Zusammenfassung
Anhand der beiden Modi Verhüllung und Entblößung wurde deutlich, wie sich im Wechsel zwischen Text, Textilem und nackter Haut ikonische Verdichtungen zugunsten eines assoziativen Erfahrungsraums entfalten. Ein Erfahrungsraum, in dem sich die Zuschauenden über affektives und szenisches Verstehen im Kontext ihrer eigenen Erinnerungen und Vorstellungen selbst erfahren und sich ihrer eigenen Wahrnehmungserfahrung synästhetisch gewahr werden. Vor dem Hintergrund der herausgearbeiteten Analogien zwischen der Filmrezeption und der Identitätsbildung sowie der individuellen und filmischen Selbstreflexion zeichnet sich mit der ästhetischen Wende zum Haptischen und der damit verbundenen Fokussierung der Haut ein skinematic turn ab, in dem sich einmal mehr das insbesondere therapeutische Potential des Films offenbart.
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Notes
- 1.
Elsaesser: Das Weimarer Kino – aufgeklärt und doppelbödig. S. 68.
- 2.
Bartsch/Eder/Fahlenbrach: Einleitung: Emotionsdarstellung und Emotionsvermittlung. S. 8.
- 3.
Ebd.
- 4.
Tröhler/Hediger: Ohne Gefühl ist das Auge der Vernunft blind. S. 17.
- 5.
Vgl. Waltz, Matthias: Ordnung der Namen. Frankfurt/M: Fischer 1993, und Waltz, Matthias: Tauschsysteme als subjektivierende Ordnungen: Mauss, Lévi-Strauss, Lacan. In ders: Identifikation, Begehren, Gewalt. Kulturwissenschaftliche Studien zu den konstitutiven Elementen von sozialen Bindungen. Wiesbaden: Springer 2006.
- 6.
Vgl. Waltz: Identifikation, Begehren, Gewalt. S. 143, FN 27: „Dass in der bürgerlichen Welt das Vater-Sohn-Verhältnis zum Zentrum des medialen Systems geworden ist, sieht man unter anderem auch an der umfangreichen Diskussion über die ‚vaterlose Gesellschaft‘.“ Vgl. hierzu u. a. Stork, Jochen (Hg.): Fragen nach dem Vater. Freiburg/München: Alber 1974.
- 7.
Heinze, Carsten: Einleitung: Die mediale und kommunikative Perspektive in der (Auto-)Biografieforschung. In: ders./Hornung, Alfred (Hg.): Medialisierungsformen des (Auto-)Biografischen. Konstanz/München: UVK 2013, S. 15 f. In seinem Text überträgt Heinze den von Thomas Luckmann formulierten Einfluss der Kommunikation, die „als ein – oder vielleicht das – konstitutive Element des gesellschaftlichen Lebens und der sozialen Ordnung“ gelte, auf die (auto-)biografische Kommunikation. Vgl. Luckmann, Thomas: Das kommunikative Paradigma der ‚neuen‘ Wissenssoziologie. In ders.: Wissen und Gesellschaft: Ausgewählte Aufsätze 1981–2002. Konstanz: UVK, S. 201–210, hier S. 202.
- 8.
Dünne, Jörg/Moser, Christian (Hg.): Automedialität. Subjektkonstitution in Schrift, Bild und neuen Medien. München: Fink 2008, S. 13.
- 9.
Bronfen: Nur über ihre Leiche. S. 168.
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Steinborn, A. (2024). Fazit und Ausblick. In: Verhüllung und Entblößung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-43653-7_5
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