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Ankommensprozesse und Subjektpositionierungen: Vier Fallanalysen

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Das Ankommen und Positionieren in Fluchtmigrationsprozessen

Zusammenfassung

Das dieser Arbeit zu Grunde liegende Erkenntnisinteresse bezieht sich auf die Frage, wie Prozesse des Ankommens von fluchtmigrierten Menschen in einem neuen soziokulturellen Kontext gestaltet werden und wie sich jene, im Interessenfokus stehende, Subjekte zu und in diesem neuen gesellschaftlichen Kontext positionieren. Nachstehend werden die Kategorienmodelle der Fälle, die durch einen maximalen Kontrast ausgewählt wurden, dargestellt.

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Notes

  1. 1.

    Wie bereits an anderer Stelle erwähnt wurde, sind in der vorliegenden Arbeit ausschließlich Vornamen zur Benennung der Fälle verwendet worden, da die gesamte Forschungs- und Kommunikationsinteraktion mit den Biograph*(inn)en von einer gegenseitigen ‚Du-Ansprache‘ geprägt war. Im asylrechtlichen Kontext erschien die Kommunikation mit einer vorwiegend persönlichen und weniger administrativen Anrede angebracht und von den Gesprächspartner*(inne)n erwünscht.

  2. 2.

    Übersetzung eines Originalzitats aus dem Interview mit Jenifa (2019): „the game with peoples‘ life“ (Jenifa 2019, Z. 221).

  3. 3.

    Das Diversity Café ist laut Veranstalter*innen ein offener Begegnungsraum der einen zwischenmenschlichen Austausch fördern und Menschen sowie Organisationen, die sich für eine demokratische, menschenwürdige und inklusive Stadtgesellschaft engagieren, verbinden soll. Interessierte Privatpersonen und Menschen, die in unterschiedlichen Gruppen, Initiativen, Einrichtungen und Vereinen aktiv sind, können sich im Diversity Café treffen, um Informationen über Organisationen, aber auch Angebote zu verschiedensten Lebensbereichen und Freizeitaktivitäten in der Stadt auszutauschen (vgl. Büro für Diversität der Stadt St. Pölten 2016).

  4. 4.

    Seine gesamte Verwandtschaft floh in den 1990er Jahren während des afghanischen Bürgerkriegs, als Angehörige einer sowohl ethnischen (Hazara) als auch einer konfessionellen (Schiiten) Minderheit in den Iran, nachdem sie gewaltvollen Übergriffen ausgesetzt waren.

  5. 5.

    Der damalige Österreichische Bundeskanzler Werner Faymann gibt in der Nacht vom vierten auf den fünften September 2015 bekannt, dass die österreichischen Grenzen „aufgrund der humanitären Notlage eine Ausnahmeregelung mit Ungarn“ (Dreyer-Plum 2020, S. 173) vorsehe und Österreich „Flüchtlinge passieren lasse“ (Dreyer-Plum 2020, S. 173), wodurch eine Durchreise durch Österreich und Einreise nach Österreich ohne gültiges Visum für Drittstaatsangehörige möglich war.

  6. 6.

    In der hier dargestellten Ausprägung des Ankommensprozesses, zeigt sich der Begriff des ‚Flüchtlings‘ als zentrale Kategorie, weshalb in den Ausformulierungen der Ergebnisse der Fallanalyse das Wort ‚Flüchtling‘ in unterschiedlichen Sinnzusammenhängen und Attribuierungen verwendet wird. Die Entscheidung diesen Begriff in dem hier vorzufindenden Ausmaß und der entsprechenden Variationsvielfalt in den Text einzubinden, erschließt sich aus der Analyse und Erarbeitung mit konsequenter Nähe zum Datenmaterial. Indem das ‚Flüchtling-Sein‘, die damit einhergehenden Implikationen sowie der individuelle Umgang damit, für die Charakteristik des Ankommensprozesses bezeichnend ist, finden sich jene zentralen Kategorien in der gegenwärtigen Ausformulierung entsprechend wieder.

  7. 7.

    Mit der sprachgebräuchlichen Verwendung des Wortes ‚Asylantrag‘ ist ein Antrag auf internationalen Schutz im Rahmen der Genfer Flüchtlingskonvention aus dem Jahr 1951 und dessen Zusatzprotokoll aus dem Jahr 1967 zu verstehen (vgl. Bundesministerium für Inneres o. J.).

  8. 8.

    Der Ursprung der gläsernen Decke wird in den 1980er Jahren verortet. Unter anderem wird hierbei auf Hymowitz und Schellhardt (1986) verwiesen, die in einem Artikel im Wall Street Journal, über das Nicht-Vorankommen von Frauen in ihren Karrierewegen schrieben (Originaltitel: The Glass-Ceiling: Why Women Can´t Seem to Break the Invisible Barrier that Blocks Them from Top Jobs). Bald daraufhin erfuhr das Thema „auch in der wissenschaftlichen Diskussion eine starke Beachtung“ (Rybnikova/Menzel 2021, S. 452). Die Ursachen und Bedingungen dieser Limitierungen werden auf folgenden drei Ebenen verortet: (1) strukturelle, (2) kulturelle und (3) personelle Barrieren (vgl. Rybnikova/Menzel 2021).

  9. 9.

    Bei der österreichischen Bundespräsidentenwahl im Jahr 2016 traten im ersten Wahlgang sechs Personen an. Da es im ersten Wahlgang zu keiner eindeutigen Mehrheit kam, wurde ein zweiter Wahldurchgang mit einer Stichwahl zwischen dem Erst- und Zweitplatzierten des ersten Wahldurchgangs durchgeführt. Diese beiden Kandidaten stellten ein politisch kontroverses Bild dar. Norbert Hofer ging als Vertreter der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) mit rechtspopulistischer Orientierung an den Start. Sein Gegner Alexander Van der Bellen kam aus dem Lager Die Grüne – Die Grüne Alternative – eine Partei, die 1986 aus der Vereinigung der konservativen ‚Vereinten Grünen Österreichs‘ sowie der progressiven ‚Alternativen Liste Österreichs‘ gegründet wurde. Im Zuge der Bundespräsidentenwahl, dem damit einhergehenden Wahlkampf sowie der Wiederholung der ersten Stichwahl, bei der Norbert Hofer mit 49,65 Prozentstimmen knapp seinem Herausforderer Alexander Van der Bellen mit 50,35 Prozentstimmen unterlag, war ein emotionsgeladenes politisches Interesse in der Bevölkerung bemerkbar. Der Klage von Norbert Hofer beim Verfassungsgerichtshof wurde rechtgegeben, so dass die Stichwahl der Bundespräsidentenwahl 2016 in ganz Österreich vollumfänglich wiederholt werden musste. Dies heizte die Stimmung zwischen den beiden Lagern erneut auf. Die Wiederholung der Stichwahl ergab ein deutlicheres Zeichen für Alexander Van der Bellen, der schlussendlich die Stichwahl mit 53,8 Prozentstimmen gegenüber Norbert Hofer mit 46,2 Prozentstimmen gewann und im Jänner 2017 als Bundespräsident angelobt wurde (vgl. Bundesministerium für Inneres o. J.b).

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Auer-Voigtländer, K. (2024). Ankommensprozesse und Subjektpositionierungen: Vier Fallanalysen. In: Das Ankommen und Positionieren in Fluchtmigrationsprozessen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-45222-3_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-45222-3_5

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