Zusammenfassung
Im Osten der Schweiz liegt hoch oben im Innern Graubündens Davos, still und unberührt vom Hauptstrom der Reisenden, die einmal die Schweiz gesehen haben wollen und dabei an den Vierwaldstätter und Genfer See, das Berner Oberland und ähnliche Fremdenzentren denken. Erst in den letzten Jahren wächst auch hier der Fremdenverkehr, und zwar hauptsächlich, wenn der Schnee zum Wintersport einlädt. Dann vergißt Davos seinen eigentlichen Zweck, der Kranke tritt zurück, und Tausende von Wintersportlern beleben die Hänge rings um den langhingestreckten Ort Davos-Platz — Davos-Dorf. Daß jedoch erst in diesem Jahrhundert die Davoser Landschaft eine größere Menge Menschen zu sehen bekommt, ist ohne weiteres verständlich; denn die einzigen Zugänge zu dem abgelegenen Fleckchen Erde bilden zwei wilde Schluchten, die der Züge mit dem Landwasser und die der Clus mit der Land-quart. Dort kämpfen noch heute Technik und Naturgewalt hart miteinander. In den auf wenige Meter künstlich erweiterten Schluchten begegnen sich Autostraße, Eisenbahn und das oft wildtosende Gebirgsflüßchen. Aber nicht nur der Eingang in dieses Alpenparadies, sondern auch der um zahlreiche Ecken hinaufführende Weg, fern von jeder größeren Durchgangsstrecke, hielt den Reisenden ab, Davos zu besuchen, und tut es auch jetzt noch oft. Doch zum Troste derer, die sich dadurch abschrecken ließen, sei es gesagt, daß nicht nur der Mensch, sondern etwas viel Gewaltigeres das Hochland von Graubünden wegen seiner abgeschlossenen Lage wenigstens zu einem Teile meidet. Das sind die atmosphärischen Störungen, deren Verhalten in dem geschützten Hochtale von Davos später an einzelnen Beispielen näher erläutert wird. Doch muß vorerst noch eine umfassende Ortsbeschreibung folgen, um mit der dortigen Landschaft vertraut zu werden.
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Literatur
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Riedel, G. (1936). Wettergeschichte von Davos. In: Singularitäten des Davoser Klimas. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02034-0_2
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