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Ein Deutungsmachtansatz der Sozialstaatstheorie

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Hegelianische Sozialstaatlichkeit

Part of the book series: Staat – Souveränität – Nation ((SSN))

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Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit werden soziale Fragen und Sozialstaatlichkeit aus der Perspektive eines Deutungsmachtansatzes betrachtet. Er beruht auf der Vermutung, dass die Weise, wie über soziale Fragen gedacht wird, nicht trivial ist. Ideen und intellektuelle Traditionen formen und beeinflussen unsere Wahrnehmung (epistemischer Aspekt) sowie unsere Bewertung (normativer Aspekt) der Realität. Das Thema der Sozialstaatlichkeit veranschaulicht die Relevanz dieser Faktoren in zweifacher Weise. Erstens: Ob und inwieweit wir bestimmte Themen epistemisch überhaupt als soziale Probleme wahrnehmen, hängt grundlegend von den Vorstellungen über Armut, Gerechtigkeit und Gleichheit ab, von denen wir überzeugt sind. Zweitens: Wenn wir ein soziales Problem als existent wahrnehmen, hängen die Mittel, die wir in Betracht ziehen können, um es zu beheben oder zu lösen, von unseren normativen Überzeugungen über die Struktur der Gesellschaft, unserem Menschenbild und der Rolle ab, die wir dem Staat zuweisen. Da eine Vielzahl entscheidender gesellschaftlicher Fragen betroffen ist, z. B. die (Um-)Verteilung materieller und immaterieller Güter, Identität und gegenseitige Anerkennung sowie der Grundkonsens über Form und Funktion von Staat und Gesellschaft, ist es wesentlich, welche Vorstellungen das Denken in diesen Bereichen beeinflusst haben.

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Notes

  1. 1.

    Zur Grundlegung der Theorie siehe Vorländer, Hans (2006): Deutungsmacht – die Macht der Verfassungsgerichtsbarkeit, in: Vorländer, Hans (Hrsg.): Die Deutungsmacht der Verfassungsgerichtsbarkeit, S. 9–33; Stoellger, Philipp (2014): Deutungsmachtanalyse. Zur Einleitung in ein Konzept zwischen Hermeneutik und Diskursanalyse, in: Stoellger, Philipp (Hrsg.): Deutungsmacht. Religion und belief systems in Deutungsmachtkonflikten, S. 1–85; Kumlehn, Martina (2019): Deutungsmacht, in: Das wissenschaftlich-religionspädagogische Lexikon im Internet, auf: http://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/200577/ (Stand: 02.07.2020). Zur Theorie und Ideengeschichte der Deutungsmacht siehe im Folgenden Folkerts, Joshua (2020): Zur Theorie der Deutungsmacht. Eine ideengeschichtliche Erkundung in klassischen und modernen Machttheorien, in: Zeitschrift für Politische Theorie 10: 2, S. 211–232.

  2. 2.

    Vorländer 2006, S. 15. Zur ursprünglichen Konzeption der Deutungsmacht im Kontext des Rechts siehe Schubert, Sophia/Kosow, Hannah (2007): Das Konzept der Deutungsmacht. Ein Beitrag zur gegenwärtigen Machtdebatte in der Politischen Theorie?, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft 36: 1, S. 39–48.

  3. 3.

    Folkerts 2020, S. 216.

  4. 4.

    Weber, Max (1989): Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. Konfuzianismus und Taoismus. Schriften 1915–1920, in: Schmidt-Glintzer, Helwig (Hrsg.): Max Weber Gesamtausgabe. Abteilung I: Schriften und Reden. Band 19, S. 101. Siehe auch Lepsius, M. Rainer (1986): Interessen und Ideen. Die Zurechnungsproblematik bei Max Weber, in: Neidhardt, Friedhelm/Lepsius, M. Rainer/Weiß, Johannes (Hrsg.): Kultur und Gesellschaft. René König, dem Begründer der Sonderhefte, zum 80. Geburtstag gewidmet, S. 20–30.

  5. 5.

    Vgl. Gehring, Petra (2016): Macht und Kritik. Über Machtanalyse als Kritikform, in: Hastedt, Heiner (Hrsg.): Macht und Reflexion, S. 88; Hastedt, Heiner (2016): Reflexionen der Macht und Macht der Reflexion. Einleitende Bemerkungen, in: Hastedt, Heiner (Hrsg.): Macht und Reflexion, S. 26.

  6. 6.

    Vgl. Stoellger 2014, S. 7; Stegmaier, Werner (2014): Von Religionsstiftern lernen: Deutungsmacht als Kraft zur Orientierung, in: Stoellger, Philipp (Hrsg.): Deutungsmacht. Religion und belief systems in Deutungsmachtkonflikten, S. 121.

  7. 7.

    Vgl. Rejai, Mostafa (1995): Political Ideologies. A Comparative Approach, S. 3; Christenson, Reo M. et al. (1972): Ideologies and modern politics, S. 14; Sartori, Giovanni (1969): Politics, Ideology, and Belief Systems, in: American Political Science Review 63: 2, S. 400.

  8. 8.

    Vgl. Wodianka, Stephanie (2014):»Nur ein Mythos?«. Konfliktpotentiale des Mythischen in der Moderne, in: Stoellger, Philipp (Hrsg.): Deutungsmacht. Religion und belief systems in Deutungsmachtkonflikten, S. 311 f.; Bizeul, Yves (2014): Der Kampf um die Deutungsmacht in der Spätmoderne am Beispiel des Mythos des Clash of Civilizations, in: Stoellger, Philipp (Hrsg.): Deutungsmacht. Religion und belief systems in Deutungsmachtkonflikten, S. 333–346.

  9. 9.

    Ein alternativer normativ-ontologischer Ansatz zu Überzeugungssystemen findet sich in der Reformierten Epistemologie bei Wolterstorff und Plantinga, die vor allem am Nachweis eines grundlegenden und nicht weiter beweisfähigen Glaubens an Gott interessiert ist. Siehe Plantinga, Alvin (2010): Reformed Epistemology, in: Taliaferro, Charles/Draper, Paul/Quinn, Philip L. (Hrsg.): A Companion to Philosophy of Religion, S. 674–680; Wolterstorff, Nicholas (2001): Thomas Reid and the story of epistemology, S. 235–237; Wolterstorff, Nicholas (2010b): Ought to believe – two concepts, in: Wolterstorff, Nicholas: Practices of Belief. Selected Essays, Volume 2, hg. v. Cueno, Terence, S. 66–75; Wolterstorff 2010a, S. 136 f.; Plantinga, Alvin (1983): Reason and Belief in God, in: Plantinga, Alvin/Wolterstorff, Nicholas (Hrsg.): Faith and Rationality. Reason and Belief in God, S. 48–50.

  10. 10.

    Converse, Philip E. (2006): The nature of belief systems in mass publics (1964), in: Critical Review 18: 1–3, S. 3.

  11. 11.

    Siehe auch zur thematischen Übersicht Cobb, Roger W. (1973): The Belief-Systems Perspective: An Assessment of a Framework, in: The Journal of Politics 35: 1, S. 121–153 sowie für die verschiedenen Typen von Überzeugungssystemen Parsons, Talcott (1951): The Social System, S. 332–379.

  12. 12.

    Vgl. Usó-Doménech, J. L./Nescolarde-Selva, Josué Antonio (2016): What are Belief Systems?, in: Foundations of Science 21: 1, S. 148; Folkerts 2020, S. 213.

  13. 13.

    Vgl. Holsti, Ole R. (1962): The Belief System and National Images: A Case Study, in: Journal of Conflict Resolution 6: 3, S. 245–250.

  14. 14.

    Vgl. Nozick, Robert (2011 [1974]): Anarchie, Staat, Utopia, S. 232–236.

  15. 15.

    Vgl. Hayek, Friedrich A. von (1991 [1960]): Die Verfassung der Freiheit, S. 105–124; Friedman, Milton (1971 [1962]): Kapitalismus und Freiheit, S. 208–227.

  16. 16.

    Vgl. Marx, Karl (1962 [1867]): Das Kapital. Kritik der politische Ökonomie. Band I: Der Produktionsprozeß des Kapitals, in: Marx-Engels-Werke. Band 23, S. 605–789; Piketty, Thomas (2014): Das Kapital im 21. Jahrhundert, S. 42–47, 110, 786.

  17. 17.

    Siehe Bobbio, Norberto (1994): Rechts und Links: Gründe und Bedeutung einer politischen Unterscheidung, S. 77–80.

  18. 18.

    Vgl. Popper, Karl R. (1994): Vermutungen und Widerlegungen. Das Wachstum der wissenschaftlichen Erkenntnis. Teilband I: Vermutungen, S. 186.

  19. 19.

    Popper, Karl R. (2005): Logik der Forschung, hg. v. Keuth, Herbert, S. 36.

  20. 20.

    Weber, Max (1988 [1904]): Die „Objektivität“ sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis, in: Weber, Max: Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, hg. v. Winckelmann, Johannes, S. 171.

  21. 21.

    Angehrn, Emil (2014): Die Differenz des Sinns und der Konflikt der Interpretationen, in: Stoellger, Philipp (Hrsg.): Deutungsmacht. Religion und belief systems in Deutungsmachtkonflikten, S. 103.

  22. 22.

    Siehe im Folgenden Stoellger 2014, S. 41–44.

  23. 23.

    Vgl. Luhmann, Niklas (2013): Macht im System, hg. v. Kieserling, André, S. 51.

  24. 24.

    Vgl. Luhmann, Niklas (1988 [1975]): Macht, S. 36; Bachrach, Peter/Baratz, Morton S. (1962): Two Faces of Power, in: American Political Science Review 52: 4, S. 948–952.

  25. 25.

    Vgl. Liebsch, Burkhardt (2014): Interpretationsmacht. Macht der Interpretation und Interpretation der Macht – in der Perspektive einer Revision des Politischen, in: Stoellger, Philipp (Hrsg.): Deutungsmacht. Religion und belief systems in Deutungsmachtkonflikten, S. 156.

  26. 26.

    Vgl. Gramsci, Antonio (1991 [1930]): Zur Organisierung von Ideologien, Gefängnisheft 3, in: Gramsci, Antonio: Marxismus und Kultur. Ideologie, Alltag, Literatur, hg. v. Kebir, Sabine, S. 96; Eagleton, Terry (1993): Ideologie. Eine Einführung, S. 137.

  27. 27.

    Wie Laclau und Mouffe es ausdrücken, ist die hegemoniale (Re-)Artikulation diskursiver Formationen (wie etwa der Begriffe Freiheit, Gleichheit und Demokratie) von so wesentlicher Bedeutung, weil sie sich eben nicht durch irgendeine besonders privilegierte Entität objektiv und auf Ewigkeit festgestellt werden können. Vgl. Laclau, Ernesto/Mouffe, Chantal (2015): Hegemonie und radikale Demokratie. Zur Dekonstruktion des Marxismus, S. 209–213.

  28. 28.

    Bates, Thomas R. (1975): Gramsci and the Theory of Hegemony, in: Journal of the History of Ideas 36: 2, S. 351. Dies soll nicht heißen, dass es keine gültigen Kriterien des gerechtfertigt wahren Wissens geben kann oder dass eine objektive Realität nicht existiert. Im Bewusstsein um den grundlegenden Einfluss der Deutungsmacht erscheint das Ideal der intersubjektiven Wahrheit vielmehr als unabdingbare regulative Idee, an der sich alle Wissenschaft ausrichten sollte. Eine Möglichkeit hierzu zeigt Sandkühler auf: „Aus guten Gründen und nach Regeln anerkennbare, kommunizierbare, öffentlich begründete und von Dritten verstehbare Überzeugungen können gegenüber absolutistischen Wahrheitsansprüchen Anerkennung beanspruchen. Sie sind für uns – epistemische Subjekte und Zeichen – und Bedeutungsgemeinschaften in Wissenskulturen – ‚wahre‘ Überzeugungen und deshalb Wissen nach dem uns möglichen Menschenmaß“ (Sandkühler, Hans Jörg (2008): Wissen als gerechtfertigte wahre Überzeugung? Plädoyer für eine wahrheitstheoretisch bescheidene Philosophie, in: Sandkühler, Hans Jörg (Hrsg.): Philosophie, wozu?, S. 162). Die Wissenschaft zeichnet sich formal gegenüber anderen Überzeugungssystemen – wie etwa Ideologie oder Religion – vor allem dadurch aus, dass sie sich die Suche nach der objektiven Wahrheit und die Einhaltung größtmöglicher Neutralität unter den Bedingungen intersubjektiver Kommunikation und Falsifizierbarkeit – im steten Bewusstsein um deren Unerreichbarkeit – als regulative Ideen zum Ziel setzt.

  29. 29.

    Morrill, John (1993): The Nature of the English Revolution. Essays, S. 19.

  30. 30.

    Für die Interpretation des Englischen Bürgerkriegs als Deutungsmachtkonflikt siehe Folkerts, Joshua (2019a): Der Diskurs des Englischen Bürgerkriegs als Konflikt um Deutungsmacht. Die Rolle des politischen Mythos in den Schriften der Levellers und Robert Filmers, in: Leviathan 47: 3, S. 354–374.

  31. 31.

    Siehe im Folgenden Stoellger 2014, S. 36.

  32. 32.

    Vgl. Folkerts 2020, S. 217–221.

  33. 33.

    Vgl. Machiavelli, Niccolò (2016 [1532]): Der Fürst, S. 49.

  34. 34.

    Vgl. Kersting, Wolfgang (1998): Niccolò Machiavelli, S. 101; Ramsay, Maureen (1995): Machiavelli’s political philosophy in The Prince, in: Coyle, Martin (Hrsg.): Niccolò Machiavelli’s “The Prince”. New interdisciplinary essays, S. 176.

  35. 35.

    Vgl. Münkler, Herfried (1987): Im Namen des Staates. Die Begründung der Staatsraison in der frühen Neuzeit, S. 61.

  36. 36.

    Vgl. Machiavelli 2016 [1532], S. 69–71.

  37. 37.

    Vgl. Hobbes, Thomas (2014 [1651]): Leviathan. Erster und zweiter Teil, S. 155 f.

  38. 38.

    Vgl. Watkins, John W. N. (1989): Hobbes’s System of Ideas, S. 109–112; Flathman, Richard E. (1997): Hobbes: Premier Theorist of Authority, in: Hobbes Studies 10: 1, S. 10–15.

  39. 39.

    Münkler, Herfried (2014): Thomas Hobbes. Eine Einführung, S. 79.

  40. 40.

    Vgl. Stoellger 2014, S. 36.

  41. 41.

    Vgl. Folkerts 2020, S. 221–226.

  42. 42.

    Vgl. Weber 1989, S. 101; Mann, Michael (1990): Geschichte der Macht. Band 1: Von den Anfängen bis zur griechischen Antike, S. 55 f.

  43. 43.

    Vgl. Luhmann 1988 [1975], S. 36.

  44. 44.

    Foucault, Michel (2005 [1977]-a): Gespräch mit Michel Foucault, in: Foucault, Michel: Analytik der Macht, hg. v. Defert, Daniel/Ewald, François, S. 93; Foucault, Michel (2008 [1975]): Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses, in: Foucault, Michel (Hrsg.): Die Hauptwerke, S. 900.

  45. 45.

    Vgl. Foucault 2005 [1977]-b, S. 114 f.; Foucault 2008 [1975], S. 729.

  46. 46.

    Vgl. Bourdieu, Pierre (2015 [1982]): Die feinen Unterschiede, in: Bourdieu, Pierre: Die verborgenen Mechanismen der Macht, hg. v. Steinrücke, Margareta, S. 31–33; Bourdieu, Pierre (1987): Sozialer Sinn. Kritik der theoretischen Vernunft, S. 98–105.

  47. 47.

    Siehe etwa den erfolglosen Versuch Platons, seinen Idealstaat der Philosophenkönige (vgl. Platon (2016): Der Staat, in: Eigler, Gunther (Hrsg.): Platon. Werke in acht Bänden. Griechisch und deutsch. Band 4, S. 445–467) dem Tyrannen Dionysius von Syrakus nahezubringen oder Machiavellis Widmung seines Buches Der Fürst an Lorenzo de’ Medici, das durchaus als Bewerbungsschreiben für eine politische Beamtenlaufbahn interpretiert werden kann (vgl. Machiavelli 2016 [1532], S. 7). Während jedoch ersterer die Geschichte der europäischen Philosophie in einem Maße geprägt hat, die zu der Aussage verleiten könnte, „daß sie aus einer Reihe von Fußnoten zu Platon besteht“ (Whitehead, Alfred North (1987): Prozeß und Realität. Entwurf einer Kosmologie, hg. v. Holl, Hans Günther, S. 91) und letzterer seine Anwendung bis in zahlreiche moderne Adaptionen von Politik, Moral oder sogar Kindererziehung fand (vgl. Najemy, John M. (2010): Introduction, in: Najemy, John M. (Hrsg.): The Cambridge companion to Machiavelli, S. 5–7), blieb beiden die direkte politische Macht zur Durchsetzung ihrer Ideen verwehrt.

  48. 48.

    Siehe etwa die Übersicht der Professionen wichtiger politischer Denker zwischen 1789 und 1945 bei Beyme, Klaus von (2002): Politische Theorien im Zeitalter der Ideologien 1789–1945, S. 951–964.

  49. 49.

    Vgl. Stoellger, Philipp (2017): Einleitung. Zwischen Machtwort und Wortmacht. Was heißt ‚das Sagen‘ oder ‚etwas zu sagen‘ haben?, in: Stoellger, Philipp/Kumlehn, Martina (Hrsg.): Wortmacht/Machtwort. Deutungsmachtkonflikte in und um Religion, S. 2–9.

  50. 50.

    Vgl. Clemens, Albrecht (2016): Sinnspezialisten der Verbindlichkeit. Legitimation und Kontrolle durch Intellektuelle, in: Hastedt, Heiner (Hrsg.): Macht und Reflexion, S. 108–111.

  51. 51.

    Bizeul, Yves (2009): Glaube und Politik, S. 13.

  52. 52.

    Angehrn 2014, S. 106.

  53. 53.

    Vgl. Foucault 2008 [1975], S. 730.

  54. 54.

    Ebenso spielt selbstverständlich die Sprache eine bedeutende Rolle als Ausdruck von Deutungen und Konflikten um Deutung. Sie bildet in Form des alltäglich akzeptierten Sprachgebrauchs die gegenwärtig orthodoxen Deutungen ab und kann ebenso durch gezielte Subversion sowie Umdeutung heterodoxe Deutungen darstellen. Gleichwohl ob der Text lediglich als Kristallisation der Sprache oder aber mit Derrida als theoretisch jeder Sprache vorausgehend angesehen wird (vgl. Derrida, Jacques (1974): Grammatologie, S. 29–87), fällt die Entscheidung für ihn als primären Untersuchungsgegenstand der Deutungsmachtanalyse vor allem aus pragmatischen Erwägungen. Die gesprochene Sprache entzieht sich der (historischen) Forschung größtenteils durch ihre Flüchtigkeit. Grundsätzlich lässt sich jedoch jede Form der Deutungssedimentierung als Objekt der Analyse heranziehen, wie etwa Bauwerke, Kunst oder auch Musik. Sprache in diesem Sinne müsste, wie bereits Klemperer feststellt, weit mehr als das gesprochene Wort umfassen (vgl. Klemperer, Victor (2015 [1946]): LTI. Notizbuch eines Philologen, hg. v. Fröhlich, Elke, S. 20).

  55. 55.

    Ricœur, Paul (2005): Was ist ein Text?, in: Ricœur, Paul: Vom Text zur Person. Hermeneutische Aufsätze (1970–1999), hg. v. Welsen, Peter, S. 80.

  56. 56.

    Vgl. Foucault, Michel (2008 [1961]): Archäologie des Wissens, in: Foucault, Michel (Hrsg.): Die Hauptwerke, S. 672.

  57. 57.

    Vgl. Foucault 2008 [1975], S. 730; Foucault, Michel (2005 [1972]): Theorien und Institutionen des Strafvollzugs, in: Foucault, Michel: Analytik der Macht, hg. v. Defert, Daniel/Ewald, François, S. 64.

  58. 58.

    Von lat. ludus = Spiel. Gemeint sind nichtexplizite und meist unkodifizierte Regeln über im Feld legitime Handlungen, die von den Feldakteuren implizit anerkannt werden. Siehe Bourdieu, Pierre/Wacquant, Loïc (1996): Reflexive Anthropologie, S. 127–132.

  59. 59.

    Siehe im Folgenden Bourdieu, Pierre (1999): Die Regeln der Kunst. Genese und Struktur des literarischen Feldes, S. 328–428.

  60. 60.

    Vgl. Foucault, Michel (2014): Die Ordnung des Diskurses, S. 11–25.

  61. 61.

    Tully, James (1988): The pen is a mighty sword: Quentin Skinner’s analysis of politics, in: Tully, James (Hrsg.): Meaning and Context. Quentin Skinner and his Critics, S. 13 f.

  62. 62.

    Vgl. Skinner, Quentin (2009): Visionen des Politischen, S. 14.

  63. 63.

    Skinner 2009, S. 16.

  64. 64.

    Griffiths, Edmund (2014): Towards a Science of Belief Systems, S. 107.

  65. 65.

    Vgl. Strauss, Leo (1941): Persecution and the Art of Writing, in: Social Research 8: 4, S. 488–504.

  66. 66.

    Siehe hierzu Kuhn, Thomas S. (1986): The Structure of Scientific Revolutions, S. 10–23.

  67. 67.

    Tully 1988, S. 15. Siehe auch Skinner, Quentin (1988a): Language and social change, in: Tully, James (Hrsg.): Meaning and Context. Quentin Skinner and his Critics, S. 123–130.

  68. 68.

    Für einen Überblick siehe Skinner, Quentin et al. (2002): Political Philosophy: The View from Cambridge, in: Journal of Political Philosophy 10: 1, S. 1–19; Asbach, Olaf (2002): Von der Geschichte politischer Ideen zur „History of political dicourse“: Skinner, Pocock und die „Cambridge School“, in: Zeitschrift für Politikwissenschaft 12: 2, S. 637–667; Pocock, John G. A. (1979): Review: Reconstructing the Traditions: Quentin Skinner’s Historians’ History of Political Thought, in: Canadian Journal of Political and Social Theory 3: 3, S. 95–113; Pocock, John G. A. (2004): Review: Quentin Skinner: The History of Politics and the Politics of History, in: Common knowledge 10: 3, S. 532–550.

  69. 69.

    Siehe Descartes, René (1870 [1641]): Untersuchungen über die Grundlagen der Philosophie, in: Kirchmann, Julius H. von (Hrsg.): René Descartes’ philosophische Werke, Teil 1, Abteilung 2, S. 5–144.

  70. 70.

    Vgl. Collingwood, Robin G. (1994): The Idea of History, hg. v. Van der Dussen, Jan, S. 215.

  71. 71.

    Collingwood 1994, S. 17.

  72. 72.

    Vgl. Skinner, Quentin (2008): Is it still possible to interpret texts?, in: The International Journal of Psychoanalysis 89: 3, S. 647–654; Skinner 2009, S. 2–16.

  73. 73.

    Skinner 2009, S. 14.

  74. 74.

    Vgl. Austin, John L. (2014): Zur Theorie der Sprechakte (How to do things with Words), hg. v. Savigny, Eike von, S. 116–119.

  75. 75.

    Vgl. Skinner 1988c, S. 90–96.

  76. 76.

    Vgl. Skinner 2009, S. 77.

  77. 77.

    Vgl. Skinner 2008, S. 650–653.

  78. 78.

    Vgl. Barthes, Roland (2006): Das Rauschen der Sprache, S. 57–63.

  79. 79.

    Vgl. Beckstein, Martin/Weber, Ralph (2014): Politische Ideengeschichte. Interpretationsansätze in der Praxis, S. 48–73.

  80. 80.

    Wolterstorff, Nicholas (2003): Resurrecting the Author, in: Midwest Studies in Philosophy 27, S. 22.

  81. 81.

    Vgl. Skinner 2008, S. 648–653.

  82. 82.

    Für einen kurzen Überblick der wichtigsten Theoretiker siehe Yorikawa, Joji (2002): Hermeneutik und Dialektik. Die Philosophie des Verstehens, ausgehend von Schleiermacher, Dilthey, Heidegger und Gadamer, in: Hegel-Jahrbuch 2002: 1, S. 311–315.

  83. 83.

    Vgl. Hoy, David Couzens (1982): The Critical Circle. Literature, History, and Philosophical Hermeneutics, S. 1 f.; Grondin, Jean (2001): Einführung in die philosophische Hermeneutik, S. 34.

  84. 84.

    Vgl. Tietz, Udo (2005): Hans-Georg Gadamer zur Einführung, S. 49; Zapf, Holger (2013): Methoden der Politischen Theorie. Eine Einführung, S. 60.

  85. 85.

    Vgl. Schleiermacher, Friedrich (1959): Hermeneutik, hg. v. Kimmerle, Heinz, S. 46, 90–109.

  86. 86.

    So schon bei Droysen, Johann Gustav (1977 [1857/58]): Grundriß der Historik, in: Leyh, Peter (Hrsg.): Historik. Historisch-kritische Ausgabe. Band 1, S. 399.

  87. 87.

    Hoy 1982, S. 70.

  88. 88.

    Heidegger, Martin (1993 [1927]): Sein und Zeit, S. 315.

  89. 89.

    Vgl. Heidegger 1993 [1927], S. 150 f.; Gadamer, Hans-Georg (1971): Replik, in: Habermas, Jürgen/Henrich, Dieter/Taubes, Jacob (Hrsg.): Hermeneutik und Ideologiekritik, S. 271–289.

  90. 90.

    Gadamer, Hans-Georg (2010): Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik, S. 275–286.

  91. 91.

    Vgl. Elm, Ralf (2007): Schenkung, Entzug und die Kunst schöpferischen Fragens. Zum Phänomen der Geschichtlichkeit des Verstehens in Gadamers „Analyse des wirkungsgeschichtlichen Bewußtseins“, in: Figal, Günter (Hrsg.): Hans-Georg Gadamer. Wahrheit und Methode, S. 153–155.

  92. 92.

    Vgl. Gadamer 2010, S. 289.

  93. 93.

    Vgl. Jüngerl, Eberhard (2008): Wirkung durch Entzug. Eine theologische Anmerkung zum Begriff der Wirkungsgeschichte, in: Figal, Günter (Hrsg.): Internationales Jahrbuch für Hermeneutik. 7. Band 2008. Schwerpunkte: Hermeneutik der Geschichte. Hermeneutik der Kunst, S. 32 f.

  94. 94.

    Vgl. Gadamer 2010, S. 301.

  95. 95.

    Vgl. Grondin 2001, S. 162 f.

  96. 96.

    Vgl. Gadamer 2010, S. 305–312; Hoy 1982, S. 97.

  97. 97.

    Vgl. Figal, Günter (2011): Hermeneutische Wahrheit. Gadamers Frage und ihre phänomenologische Antwort, in: Figal, Günter (Hrsg.): Internationales Jahrbuch für Hermeneutik. 10. Band 2011. Schwerpunkt: 50 Jahre Wahrheit und Methode, S. 23–25.

  98. 98.

    Vgl. Bormann, Claus von (1971): Die Zweideutigkeit der hermeneutischen Erfahrung, in: Habermas, Jürgen/Henrich, Dieter/Taubes, Jacob (Hrsg.): Hermeneutik und Ideologiekritik, S. 83, 117 f.

  99. 99.

    Vgl. Ricœur, Paul (2010): Der Konflikt der Interpretationen. Ausgewählte Aufsätze (1960–1969), hg. v. Creutz, Daniel/Gander, Hans-Helmuth, S. 23–34, 198 f.

  100. 100.

    Vgl. Ricœur 2005, S. 83–108.

  101. 101.

    Vgl. Mattern, Jens (1996): Paul Ricœur zur Einführung, S. 168 f.

  102. 102.

    Vgl. Davey, Nicholas (2011): Getting the Measure. Language and Reasoning in Philosophical Hermeneutics, in: Figal, Günter (Hrsg.): Internationales Jahrbuch für Hermeneutik. 10. Band 2011. Schwerpunkt: 50 Jahre Wahrheit und Methode, S. 130–132. Zum Spannungsverhältnis von Text und Kontext sowie dem wissenschaftlichen Umgang damit siehe auch LaCapra, Dominick (1983): Rethinking Intellectual History. Texts, Contexts, Language, S. 35–59.

  103. 103.

    Vgl. Skinner, Quentin (1969): Meaning and Understanding in the History of Ideas, in: History and Theory 8: 1, S. 3–53; Skinner 2009, S. 21–47.

  104. 104.

    Siehe Beckstein, Martin/Weber, Ralph (2018): Methodenpluralismus in der Politischen Ideengeschichte, in: Zeitschrift für Politik 65: 1, S. 3–21.

  105. 105.

    Vgl. Pocock, John G. A. (2009): Political Thought and History. Essays on Theory and Method, S. 18.

  106. 106.

    Vgl. Skinner, Quentin (1974): Some Problems in the Analysis of Political Thought and Action, in: Political Theory 2: 3, S. 292–298.

  107. 107.

    Vgl. Zapf 2013, S. 60.

  108. 108.

    Vgl. Spence, Larry D. (1980): Political Theory as a Vacation, in: Polity 12: 4, S. 702.

  109. 109.

    Warrender, Howard (1979): Political Theory and Historiography: A Reply to Professor Skinner on Hobbes, in: The Historical Journal 22: 4, S. 939.

  110. 110.

    Vgl. Strauss, Leo (1949): Political Philosophy and History, in: Journal of the History of Ideas 10: 1, S. 41 f.; Dorschel, Andreas (2010): Ideengeschichte, S. 122–124.

  111. 111.

    Vgl. Femia, Joseph V. (1988): An historicist critique of ‘revisionist’ methods for studying the history of ideas, in: Tully, James (Hrsg.): Meaning and Context. Quentin Skinner and his Critics, S. 164–168.

  112. 112.

    Sabine, George H. (1939): What is a Political Theory?, in: The Journal of Politics 1: 1, S. 10.

  113. 113.

    Vgl. Skinner 1988b, S. 248 f.

  114. 114.

    Zu diesem Ansatz siehe einführend Freeden, Michael (2006): Ideology and Political Theory, in: Journal of Political Ideologies 11: 1, S. 3–22. Die bei Freeden verwendete Theorie und Konzeption von Ideologie ist so weit gefasst, dass sie unter geringen Anpassungen mit dem hier vertretenen breiten Verständnis von Überzeugungssystemen zusammenstimmt. Auch werden bereits epistemische und normative Elemente sowie Aspekte der Deutungsmacht berücksichtigt (vgl. Freeden, Michael (1996): Ideologies and Political Theory: A Conceptual Approach, S. 22 f.). Freedens Ablehnung des Begriffs Überzeugungssystem (belief system) geht dabei auf dessen Verwendung in den vorwiegend angelsächsischen Debatten um das ‚Ende‘ der Ideologie zurück, in denen irrationale (potentiell totalitäre) Ideologien rationalen (liberaldemokratischen) belief systems gegenübergestellt wurden. Siehe Freeden 1996, S. 16–19. So etwa bei Sartori 1969, S. 398–411 und Minogue, Kenneth (1993): Ideology after the Collapse of Communism, in: Political Studies 41, S. 4–20. Diese Auffassung wird hier jedoch nicht vertreten.

  115. 115.

    Vgl. Freeden 1996, S. 2–4.

  116. 116.

    Vgl. Skinner 1988b, S. 239–247.

  117. 117.

    Siehe für das Folgende Freeden 1996, S. 52–80.

  118. 118.

    Freeden 1996, S. 52.

  119. 119.

    Siehe Gallie, Walter Bryce (1956): Essentially Contested Concepts, in: Proceedings of the Aristotelian Society 56, S. 167–198.

  120. 120.

    Vgl. Rokeach, Milton (1989): Beliefs, Attitudes and Values. A Theory of Organization and Change, S. 3, 123.

  121. 121.

    Vgl. Converse 2006, S. 3 f.; Rokeach 1989, S. 3–5; Wolterstorff 2001, S. 235; Brandt, Mark J./Sibley, Chris G./Osborne, Danny (2019): What Is Central to Political Belief System Networks?, in: Personality and Social Psychology Bulletin 45: 9, S. 1353.

  122. 122.

    Vgl. Converse 2006, S. 3, 5–10; Rokeach 1989, S. 5 f.

  123. 123.

    Vgl. Freeden 1996, S. 68–72.

  124. 124.

    Vgl. Mader, Matthias/Pötzschke, Jana (2014): National Identities and Mass Belief Systems on Foreign and Security Policy in Germany, in: German Politics 23: 1, S. 61.

  125. 125.

    Vgl. Freeden 1996, S. 78–80.

  126. 126.

    Siehe Freeden 1996, S. 210–215.

  127. 127.

    Freeden, Michael (2003): The coming of the welfare state, in: Bellamy, Richard/Ball, Terence (Hrsg.): The Cambridge History of Twentieth-Century Political Thought, S. 7.

  128. 128.

    Vgl. George, Victor/Wilding, Paul (1976): Ideology and social welfare, S. 6.

  129. 129.

    Vgl. Esping-Andersen 2009, S. 3–6.

  130. 130.

    Die verschiedenen Ansätze der Sozialstaatsforschung werden im Folgenden überblicksartig im Sinne von Parsons’ Erklärungslogiken der Politikwissenschaft in strukturelle, institutionelle, psychologische und ideelle Ansätze eingeteilt. Siehe Parsons, Craig (2007): How to Map Arguments in Political Science, S. 12–15.

  131. 131.

    Vgl. Lessenich, Stephan (2012): Theorien des Sozialstaats zur Einführung, S. 66–73; Wilensky, Harold L. (1975): The Welfare State and Equality: Structural and Ideological Roots of Public Expenditures, S. 15–27.

  132. 132.

    Vgl. Schmidt, Manfred G. et al. (2007): Der Wohlfahrtsstaat. Eine Einführung in den historischen und internationalen Vergleich, S. 40–50; Lessenich 2012, S. 73–82; Korpi, Walter (1983): The Democratic Class Struggle, S. 14–25.

  133. 133.

    Vgl. Schmidt et al. 2007, S. 63–74; Orloff, Ann Shola/Skocpol, Theda (1984): Why not equal protection? Explaining the politics of public social spending in Britain, 1900–1911 and the United States, 1880 s–1920, in: American Sociological Review 49: 6, S. 726–750.

  134. 134.

    Vgl. Hibbs, Douglas A. (1977): Political parties and macroeconomic policy, in: American Political Science Review 71: 4, S. 1467–1487; Schmidt, Manfred G. (1995): The parties-do-matter hypothesis and the case of the Federal Republic of Germany, in: German Politics 4: 3, S. 1–21; Schmidt et al. 2007, S. 51–62.

  135. 135.

    Vgl. Tsebelis, George (1995): Decision Making in Political Systems: Veto Players in Presidentialism, Parliamentarism, Multicameralism and Multipartyism, in: British Journal of Political Science 25: 3, S. 289–325.

  136. 136.

    Vgl. Lijphart, Arend (1999): Patterns of Democracy. Government Forms and Performance in Thirty-Six Countries, S. 275–300.

  137. 137.

    Vgl. Castles, Francis G./Obinger, Herbert/Leibfried, Stephan (2005): Bremst der Föderalismus den Leviathan? Bundesstaat und Sozialstaat im internationalen Vergleich, 1880–2005, in: Politische Vierteljahresschrift 46: 2, S. 215–237.

  138. 138.

    Vgl. Wagschal, Uwe/Obinger, Herbert (2000): Der Einfluss der Direktdemokratie auf die Sozialpolitik, in: Politische Vierteljahresschrift 41: 3, S. 466–497.

  139. 139.

    Vgl. Downs, Anthony (1968): Ökonomische Theorie der Demokratie, hg. v. Wildenmann, Rudolf, S. 35–43.

  140. 140.

    Vgl. Meltzer, Allan H./Richard, Scott F. (1981): A Rational Theory of the Size of Government, in: Journal of Political Economy 89: 5, S. 914–927; Barr, Nicholas (2001): The Welfare State as Piggy Bank: Information, Risk, Uncertainty, and the Role of the State, S. 14–29.

  141. 141.

    Vgl. Petersen, Michael Bang (2015): Evolutionary Political Psychology: On the Origin and Structure of Heuristics and Biases in Politics, in: Political Psychology 36: S1, S. 45–78; Boyer, Pascal/Petersen, Michael Bang (2012): The naturalness of (many) social institutions: evolved cognition as their foundation, in: Journal of Institutional Economics 8: 1, S. 1–25.

  142. 142.

    Vgl. Oorschot, Wim van (2000): Who should get what, and why? On deservingness criteria and the conditionality of solidarity among the public, in: Policy & Politics 28: 1, S. 33–48.

  143. 143.

    Vgl. Amenta, Edwin/Hicks, Alexander (2010): Research Methods, in: Castles, Francis G. et al. (Hrsg.): The Oxford Handbook of the Welfare State, S. 113.

  144. 144.

    Vgl. Pierson/Leimgruber 2010, S. 35 f.

  145. 145.

    Weber 1988 [1904], S. 171.

  146. 146.

    Vgl. Aristoteles (1976): Der Staat als natürliche Voraussetzung des glücklichen Lebens, in: Hoerster, Norbert (Hrsg.): Klassische Texte der Staatsphilosophie, S. 49 f.

  147. 147.

    Vgl. Hobbes 2014 [1651], S. 112–116.

  148. 148.

    Vgl. Skinner 2009, S. 28–47.

  149. 149.

    Vgl. Fischer, Wolfram (1966): Social Tensions at Early Stages of Industrialization, in: Comparative Studies in Society and History 9: 1, S. 64–75; Groenemeyer, Axel (2012): Soziologie sozialer Probleme – Fragestellungen, Konzepte und theoretische Perspektiven, in: Albrecht, Günter/Groenemeyer, Axel (Hrsg.): Handbuch soziale Probleme, S. 18–20. Siehe auch die Ausführungen weiter unten zu den Deutungen sozialer Fragen in Mittelalter und Neuzeit.

  150. 150.

    Vgl. Castel, Robert (2000): Die Metamorphosen der sozialen Frage. Eine Chronik der Lohnarbeit, S. 15 f.

  151. 151.

    Groenemeyer 2012, S. 31.

  152. 152.

    Kuhnle, Stein/Sander, Anne (2010): The Emergence of the Western Welfare State, in: Castles, Francis G. et al. (Hrsg.): The Oxford Handbook of the Welfare State, S. 62.

  153. 153.

    Vgl. Castel 2000, S. 27.

  154. 154.

    Vgl. Roth, Klaus (2011): Genealogie des Staates. Prämissen des neuzeitlichen Politikdenkens, S. 21–36; Anderson, Greg (2018): Was There Any Such Thing as a Nonmodern State?, in: Brooke, John L./Strauss, Julia C./Anderson, Greg (Hrsg.): State Formations. Global Histories and Cultures of Statehood, S. 61–65.

  155. 155.

    Vgl. Skinner, Quentin (2002): Visions of Politics. Volume 2: Renaissance Virtues, S. 368–413; Skinner, Quentin (2018): On the Person of the State, in: Brooke, John L./Strauss, Julia C./Anderson, Greg (Hrsg.): State Formations. Global Histories and Cultures of Statehood, S. 30–40.

  156. 156.

    Steinberger, Peter J. (2005): The Idea of the State, S. 13–24.

  157. 157.

    Vgl. Pierson/Leimgruber 2010, S. 33.

  158. 158.

    Vgl. Achinger, Hans (1979): Sozialpolitik als Gesellschaftspolitik. Von der Arbeiterfrage zum Wohlfahrtsstaat, S. 7.

  159. 159.

    Fitzpatrick, Tony (2011): Welfare Theory. An Introduction to the Theoretical Debates in Social Policy, S. 20.

  160. 160.

    Vgl. Jessop, Bob (2016): The State. Past, Present, Future, S. 15.

  161. 161.

    Angelehnt an die politikwissenschaftliche Staatsdefinition bei Schmidt, Manfred G. (2010): Wörterbuch zur Politik, S. 750.

  162. 162.

    Weber, Max (1919): Politik als Beruf, S. 4.

  163. 163.

    Nach der klassischen Drei-Elemente-Lehre des Staats bei Jellinek, Georg (1914): Allgemeine Staatslehre, S. 394–434. Siehe auch Jessop 2016, S. 26–35.

  164. 164.

    Sauer, Birgit (2011): Staat, in: Göhler, Gerhard/Iser, Mattias/Kerner, Ina (Hrsg.): Politische Theorie. 25 umkämpfte Begriffe zur Einführung, S. 339.

  165. 165.

    Vgl. Rancière, Jacques (2002): Das Unvernehmen. Politik und Philosophie, S. 9–28; Mouffe, Chantal (2014): Agonistik. Die Welt politisch denken, S. 11 f.

  166. 166.

    Vgl. Katznelson, Ira (1986): Rethinking the Silences of Social and Economic Policy, in: Political Science Quarterly 101: 2, S. 309.

  167. 167.

    Für diese Unterscheidung siehe Kreide, Regina/Niederberger, Andreas (2011): Politik, in: Göhler, Gerhard/Iser, Mattias/Kerner, Ina (Hrsg.): Politische Theorie. 25 umkämpfte Begriffe zur Einführung, S. 292–296.

  168. 168.

    Für diese Differenzierung siehe Brooke, John L./Strauss, Julia C. (2018): Introduction. Approaches to State Formations, in: Brooke, John L./Strauss, Julia C./Anderson, Greg (Hrsg.): State Formations. Global Histories and Cultures of Statehood, S. 1–12. Zur Möglichkeit einer vermittelnden Position siehe Vu, Tuong (2010): Studying the State through State Formation, in: World Politics 62: 1, S. 165–170.

  169. 169.

    Vgl. Lessenich 2012, S. 11.

  170. 170.

    Siehe hierzu Esping-Andersen 2009, S. 26–28.

  171. 171.

    Vgl. Goodin, Robert E. (1988): Reasons for Welfare: The Political Theory of the Welfare State, S. 11 f.

  172. 172.

    Siehe für das Folgende Vobruba, Georg (2003): Freiheit: Autonomiegewinne der Leute im Wohlfahrtsstaat, in: Lessenich, Stephan (Hrsg.): Wohlfahrtsstaatliche Grundbegriffe. Historische und aktuelle Diskurse, S. 141–155.

  173. 173.

    Siehe für die klassische Unterscheidung Berlin, Isaiah (1998): Zwei Freiheitsbegriffe, in: Nida-Rümelin, Julian/Vossenkuhl, Wilhelm (Hrsg.): Ethische und politische Freiheit, S. 170–174. Siehe auch Fitzpatrick 2011, S. 54 f.

  174. 174.

    Hayek, Friedrich A. von (2003 [1944]): Der Weg zur Knechtschaft, S. 47.

  175. 175.

    Vgl. Barry, Norman P. (1999): Welfare, S. 12 f.

  176. 176.

    Vgl. Esping-Andersen 2009, S. 21–23.

  177. 177.

    Siehe die von Sen ausgelöste Debatte um ‚Equality of what?‘. Vgl. Sen, Amartya (1979): Equality of What?, in: The Tanner Lecture on Human Values, auf: https://tannerlectures.utah.edu/_documents/a-to-z/s/sen80.pdf (Stand: 09.09.2019); Cohen, G. A. (1990): Equality of What? On Welfare, Goods and Capabilities, in: Recherches Économiques de Louvain/Louvain Economic Review 56: 3/4, S. 357–382. In Bezug auf die Sozialstaatlichkeit siehe Fitzpatrick 2011, S. 23; Benn, Stanley I./Peters, Richard S. (1959): Social Principles and the Democratic State, S. 108.

  178. 178.

    Vgl. Ferreira, Francisco H. G. et al. (2015): A Global Count of the Extreme Poor in 2012. Data Issues, Methodology and Initial Results. Policy Research Working Paper Nr. WPS 7432, auf: http://documents.worldbank.org/curated/en/360021468187787070/A-global-count-of-the-extreme-poor-in-2012-data-issues-methodology-and-initial-results (Stand: 09.09.2019), S. 5.

  179. 179.

    Vgl. Preuß, Ulrich K. (1990): Verfassungstheoretische Überlegungen zur normativen Begründung des Wohlfahrtsstaates, in: Sachße, Christoph/Engelhardt, H. Tristram (Hrsg.): Sicherheit und Freiheit. Zur Ethik des Wohlfahrtsstaates, S. 120; Benn/Peters 1959, S. 115–122.

  180. 180.

    Vgl. Kaufmann, Franz-Xaver (2003a): Sicherheit: Das Leitbild beherrschbarer Komplexität, in: Lessenich, Stephan (Hrsg.): Wohlfahrtsstaatliche Grundbegriffe. Historische und aktuelle Diskurse, S. 73–87. Wobei die Erhebung des Sicherheitsfaktors zur Leitidee von Sozialstaatlichkeit hier nicht betrieben werden soll, da dies einem blickverengenden Diskurs der Versicherheitlichung (vgl. Daase, Christopher (2010): Wandel der Sicherheitskultur, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 50/2010, S. 9–15) folgen würde, in dem letztlich alle Ideen nur noch unter dem ‚Supergrundrecht‘ Sicherheit verhandelt würden.

  181. 181.

    Vgl. White, Stuart (2010): Ethics, in: Castles, Francis G. et al. (Hrsg.): The Oxford Handbook of the Welfare State, S. 20 f.; Plant, Raymond/Lesser, Harry/Taylor-Gooby, Peter (2009): Political Philosophy and Social Welfare. Essays on the Normative Basis of Welfare Provision, S. 20–36.

  182. 182.

    Vgl. Ladwig, Bernd (2011): Gerechtigkeit, in: Göhler, Gerhard/Iser, Mattias/Kerner, Ina (Hrsg.): Politische Theorie. 25 umkämpfte Begriffe zur Einführung, S. 114 f.

  183. 183.

    Vgl. Nozick 2011 [1974], S. 217–260.

  184. 184.

    Vgl. Rawls, John (2017 [1971]): Eine Theorie der Gerechtigkeit, S. 81–129.

  185. 185.

    Vgl. Koller, Peter (1983): Rawls’ Differenzprinzip und seine Deutungen, in: Erkenntnis 20: 1, S. 18 f.

  186. 186.

    Liebermann, Robert C. (2002): Political Institutions and the Politics of Race in the Development of the Modern Welfare State, in: Rothstein, Bo/Steinmo, Sven (Hrsg.): Restructuring the Welfare State: Political Institutions and Policy Change, S. 105.

  187. 187.

    Vgl. Lipset, Seymour M./Rokkan, Stein (1967): Cleavage Structures, Party Systems, and Voter Alignments: An Introduction, in: Lipset, Seymour M./Rokkan, Stein (Hrsg.): Party Systems and Voter Alignments: Cross-National Perspectives, S. 14.

  188. 188.

    Vgl. Lessenich 2012, S. 43–47.

  189. 189.

    Zum äußersten Intensitätsgrad dieser Unterscheidung zwischen Freund und Feind siehe Schmitt, Carl (2002 [1932]): Der Begriff des Politischen. Text von 1932 mit einem Vorwort und drei Corollarien, S. 29–33.

  190. 190.

    Vgl. Liebermann 2002, S. 105–112.

  191. 191.

    Vgl. Orloff, Ann Shola (1996): Gender in the Welfare State, in: Annual Review of Sociology 22, S. 51–78.

  192. 192.

    Vgl. Preuß 1990, S. 113.

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Folkerts, J. (2024). Ein Deutungsmachtansatz der Sozialstaatstheorie. In: Hegelianische Sozialstaatlichkeit. Staat – Souveränität – Nation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-43864-7_2

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