenhafte, noch weniger eine einheitliche, und wo sie sich am erbittertsten zeigte, wie in der Vendée, wurde sie durch rücksichtslose Schläge niedergeschmettert. Da brach die gefährlichste Opposition im Schoße der Revolution selbst aus. „Girondisten oder Jakobiner“ war die Frage, von deren Entscheidung einige Monate lang das Schicksal Frankreichs, ja Europa’s abhieng. Die Revolution beobachtete ein ähnliches Verfahren wie der Griechengott Kronos, nur mit dem kleinen Unterschied, daß dieser zärtliche Vater Kronos seine eigenen Kinder verschlang, während die Revolution ihre eigenen Väter einen nach dem andern verspeiste.
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Müller, W. (1876). Charlotte Corday. In: Historische Frauen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02100-2_10
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