Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit ist eine sozialwissenschaftlich verortete Untersuchung, die sich mit Postmigrationserfahrungen fluchtmigrierter Menschen auseinandersetzt. Die im Fokus der Untersuchung stehenden Fragestellungen beschäftigen sich mit Prozessen des Ankommens fluchtmigrierter Menschen und deren Subjektpositionierungen im postmigrantischen Diskursraum, des europäischen Asylkontextes, am Beispiel Österreich.
Jeder Geflüchtete kommt auf seine Weise an. Manche am Morgen nach der Flucht, andere in jenem Augenblick, da ihnen die Einbürgerungsurkunde überreicht wird. Manche immer wieder, andere nie.
(Trojanow 2017, S. 18)
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Notes
- 1.
Dem Diskurs um Migration und Flucht ist „eine vereinfachende Dichotomisierung von Migration und Flucht“ (Worm 2019, S. 8) sowie eine damit einhergehende explizite und implizite Hintergrundkonstruktion inhärent, die sich unter anderem im „Unterscheidungskriterium des Zwangs- oder Freiwilligkeitsgrades von Mobilitätsweisen, aber auch [in] rechtlich-administrative[n] Differenzkategorien über Migrationsformen“ (Worm 2019, S. 8) zeigt. Die Debatte rund um Migration und Flucht trägt, wie jede Form der Wissensproduktion zur Generierung und Festigung dieser Dichotomie bei, indem sie die Spezifika von Flucht im Kontext von Migration sichtbar macht, oder eben auch nicht. In der vorliegenden Arbeit wird anschließend an diese Kritik, eines Dichotomie eröffnenden und befördernden Wissenschaftsdiskurses, mit dem Begriff ‚Fluchtmigration‘ operiert, der den individuellen Bewegungen und Erfahrungen fluchtmigrierter Menschen gerecht werden soll (näheres dazu siehe Abschnitt 2.1).
- 2.
Die Begriffe ‚Ankunftsgesellschaft‘ und ‚Ankunftskontext‘ stehen keinesfalls für eine vermeintliche Homogenität, sondern vielmehr für ein hochgradig heterogenes Kontinuum an Perspektiven, Zugängen und Akteur*innen und werden im Weiteren mit einfachen Anführungsstrichen markiert, um der Widersprüchlichkeit der Begriffe und deren Bedeutung entsprechende Aufmerksamkeit zu widmen (vgl. Auer-Voigtländer 2018).
- 3.
In Bezug auf den Terminus der akteursbezogenen Perspektive oder auch der akteursbezogenen Fluchtmigrationsforschung wird in der gesamten Arbeit bewusst keine gendergerechte Schreibweise (wie bspw. akteur*innenbezogene Perspektive) verwendet, da diese Begriffe für eine bestimmte subjektorientierte Forschungsperspektive, im Sinn einer theoretischen Konzeption, stehen.
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Auer-Voigtländer, K. (2024). Einleitung. In: Das Ankommen und Positionieren in Fluchtmigrationsprozessen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-45222-3_1
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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