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Zusammenfassung

Dieses Kapitel setzt sich aus theoretisch-methodologischer Perspekti-ve mit der gesellschaftlichen Konstruktion von Fleischeslust auseinander. Es systematisiert den Forschungsstand zu öffentlich-medialen Fleischdis-kursen und stellt methodologische Prämissen für deren Untersuchung auf. Daraus leitet es Leitmediendiskurse über das Fleischessen als For-schungsgegenstand der vorliegenden Untersuchung ab und legt das ge-wählte Studiendesign dar.Fleisch weckt Begehren. In der hierarchischen Ordnung von Lebensmitteln wird ihm oft die Spitzenposition zugeschrieben (Trummer 2015). Diese besondere Wertschätzung lässt sich zum einen daraus ableiten, dass Fleisch aufgrund der Notwendigkeit eines hohen Ressourceneinsatzes historisch in der Regel knapp und dadurch wertvoll war. Zum anderen beinhaltet die Fleischgewinnung durch die Ausübung von Macht eine starke Symbolkraft – sowohl im Konkreten durch die Akte der Tötung und Einverleibung als auch im Übertragenen durch die Überlegenheit der Spezies Mensch über andere Arten.

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Notes

  1. 1.

    Die Bovine Spongiforme Encephalophathie ist eine lebensbedrohliche Nervenkrankheit bei Rindern, die als Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auf Menschen übertragbar ist.

  2. 2.

    In dem dort veröffentlichten Literaturüberblick habe ich ein umfangreicheres Sample gewählt als in der nun folgenden Übersicht der Fall. Hier berücksichtige ich keine Analysen von Internetforen, Special Interest-Magazinen und Webseiten außerhalb des Journalismus. Zwar werden auch dort aktuelle und relevante Themen diskutiert, jedoch sind für eine Klassifizierung als öffentliches Wissen nach Kamber und Imhof (2011; s. Abschn. 1.3.1) die Merkmale Publizität, Universalität und Periodizität ebenso notwendig. Deshalb fokussiere ich jene Studien, die sich mit Nachrichtenformaten beschäftigen. Auch ist der hier vorliegende Überblick um Publikationen der Jahre 2019 bis Sommer 2023 ergänzt.

  3. 3.

    Das Buch über die „Angst vor der biologischen Bombe“ von Ruth Harrison (1964) wird auch im Korpus meiner Arbeit zitiert, um die in den 1960er-und 1970er-Jahren übliche, scharfe Kritik an industrieller Mast zu üben.

  4. 4.

    Es liegt aber keine einseitige Kommunikation vor, in der Medien ihr Publikum frei manipulieren können. Rezipient*innen durchschauen, dass die Medienwirklichkeit fiktional ist und die „Berichterstattung der Medien weder Ereignisse noch die ihnen zuzuschreibende Relevanz objektiv abbildet, dass Beliebigkeiten im Spiel, dass Fälschungen möglich sind“ (Marten, 2005, S. 28). Sie bezweifeln also die vermittelte Wahrheit. Doch das schmälert im Verständnis Kellers (2015, s. o.) nicht ihren Einfluss auf die Wirklichkeitskonstruktion, da Ignoranz oder Unterwanderung ebenfalls mögliche Momente der Konstruktion sind (Stichwort ‚Lügenpresse‘).

  5. 5.

    Wie Truschkat (2013) aufzeigt, haben die Interpretative Analytik und die Grounded Theory zwar zum Teil gegensätzliche Prämissen, jedoch führt die WDA diese Konzepte zusammen und generiert dabei eine neue, in sich schlüssigen Forschungsperspektive.

  6. 6.

    Dies ist im Feld der Diskursanalyse unüblich. Denn solche Forschungsperspektiven gehen häufig davon aus, „dass unstandardisierte Vorgehensweisen dem komplexen Wuchern der Diskurse angemessener seien“ (Wedl, Herschinger & Gasteiger 2014, S. 556) und Erkenntnisse durch bloßes Explorieren der Diskurse gewonnen werden könnten. Jedoch ist fraglich, wie Diskursanalysen Regeln der Wissensproduktion beschreiben wollen, wenn sie regelgeleitetes Arbeiten selbst ablehnen.

  7. 7.

    Nach dem Verbot aller Zeitungen erteilten die Alliierten nur Personen ohne nationalsozialistische Vorbelastung eine Lizenz zum Publizieren. Deshalb bedeutete [d]as Ende des Zweiten Weltkrieges […] auch die ‚Stunde Null‘ des deutschen Pressewesens“ (Pürer, 2015, S. 50).

  8. 8.

    Hier und im Folgenden verwende ich in der Fachliteratur gebräuchliche Begriffe synonym: Dokument aus der Inhalts- und Diskursanalyse, Artikel aus der Medienwissenschaft und Text aus der Textanalyse.

  9. 9.

    Hingegen wird das bis zum Jahr 2020 so bezeichnete Format Spiegel Online, welches bis dahin auch eine eigene Redaktion aufwies, in dieser Arbeit aufgrund der Schnelllebigkeit und Kürze seiner Artikel in dieser Analyse nicht berücksichtigt.

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© 2024 Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert an Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature

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Fingerling, V. (2024). Einleitung. In: Der Wandel des Fleischessens im Spiegel medialer Öffentlichkeit . Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-44222-4_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-44222-4_1

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-44221-7

  • Online ISBN: 978-3-658-44222-4

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