Zusammenfassung
In dem Buch »Die Theorie der Mehrsfoffdampfmaschine«2) stellt K. Schreber die Formeln zusammen, die die Vorteile der Mehrstoffmaschine gegenüber der Wasserdampfmaschine vom thermodynamischen Standpunkte aus ergeben. Für unsere Betrachtungen ist das auf S. 20 abgedruckte Ergebnis von Wichtigkeit, daß bei gleichzeitiger Beachtung der thermodynamischen Verhältnisse in der Kesselanlage und in der Maschinenanlage der Carnotsche Kreisprozeß die meiste Arbeit liefert, dessen obere Grenztemperatur 453° C ist. Diesem Ergebnis liegt die Erwägung zugrunde, daß mit steigender oberer Temperaturgrenze der Wirkungsgrad des Carnotschen Prozesses zwar zunimmt, daß aber gleichzeitig der Wirkungsgrad der Kesselanlage schlechter wird, da die Heizgase mit höherer Temperatur nach dem Schornstein abziehen. Die Verhältnisse ändern sich sofort, wenn man die abziehenden Heizgase zum Vorwärmen der Kesselspeiseflüssigkeit verwendet. Wenn auf diese Weise die Temperatur der abziehenden Heizgase stets gleich gehalten wird, unabhängig von der oberen Temperaturgrenze des Dampfmaschinenprozesses, dann ergibt sich, daß der Carnot-Prozeß der Anlage die größte Arbeit leistet, der die höchste obere Temperaturgrenze aufweist.
Eingegangen im November 1910. Die Arbeit stammt aus der Assistententätigkeit des Verfassers am Institut für angewandte Mechanik der Universität Göttingen. Die Versuche wurden dort in der ersten Hälfte des Jahres 1906 ausgeführt.
Auch hier dankt der Verfasser seinem früheren Chef, dem Direktor des Instituts für angewandte Mechanik, Hrn. Professor Dr. L. Prandtl, für die Genehmigung zur Anstellung der Versuche und für das freundliche Interesse, das Hr. Prandtl den Versuchen entgegengebracht hat. Die Veranlassung zur Veröffentlichung der Arbeit gab dem Verfasser eine Bemerkung, die Hr. Professor Dr. A. Stodola in seinem Buch »Die Dampfturbinen« über die Aussichten der Mehrstoffdampfmaschine bezw. -turbine macht. Danach ist Hr. Stodola der Ansicht, daß die Frage der Mehrstoffkraftanlagen ein großes Interesse beansprucht.
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Hort, H. (1912). Untersuchung von Flüssigkeiten, die als vermittelnde Körper im oberen Prozeß einer Mehrstoffdampfmaschine Verwendung finden können. In: Untersuchung von Flüssigkeiten, die als vermittelnde Körper im oberen Prozeß einer Mehrstoffdampfmaschine Verwendung finden können. Mitteilungen über Forschungsarbeiten auf dem Gebiete des Ingenieurwesens, vol 116. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02000-5_1
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