Zusammenfassung
Seit Hippokrates gilt als oberstes Gebot ärztlichen Handelns die Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit des Patienten: Salus aegroti suprema lex! Nach diesem Prinzip hat der Arzt bis in die jüngste Zeit hinein als mehr oder weniger autoritärer Sachwalter die medizinischen Maßnahmen bestimmt, die er zum Besten des Patienten für geboten hielt. Er konnte hierbei davon ausgehen, daß seine Handlungsweise sich mit dem Willen des Patienten deckte und keiner umfangreichen Begründungen bedurfte. Im Extremfall setzte er sich in „väterlicher Fürsorge“ (paternalistisches Prinzip) sogar über den ausdrücklichen Willen des Kranken hinweg. Mit zunehmendem Informationsstand und einer Vielzahl anderer Gründe hat sich jedoch ein Wandel vollzogen: An die Seite des Arztes tritt der „mündige“ Patient, der ausführlich informiert und, nach entsprechender Aufklärung, an der Entscheidung für medizinische Maßnahmen beteiligt werden möchte. Durch die sog. Verrechtlichung der Medizin hat das Arzt-Patienten-Verhältnis inzwischen Vertragscharakter angenommen. Eine ganz wesentliche Rolle spielt hierbei das Selbstbestimmungsrecht oder auch Autonomie des Patienten; aus dem „Salus aegroti suprema lex“ ist weitgehend ein „Voluntas aegroti suprema lex“ geworden: „Der Wille des Kranken ist oberstes Gebot“.
This is a preview of subscription content, access via your institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1999 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Larsen, R. (1999). Ethik und Recht in der Intensivmedizin. In: Anästhesie und Intensivmedizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00514-9_41
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-00514-9_41
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-00515-6
Online ISBN: 978-3-662-00514-9
eBook Packages: Springer Book Archive