Zusammenfassung
Es ist allgemein bekannt, daß kleine Kinder für eine positive Entwicklung Nähe und Geborgenheit brauchen. Doch ist es noch nicht lange her, daß dieses Bedürfnis einfach übergangen wurde. So gab es in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts in Kriegsgebieten Waisenhäuser, in denen kleine Kinder lediglich „verwahrt“ wurden, wobei natürlich berücksichtigt werden muß, daß damals schwere Zeiten herrschten. Sie bekamen ihr Essen und wurden ab und zu gewickelt, blieben aber ansonsten den ganzen Tag sich selbst überlassen. René Spitz (1945) war einer der ersten, der entdeckte, daß Kinder ohne emotionale Betreuung das Symptom des Hospitalismus entwickeln und frühzeitig sterben. Er stellte fest, daß Kinder aus Waisenhäusern mit keinem oder kaum vorhandenem Pflege- und Erziehungspersonal im Gegensatz zu Kindern, die zur gleichen Zeit in einem anderen Umfeld unter intensiver Betreuung aufwuchsen, folgende Symptome ausbildeten:
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Sie wuchsen langsamer.
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Sie waren passiver, zeigten allerdings eine gleichförmige motorische Unruhe, die oft damit verbunden war, in gleichmäßigem Takt mit dem Kopf gegen das Bettchen zu schlagen.
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Sie zeigten keine Furcht vor Fremden (im Gegensatz zu dem typischen „Fremdeln“ von Babys im Alter von 8–10 Monaten).
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Und sie hatten nur ein geringeres Interesse an ihrer Umgebung.
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Schaub, M. (1994). Körperpflege und Kleidung: Begegnungen und Vorurteile. In: Psychologie für die Pflegeberufe. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00658-0_3
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