Zusammenfassung
Vorgespannte Bauteile weisen unter der Gebrauchslast (v + k + s + + g + p) einen homogen wirkenden Querschnitt auf. Bei einem weiteren Anwachsen der äußeren Last nehmen die Spannungen nicht linear mit der Laststeigerung zu, da die Vorspannkraft konstant ist. Überschreitet dabei die Randspannung die Betonzugfestigkeit, so geht außerdem der Querschnitt aus dem homogenen Zustand I in den inhomogenen Zustand II mit gerissener Zugzone über (vgl. Abb. [6.08]). Man kann also die Sicherheit eines Bauteils, d. h. das Verhältnis der Last, bei der das Versagen des Betons bzw. der Bewehrung eintritt, zur Gebrauchslast nicht, wie das im „n-Verfahren“ der DIN 1045 für schlaff bewehrte Betonkonstruktionen geschieht, aus dem Abstand der Spannungen des Gebrauchszustandes von den Bruchfestigkeiten der Baustoffe ersehen, da dies eine mit dem Anwachsen der äußeren Last lineare Zunahme der Spannungen voraussetzen würde. Insbesondere wächst die im Gebrauchszustand hohe zulässige Stahlspannung von 0,55 ßz bzw. 0,75 ßs bei weiterer Laststeigerung nur langsam, so daß aus dem Verhältnis dieser Spannung zur Fließspannung keine Rückschlüsse auf die Sicherheit der Bewehrung gezogen werden können. Es ist daher neben dem Spannungsnachweis im Gebrauchszustand die Tragfähigkeit des Bauteils im Bruchzustand zu bestimmen. Dies geschieht gem. DIN 4227 nach dem sogenannten Traglast-Verfahren, das weiter unten behandelt wird. Die vorhandene Sicherheit ist dann durch das Verhältnis Bruchlast zu äußerer Last im Gebrauchszustand bestimmt.
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Literatur zu Kapitel 9
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Deutscher Ausschuß für Stahlbeton H. 115.
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© 1963 Springer-Verlag OHG., Berlin/Göttingen/Heidelberg
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Mehmel, A. (1963). Tragfähigkeit von Spannbetonbalken bei Beanspruchung durch Biegung und Normalkraft. In: Vorgespannter Beton. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00207-0_9
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