Skip to main content

Einordnung in den Forschungsstand: Fokussierung auf kollektive Erfahrungen unter Einbezug der Akteur:innenperspektive

  • Chapter
  • First Online:
Alltägliche Bewältigungs- und Widerstandspraktiken Schwarzer Menschen in Deutschland, Frankreich und Kanada

Zusammenfassung

Die Einordnung der vorliegenden Studie in den Forschungsstand erfolgt anhand der Verortung innerhalb zentraler theoretischer Diskurse. Dies sind die Diskurse zu ‚normativen Ordnungen‘, zu ‚Race‘ und zur ‚strukturellen, institutionellen und interaktionellen Diskriminierung‘. Darauf aufbauend wird in einem letzten Schritt die in dieser Studie eingenommene Perspektive einer Fokussierung auf kollektive Erfahrungen unter Einbezug der Akteur:innenperspektive dargelegt.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 54.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 69.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    In dieser Studie wird der Begriff ‚Race‘ verwendet, da dieser an die anglo-amerikanische Debatte um intersektionelle Differenzkategorien mit dem Fokus auf ihre soziale Konstruiertheit anschließt (vgl. Collins 1986 und 1989). Die einfachen Anführungszeichen markieren eine Distanzierung von biologistischen und essentialistischen Sichtweisen.

  2. 2.

    Vgl. 2.1.3 Kritische Sozialforschung: enge Verschränkung von Theorie und Empirie.

  3. 3.

    Der Begriff ‚Gender‘ wird hier verwendet, um auszudrücken, dass es sich nicht um das biologische, sondern um das soziale Geschlecht handelt. Bei der Analyse des empirischen Materials wurde diejenige Gender-Kategorie herangezogen, die von den Teilnehmenden im soziodemografischen Fragebogen im Anschluss an die Gruppendiskussionen und Interviews eingetragen worden ist.

  4. 4.

    Erst im letzten Analyseschritt gemäß der Dokumentarischen Methode, der Soziogenese, werden diese soziostrukturellen Merkmale zur Materialauswertung hinzugezogen. In der vorliegenden Studie werden insbesondere die soziostrukturellen Merkmale Sozialraum, Gender und Körper eingehender betrachtet (vgl. Kap. 8 Hinweise auf die Soziogenese).

  5. 5.

    Paragraph 1 AGG: „Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.“ ‹https://www.gesetze-im-internet.de/agg/› (Zugriff: 18.4.2023).

  6. 6.

    Im französischen Original: S’il n’existe pas de « nature noire», il est possible d’observer une « condition noire», par laquelle on signale que des hommes et des femmes ont, ‹ nolens volens›, en partage d’être considérés comme noirs à un moment donné et dans une société donnée. C’est faire référence à des personnes qui ont été historiquement construites comme noires, par un lent processus de validation religieuse, scientifique, intellectuelle de la « race» noire, processus si enchâssé dans les sociétés modernes qu’il est resté à peu près en place, lors même que la racialisation a été délégitimée. La catégorie « noir» est donc d’abord une hétéro-identification s’appuyant sur la perception de saillances phénoménales variables dans le temps et l’espace (pigmentation de la peau, apparence corporelle et vestimentaire, langue, accent, etc.).

  7. 7.

    Im französischen Original: Le terme de ‹ condition ›, certes un peu vieilli aujourd’hui, semble néanmoins adéquat en ce qu’il désigne une situation sociale qui n’est ni celle d’une classe, d’un État, d’une caste ou d’une communauté, mais d’une minorité, c’est-à-dire d’un groupe de personnes ayant en partage, ‹ nolens volens ›, l’expérience sociale d’être généralement considérées comme noires. La condition noire est donc la description dans la durée de cette expérience sociale minoritaire.

  8. 8.

    Im englischen Original: Given that practices of social closure make race highly salient as a social category and identity marker, people will try to make sense of the observed effects of segregation by constructing stereotypes about racial groups.

  9. 9.

    Im englischen Original: Processes and conditions of segregation that create and maintain racial disadvantage generate the external racial differences that supply the content of racial stereotypes.

  10. 10.

    Weitere theoretische Ansätze, die die soziale Konstruiertheit von ‚Race‘ in den Mittelpunkt stellen, finden sich bei Magali Bessone (2013), Sally Haslanger (2012 [2000]) und Magali Bessone und Daniel Sabbagh (2015).

  11. 11.

    Der Ausdruck des Othering geht auf Gayatri Chakravorty Spivak (1985) zurück. Sie entwickelte den Begriff, um den Prozess zu beschreiben, bei dem durch hegemoniale Diskurse ausgeschlossene Andere geschaffen und zugleich an der Partizipation an ebendiesen Diskursen gehindert werden.

  12. 12.

    Beispielsweise gab es in Deutschland die Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen (1992) gegen die zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber:innen und ein Wohnheim für ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter.

  13. 13.

    Im englischen Original: […] perceptions of racism in everyday life – namely, as ubiquitous, expected, integrated into the subtleties of interaction, and hard to deal with-it […].

  14. 14.

    Im französischen Original: Avant le 11 septembre j’étais Noir, maintenant je suis musulman.

  15. 15.

    Wir könnten das Wort ‚Race‘ beispielsweise aus der Verfassung streichen, und dennoch wäre Rassismus wirkmächtig, da er so tief in unserer globalen gesellschaftlichen Ordnung verankert ist (vgl. Amiraux und Lentin 2012).

  16. 16.

    Dieses Forschungsprogramm leitete die Forschung am Frankfurter Institut für Sozialforschung während der Amtszeit Axel Honneths als Direktor von April 2001 bis Dezember 2018 an.

  17. 17.

    Für eine ausführliche Diskussion der Unterschiede zwischen Antisemitismus auf der einen und anti-Schwarzem und anti-muslimischem Rassismus auf der anderen Seite vgl. Rommelspacher (2009).

  18. 18.

    Wie bei den Studien zum autoritären Charakter, insbesondere zur Entstehung antisemitischer Einstellungen (vgl. Adorno et al. 1964), geht es in der vorliegenden Studie darum, latente Sinngehalte sichtbar zu machen – allerdings nicht in der Mehrheitsbevölkerung, sondern bei den Subjekten, die Diskriminierung erfahren.

  19. 19.

    Dass eine Analyse des Rassismus in Zusammenhang mit dem Wirtschaftssystem erkenntnisreich ist, zeigt Kalwant Bhopal in White Privilege: The Myth of a Post-Racial Society (2018).

  20. 20.

    Der affective turn geht davon aus, dass auch Affekte und Gefühle kulturellen Normen unterliegen und sozial hergestellt werden. Seit den 2000er Jahren sind sie daher immer öfter Gegenstand soziologischer und kulturwissenschaftlicher Forschung.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Annette Hilscher .

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2024 Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert an Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Hilscher, A. (2024). Einordnung in den Forschungsstand: Fokussierung auf kollektive Erfahrungen unter Einbezug der Akteur:innenperspektive. In: Alltägliche Bewältigungs- und Widerstandspraktiken Schwarzer Menschen in Deutschland, Frankreich und Kanada. Frankfurter Beiträge zur Soziologie und Sozialpsychologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-43956-9_1

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-43956-9_1

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-43955-2

  • Online ISBN: 978-3-658-43956-9

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics