Zusammenfassung
In den 2010er-Jahren wurde die deutsche Jugend in der Öffentlichkeit regelmäßig als „unpolitisch“ und auf das Privatleben fixiert dargestellt. Von mancher Seite wurde sie vor dem Hintergrund einer wahrgenommenen Passivität kritisiert und sogar zu aktivem Engagement aufgefordert: „Macht doch auch mal was!“.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
Unter dem Slogan ‚Fridays For Future’ protestierte zunächst die schwedische Schülerin Greta Thunberg ab dem 20. August 2018 für mehr Klimaschutz. Am ersten Schultag nach dem Hitzesommer 2018 blieb sie der Schule fern und streikte stattdessen vor dem Parlamentsgebäude Schwedens (vgl. Hecking, 2018). Ab Winter 2018/19 griffen auch in Deutschland immer mehr lokale Gruppen das Motto auf und organisierten an verschiedenen Orten Klimaproteste (vgl. Sommer et al., 2020: 15). Da die Proteste hauptsächlich freitags stattfanden, firmiert die Bewegung bis heute unter dem Namen ‚Fridays For Future‘.
- 2.
Diese Interpretation ist auch angesichts von regelmäßigen Parolen der Demonstrierenden nicht gänzlich von der Hand zu weisen. Aus dem Ausruf „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“ (z. B. Sommer/ Haunss, 2020: 245) gehen sowohl die eigene Machtlosigkeit („wir sind laut“, „klaut“) als auch die Gegenüberstellung von Protestierenden und Politik („wir“ – „ihr“) hervor.
- 3.
Sowohl in dieser Arbeit als auch in den Lehrmaterialien wird für die Beschreibung des Umstands eines sich immer weiter erhitzenden globalen Klimas ausschließlich der Begriff ‚Klimawandel‘ genutzt. Von der Verwendung anderslautender Formulierungen wie beispielsweise ‚Klimakrise‘, ‚Klima-Notstand‘ oder ‚Erderhitzung‘, die den gleichen Prozess meinen, wird abgesehen. Dies begründet sich in der umfassenden Verbreitung des Begriffs im deutschen Sprachraum und mit der damit einhergehenden Vertrautheit der Bevölkerung. Außerdem soll mit der Wahl des relativ neutralen Terminus ‚Klima-Wandel‘ sichergestellt werden, dass Lernende den Schwerpunkt der Lernaktivitäten auf den demokratischen Handlungsweisen und nicht auf dem Phänomen als solchen wahrnehmen.
- 4.
Die Abkürzung ‚MINT‘ steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Gemeint sind sowohl die Fachdisziplinen als auch die entsprechenden Schulfächer.
- 5.
LernortLabor – Bundesverband der Schülerlabore e. V. ist der deutschlandweite Verband der Schülerlabore, der sich für die Interessen der außerschulischen Lernorte, „bei denen selbständiges Arbeiten, Entdecken, Forschen und Entwickeln in einem authentischen Umfeld […] im Vordergrund stehen“ (LernortLabor, o. J.). Der Verband erfasst regelmäßig Daten der über 300 Schülerlabore in Deutschland und publiziert diese in seinem jährlich erscheinenden Schülerlabor-Atlas.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
Copyright information
© 2024 Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert an Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature
About this chapter
Cite this chapter
Horstmann, O.H. (2024). Einleitung und Zielsetzung der Arbeit. In: Die Demokratie und Ich. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-44644-4_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-44644-4_1
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-44643-7
Online ISBN: 978-3-658-44644-4
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)