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Explorative QCA-Studie: Ländervarianzen zwischen Arbeits- und Wirtschaftspolitik

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Policy-Dynamiken im Exekutivföderalismus
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Zusammenfassung

Um sich dem Untersuchungsgegenstand der Bearbeitung komplexer Problemstellungen in mehr als einem Politikfeld anzunähern, wird im Folgenden zunächst eine explorative Studie durchgeführt. Diese zielt darauf ab, anhand der Arbeits- und Wirtschaftspolitik diverse theoretische Ansätze zu testen und so Hypothesen zu entwickeln, die Varianzen zwischen Ländern erklären können. Dadurch wird es möglich, ein besseres Bild von den Mechanismen zu bekommen, die hinter den möglichen Varianzen im hier zu untersuchenden Handlungsfeld stecken und diese im weiteren Verlauf der Arbeit genauer in den Blick zu nehmen.

Das folgende Kapitel basiert mit leichten Überarbeitungen auf einem bereits in der Zeitschrift dms – der moderne Staat veröffentlichten Artikel (vgl. Berzel 2019).

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Notes

  1. 1.

    Explizit sei hier noch angemerkt, dass damit selbstverständlich nicht die Digitalisierung von Arbeit, sondern die Wechselbeziehung zwischen den beiden Politikfeldern im Zentrum steht. Dadurch dass der Trade-off zentrale, langfristig auf die Digitalisierung von Arbeit einzahlende Elemente untersucht, verspricht er dennoch wichtige Learnings über 16 Länder hinweg für das weitere Vorgehen.

  2. 2.

    Die ESF-Verordnung nennt als Indikator für das Beschäftigungsziel die Erwerbsquote. Da es hier aber um den sozioökonomischen Problemdruck und dessen Operationalisierung geht, wird der die Problemstellungen besser abbildende Indikator genutzt: die Arbeitslosenquote.

  3. 3.

    Für die Bedingungen wurden jeweils Daten aus 2012/2013 genutzt. Eine Berücksichtigung zeitlicher Verschiebungen, wie dies etwa bei Wirkungsanalysen üblich ist, um den verzögerten Einfluss von Variablen zu untersuchen, ist hier nicht nötig, da das Outcome nicht aus Folgen besteht, sondern aus strategischen Präferenzentscheidungen.

  4. 4.

    Die zugehörigen Rohdaten zu dieser und den folgenden Bedingungen sowie zum in Abschnitt 4.3 vorgestellten Outcome finden sich, soweit sie nicht im Text eingearbeitet sind, im Anhang im elektronischen Zusatzmaterial.

  5. 5.

    Zu den Unterschieden zwischen angebotsseitigem (oder Policy-Seeking-) und nachfrageseitigen (oder Vote-Seeking-)Ansätzen siehe Wenzelburger 2015, S. 82–91.

  6. 6.

    Die drei Landesregierungen, die weder ein klar linkes noch ein klar konservatives Parteienprofil in den interessierenden Ministerien aufweisen, werden mit „eher nicht Teil der Menge ‚linke Landesregierungen‘“ kodiert. Da es darum geht, inwiefern Parteien die ihnen zugesprochene Programmatik durchsetzen können, wird angenommen, dass dies eine geteilte Besetzung erschwert, weshalb lediglich mit 0,33 kodiert wird.

  7. 7.

    Der Untersuchungszeitraum für die Regierungszusammensetzungen ist die Phase von Dezember 2013 (Zeitpunkt der Veröffentlichung der Fonds-Richtlinien) bis 3 Monate nach Annahme des Partnerschaftsabkommens zwischen der EU-Kommission und Deutschland, also der Frist zur Einreichung der OPs durch die Länder, Ende August 2014.

  8. 8.

    Weiter gehören zu den Europäischen Struktur- und Investitionsfonds der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), der Kohäsionsfonds sowie der Europäische Meeres- und Fischereifonds (EMFF), die hier aber nicht weiter thematisiert werden sollen.

  9. 9.

    Diese Vorgaben bieten den Landesregierungen dennoch genug Spielraum, um eigene Schwerpunkte und Prioritäten zu setzen (Schopp 2012, S. 25) – eine Grundbedingung einer ländervergleichenden Arbeit.

  10. 10.

    Dabei nehmen die Länder im Prozess der Erstellung der Partnerschaftsvereinbarung basierend auf ihren jeweiligen Präferenzen Einfluss auf die Mittelverteilung zwischen den Fonds – eine weitere Bedingung für eine Untersuchung des Trade-offs zwischen den Fonds: „Die zuständigen Ressorts in den Ländern bzw. die Landesregierungen formulieren unter Berücksichtigung ihrer regionalen Stärken und Schwächen und unter Einbeziehung der oben genannten Partner, den Ergebnissen der bisherigen Förderung, den Ergebnissen der Bewertungen der struktur- und investitionspolitischen Interventionen sowie den neuen Anforderungen, die sich aus den jeweiligen Fonds-Verordnungen ergeben und die Europa 2020-Strategie einschließen, ihren strategischen Ansatz für die zukünftigen Interventionen mit den ESI-Fonds.“ (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) 2014, S. 148).

  11. 11.

    Niedersachsen hat in einem sogenannten Multifonds-Programm ESF und EFRE zusammen adressiert.

  12. 12.

    Es gibt in den OPs einige wenige Fälle, in denen Mittelzuweisungen achsenübergreifend angegeben sind. Um diese dennoch integrieren zu können, wurde vereinfachend eine Gleichverteilung der Mittel auf die entsprechenden Achsen angenommen.

  13. 13.

    Die verwendeten QCA-Softwarepakete sind Dusa 2019 und Oana/Schneider 2018.

  14. 14.

    Konsistenz- und Abdeckungsmaß sind Qualitätskriterien von QCA. Der Konsistenzwert zeigt an, inwiefern die Bedingung(-skombination) notwendig bzw. hinreichend für das Outcome ist. Die Abdeckung misst, welcher Anteil der Fälle die jeweilige Bedingung(-skombination) bezogen auf das Outcome erklärt (Rohabdeckung) bzw. welcher Anteil dies exklusiv tut (alleinige Abdeckung) (Schneider/Wagemann 2007, S. 202–215).

  15. 15.

    Die Wahrheitstafel findet sich hier mit den Konsistenzwerten für positives sowie negatives Outcome. Die Konsistenzwerte zeigen auf, dass in den Zeilen ein Risiko simultaner Teilmengenbeziehungen vorliegt, also dass die gleiche Zeile sowohl als hinreichend für „hoher ESF-Fokus“ wie auch für „geringer ESF-Fokus“ interpretiert wird (Schneider/Wagemann 2013, S. 237–244). Da dies keinen Sinn ergeben würde, sollten die entsprechenden Zeilen vor ihrer Inklusion in Minimierungen genauer betrachtet werden. Betroffen sind insbesondere die Zeilen 11 (Saarland), 12 (Brandenburg), 15 (Bremen) und 16 (Nordrhein-Westfalen). Während 11 und 15 nur in die Minimierung desjenigen Outcomes einbezogen werden, für das sie einen Konsistenzwert von 1 aufweisen, wird 12 beim negativen Outcome integriert. 16 bleibt für die Minimierung beider Outcomes außen vor, da a) der Abstand zum nächsten nicht einbezogenen Fall (11) sehr gering wäre und b) positives Outcome in der Regel besser erklärt werden kann als negatives (Schneider/Wagemann 2007, S. 241) und die Zeile deshalb tendenziell einen höheren Konsistenzwert aufweisen sollte.

  16. 16.

    Die konservative Lösung findet sich im Anhang im elektronischen Zusatzmaterial. Die Software R bietet die Möglichkeit, drei mögliche Lösungsformeln zu berechnen. Diese unterscheiden sich in ihrem Umgang mit begrenzter Vielfalt und logischen Rudimenten. Die konservative Lösung bezieht dabei nur Wahrheitstafelzeilen mit den untersuchten Fällen ein. Die „intermediate solution“ dagegen bezieht diejenigen logischen Rudimente ein, die aus Sicht des Forschenden theoretisch sinnvoll erscheinen (siehe Hypothesen in Abschnitt 4.2.2). Die sparsame Lösung schließlich inkludiert alle logischen Rudimente, die zu eben jener sparsamen Lösung führen, mit ein. Die Lösungsformeln können sich nicht widersprechen, dennoch sollte die sparsame Lösung nicht allein präsentiert werden (vgl. Schneider/Wagemann 2007, S. 238).

  17. 17.

    Während die Bewertung der Wahrheitstafel bereits gezeigt hat, dass Zeile 16 nicht in die Minimierung einbezogen wird, um das Risiko simultaner Teilmengenbeziehungen zu vermeiden, liegt ein weiteres Risiko in den logischen Rudimenten, die im Minimierungsprozess einbezogen werden. Es kann sein, dass die Software bei der Minimierung logische Rudimente für Minimierungen nach dem Outcome und nach seiner Negation einbezieht, was eine widersprüchliche Annahme wäre. Die Prüfung – Carsten Schneider & Claudius Wagemann (2013, S. 197–217) sprechen von „enhanced standard analysis“ – führt tatsächlich zu einer solchen Zeile. Zeile 7 wird aus diesem Grund aus der Minimierung des positiven Outcomes ausgeschlossen (siehe auch Anhang im elektronischen Zusatzmaterial, Tabelle 33).

  18. 18.

    Es handelt sich hierbei wie bei der folgenden sparsamen Lösung um die Anwendung eines Konsistenzwertes von 0,87. Eine etwas flexiblere Festlegung des Konsistenzwertes ist bei Auswertungen nach dem negativen Outcome üblich (vgl. Schneider/Wagemann 2007, S. 241). Dadurch wird Brandenburg als Fall noch in die Minimierungen einbezogen, was die Konsistenz der Lösungsformeln nur leicht verringert (0,914 zu 0,945), dafür aber deren Abdeckung enorm verbessert (0,842 zu 0,682).

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Berzel, A. (2024). Explorative QCA-Studie: Ländervarianzen zwischen Arbeits- und Wirtschaftspolitik. In: Policy-Dynamiken im Exekutivföderalismus. Interdisziplinäre Organisations- und Verwaltungsforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-43699-5_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-43699-5_4

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-43698-8

  • Online ISBN: 978-3-658-43699-5

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