Zusammenfassung
Während es im vorangehenden Kapitel um die Erörterung der theoretisch-analytischen Perspektive und der sensibilisierenden Konzepte ging, soll im Folgenden der Forschungsprozess nachgezeichnet werden. Eingangs wird der dieser Studie zugrunde liegende Forschungsstil der R/GTM vorgestellt, da dieser das gesamte Dissertationsprojekt maßgeblich vom Stadium eines „zunächst noch unscharf umschriebene[n] Untersuchungsanliegen[s]“ bis hin zur Präsentation der Ergebnisse strukturiert. Anschließend werden die Datenerhebungsmethoden der Teilnehmenden Beobachtung und des Forschungs-Gesprächs erläutert und kritisch hinsichtlich ihrer Möglichkeiten und Grenzen reflektiert. An diese Ausführungen anknüpfend, wird das anschließende Kapitel die Durchführung des Forschungsprozesses erläutern.
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Notes
- 1.
Vgl. Strübing (2007) zum Konflikt zwischen Glasers und Strauss.
- 2.
Die Differenzen zwischen Strauss und Glaser werden mehrmalig anhand konkreter Beispiele auch in der vorliegenden Studie deutlich. Trotz der an Breuer et al. (2019) angelehnten Orientierung an Strauss und Corbin (1996) finden auch immer wieder Glasers Ansätze zur Anregung für mehr Offenheit Verwendung. Als Beispiel können die von Glaser (1978) entwickelten Kodierfamilien genannt werden, welche neben Clarkes (2012) Arbeiten zur Situationsanalyse das axiale und das selektive Kodieren anreichern und somit offener gestalten und sich nicht lediglich auf Modellierungen von Kausalzusammenhängen beschränken.
- 3.
Insbesondere erwies sich das im Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung angesiedelte Doktorand*innenkolloquium als hilfreicher Ort des gemeinsamen Kodierens und des wissenschaftlichen Austausches.
- 4.
Strauss und Corbin (1996, S. 63–70) arbeiten diverse Techniken für das Vergleichen heraus, auf die diese Studie zurückgreift.
- 5.
In neueren Werken überarbeiten Corbin und Strauss (2015) die Bedingungsmatrix zu einer Bedingungs-/Konsequenzenmatrix und beziehen Überlegungen der Situationsanalyse nach Clarke (2012) mit ein. Auf diese überarbeitete Version der Matrix greife ich zurück.
- 6.
Siehe auch Breuer et al. (2019) sowie Muckel und Breuer (2016) bezüglich der Praxis der Reflexion in der R/GTM.
- 7.
Ich wähle diese Bezeichnung, um zu markieren, dass die Lehrveranstaltung sich selbst als rassismuskritischer Raum versteht. Es handelt sich also nicht um meine Bewertung.
- 8.
An diese Argumentation müssten Diskussionen anknüpfen, ab wann Einstellungen und Handlungsmotive als „tugendhaft“ gelten. Sie benennen exemplarisch Humphreys (1970) Motivation der „Entkriminalisierung und Entdiskriminierung homosexueller Lebensweisen im gesellschaftlichen Kontext“ als tugendhaft (Breuer et al. 2019, S. 376). Eine detaillierte Definition bleibt jedoch aus.
- 9.
Aus Gründen der Anonymisierung werden das Datum und der Titel der Veranstaltung nicht veröffentlicht.
- 10.
In den folgenden Sitzungen nimmt Banu nicht mehr an der Forschungswerkstatt teil. Benjamin, Özge, Gloria und Gülsüm fehlen an diesem Termin. Es handelt sich hierbei lediglich um einen exemplarischen Sitzplan. Nicht in jeder Sitzung sitzen alle Veranstaltungsteilnehmer*innen auf denselben Plätzen. Eine Reflexion meiner Verortung im Seminarraum erfolgt in Abschnitt 5.1.2.
- 11.
Im Vorfeld sprachen die Studierenden häufig trotzdem von Interviews. Ein Grund könnte sein, dass sie in den Forschungswerkstätten mit weit verbreiteten Methoden des Interviewens konfrontiert werden, nicht aber mit Gesprächen als Methode der Datenerhebung. Alle Studierenden betonten jedoch den lockeren, entspannten oder angenehmen Charakter des Gesprächs. Im Verlauf des Gesprächs oder im Anschluss nutzten die Studierenden dann zumeist auch Gespräch anstelle von Interview als Begriff.
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Barasi, D. (2024). Forschungsdesign. In: Studieren unter Bedingungen des ökonomisierten Lehramtsstudiums. Pädagogische Professionalität und Migrationsdiskurse. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-44099-2_4
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