Zusammenfassung
Als erster Analyseschritt, quasi als Annäherung an das erhobene empirische Material, wurde herausgearbeitet, wie Schwarze Menschen unter- und miteinander Missachtungserfahrungen verhandeln. Es handhelt sich also um diskursive Praktiken innerhalb der Schwarzen Community, wenngleich die weiße Diskussionsleitung als Zuhörerin anwesend war – jedoch nur in Ausnahmefällen direkt adressiert wurde. Die Gruppendiskussionen erwiesen sich über weite Strecken als selbstläufig.
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Notes
- 1.
Mitunter spielt hier auch die Adressierung der Diskussionsleitung als weiße Mutter Schwarzer Kinder bzw. als Akademikerin, die sich mit Rassismus auseinandersetzt und damit in der Wahrnehmung der Diskussionsteilnehmenden sowohl auf der Erfahrungs- als auch auf der Wissensebene über Vorwissen verfügt, eine Rolle (vgl. Abschn. 4.4 und 4.5).
- 2.
Offener Rassismus wird von Schwarzen Menschen in Südafrika vehement angeprangert, was zu anhaltenden gesellschaftlichen Unruhen führt. Dies hat sich insbesondere bei studentischen Unruhen der Post-Apartheid-Generation im Herbst 2015 und im Herbst 2016 gezeigt, als zunehmend radikalisiert gegen eine Erhöhung der Studiengebühren protestiert wurde. Die Fronten sind seitdem verhärtet und Ausdruck tiefer gesellschaftlicher Konfliktlinien.
- 3.
Afrikanische Frauengruppe, Passage ‚Schwarz‘, 19:07–19:08, Z. 12–13.
- 4.
Im englischen Original: this sense of always looking at one’s sense through the eyes of others […].
- 5.
Im englischen Original: One ever feels his twoness, – an American, a Negro; two souls, two thoughts, two unreconciled strivings; two warning ideals in one dark body.
- 6.
Afrikanische Frauengruppe, Passage ‚Schwarz‘, Minute 19:07, Z. 9 f.
- 7.
Im französischen Original: Non, les Français ne sont pas racistes.
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Hilscher, A. (2024). Diskursive Praktiken bei der Verhandlung von Missachtungserfahrungen. In: Alltägliche Bewältigungs- und Widerstandspraktiken Schwarzer Menschen in Deutschland, Frankreich und Kanada. Frankfurter Beiträge zur Soziologie und Sozialpsychologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-43956-9_6
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