Zusammenfassung
Um ihre Aufgabe erfüllen zu können, müssen Ingenieure die Gesetze der Natur ergründen und nutzbar anwenden können und nicht nur den Ursachen und Vorgängen an Dingen und Maschinen, mit denen sie zu tun haben, sondern auch den Bedürfnissen der Allgemeinheit und der Wirkung der Technik auf die letztere auf den Gruncd gehen. Ingenieure müssen also in der vielfältigsten Form Diener des Fortschrittes und ihres Volkes sein und sollten ihren Beruf nicht lediglich als ein Geschäft sondern als eine Mission betrachten. Hierzu brauchen sie ebenso wie zum Lösen einzelner technischer Aufgaben Idealismus, denn auch in der Technik lassen sich große Taten nur mit entsprechenden persönlichen Opfern vollbrin-gen, und auch an der Straße des technischen Fortschrittes liegen die Gräber derer, die für eine Idee ihr Leben gelassen haben. Aussicht auf Profit kann den Fortschritt zwar fördern, hätte aber allein kaum eine der großen Erfindungen zustande gebracht.
Die Beobachtung ist der Prüfstein aller Theorien, die Bewährung aller Vermutungen, die Vernichterin aller Täuschungen, zugleich auch die reichste Quelle unerwarteter Aufschlüsse und lang gesuchter Belehrungen.
J. C. Horner.
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Referenzen
Matschoss, C.: Große Ingenieure. München-Berlin 1937.
Schenzinger, K. A.: Anilin. Berlin 1940.
Sauerbruch, F.: Dtsch. Techn. 1939. S. 6–12.
Kesselring, F.: Z. VDI 1937. S. 365–331.
Rudolf Virchow, der immer wieder die Wissenschaft vor Uberschreiten der unserer Erkenntnis gesetzten Grenzen gewarnt hat, meinte: „Die Aufgabe der Wissenschaft ist es nicht, die Gegenstände des Glaubens anzugreifen, sondern nur die Grenzen zu stecken, welche die Erkenntnis erreichen kann, und innerhalb derselben das einheitliche Selbstbewußtsein zu begründen.“
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© 1947 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Münzinger, F. (1947). Der Ingenieur als Mensch. In: Ingenieure Baumeister Einer Besseren Welt. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-01224-6_12
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