Zusammenfassung
Im Kapitel 2 wird der aktuelle Diskussionsstand zu ausgewählten Aspekten in der Fachdidaktik Rechnungswesen dargestellt. Zunächst wird eine kurze fachwissenschaftliche Einordnung des Rechnungswesens vorgenommen (Abschnitt 2.1). In Abschnitt 2.2 werden unterschiedliche Zielkategorien für den Rechnungswesenunterricht thematisiert. Darüber hinaus wird beleuchtet, wie sich die Arbeitswelt im Berufsfeld Rechnungswesen durch die Digitalisierung und den Einsatz digitaler Technologien verändert und welche Konsequenzen sich daraus für die Zielbildung im Unterricht ergeben. In Abschnitt 2.3 werden unterschiedliche Kompetenzmodelle für die Domäne Rechnungswesen vorgestellt. Kapitel 2.4 widmet sich verschiedenen fachdidaktischen Ansätzen. Den Abschluss dieses Kapitels bildet der Abschnitt 2.5, der sich mit Lern- und Verständnisschwierigkeiten im Rechnungswesen sowie mit deren potenziellen Ursachen beschäftigt.
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Notes
- 1.
Abgeleitet vom lateinischen Wort „pagare“ = „bezahlen“
- 2.
Alleine im von Berding, Jahncke und Slopinski im Jahr 2020 herausgegebenen Sammelband „Moderner Rechnungswesenunterricht 2020“ finden sich fünf Beiträge, die sich mit der Digitalisierung im Rechnungswesen und deren Folgen beschäftigen.
- 3.
Das Substituierbarkeitspotenzial gibt an, in welchem Ausmaß Berufe gegenwärtig potenziell durch den Einsatz von Computern oder computergesteuerten Maschinen ersetzbar sind (Dengler & Matthes, 2018, S. 2).
- 4.
Kompetenzstrukturmodelle unterscheiden und ordnen einzelne Kompetenzen, Kompetenzniveaumodelle erfassen Niveaustufen im Erreichen einer Kompetenz (Neuweg, 2019, S. 59).
- 5.
Competencies in the Field of Business and Administration, Learning, Instruction and Transition.
- 6.
Modellierung und Messung domänspezifischer Problemlösekompetenz bei Industriekaufleuten.
- 7.
Technology-based Assessment of Skills and Competences in VET.
- 8.
Learning and Instruction for Commercial Apprentices.
- 9.
„Bezogen auf ein kognitives Kompetenzmodell bedeutet funktionale Modellierung a) die Verfügbarkeit eines Verarbeitungsmodells der Anforderungssituation und die Fähigkeit, für die Anforderungssituation adäquate Handlungs- und Bewältigungsstrategien auf Wissens- bzw. Erfahrungsbasis einzusetzen und b) den Zugriff der Lernenden […] auf Modelle der gegebenen Anforderungssituation sowie die Aktivierung von situationsadäquaten Verarbeitungsmodellen“ (Winther, 2010, S. 100). Der Umfang der funktionalen Modellierung ist laut Winther (2010, S. 102–103) entscheidend davon abhängig, wie offen bzw. strukturiert eine Anforderungssituation dargestellt wird. Dementsprechend unterscheidet sie vier Stufen, von einer herausragenden Modellierungsleistung (Stufe 4, sämtliche Entscheidungsebenen wie Problemformulierung, Präzisierung des Zielsystems, Lösungsauswahl und -erprobung sowie Entscheidungsfindung sind offen), hin zu Stufe 1, bei der keine Modellierung erforderlich ist, da bspw. Lösungsmethoden vorgegeben sind.
- 10.
Beispielaufgabe: „Verbuche folgenden Geschäftsvorfall aus Sicht des Unternehmers und schätze die Auswirkung auf den Gewinn ein! 1. Du kaufst für dein Unternehmen Handelswaren auf Ziel (3300) um € 14.500,– + 20 % USt“ (Helm, 2016, S. 39).
- 11.
Weiters wurden Wissensarten (Faktenwissen, konzeptionelles Wissen, prozedurales Wissen sowie metakognitives Wissen) und kognitive Prozesse (Erinnern, Verstehen, Anwenden, Analysieren, Bewerten, Kreieren) in Anlehnung an die Taxonomiematrix von Anderson und Krathwohl (2001) kodiert.
- 12.
Für eine detailliertere Darstellung der Kritik an der Bilanzmethode siehe die Arbeit von Bouley (2017, S. 17–22).
- 13.
Dieser Befund scheint in Anbetracht der thematisierten Problemlagen der Bilanzmethode zumindest für den Bereich der Rechtsgrundlagen doch überraschend. Bouley (2017, S. 250) begründet diesen Befund damit, dass die Aufgaben vorwiegend die Aufgaben und Grundlagen des Rechnungswesens thematisieren und diese gerade im bilanzmethodischen Unterricht zu Beginn intensiv behandelt werden.
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Stütz, S. (2024). Fachdidaktik Rechnungswesen – Annäherung an den Forschungsstand. In: Charakteristika von Aufgaben in der Domäne Rechnungswesen. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-44498-3_2
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