Zusammenfassung
Dieses Essay verbindet die Konversationstheorie mit dem Rechnen mit Worten, um ein menschzentrierteres Internet zu bewirken resp. ein ganzheitliches Weiterdenken unserer Chatbot-Entwicklung zu evozieren. In einem ersten Teil des Kapitels wird dazu die kybernetische Theorie der Konversation à la Gordon Pask anhand des Onlinetextes von Pangaro (2002) beleuchtet. Im zweiten Teil wird die Konversationstheorie im Rahmen einer soften Verfahrungsweise (d. h. einem Soft Computing à la Lotfi Zadeh) mit dem Rechnen mit Worten verbunden. Hier sollen diese noch nicht umgesetzten Visionen der Kybernetik und Systemtheorie als durchaus mögliche Alternative zur Künstlichen Intelligenz und deren Chatbot-Technologie hervorgehoben werden. Als Abschluss fasst der Essay die genannten Visionen nochmals zusammen und bekräftigt deren ausstehende Umsetzung als nachhaltigere, weil menschzentriertere Zukunftstechnologie.
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Notes
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Paul Pangaro verwaltet den Nachlass von Gordon Pask (1928–1996), einem Psychologen, der mit seinen kybernetischen Innovationen vor allem den angelsächsischen Raum immer wieder in grosse Aufregung versetzt hat. Die folgenden Passagen sind meine Übersetzung, Erweiterung und Adaptation seines Onlinetextes, die ich nach Konversationen mit Pangaro (2002) anfertigte.
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Aus diesem Grund kann laut Pangaro (2002) überall dort, wo im Folgenden das Wort «Organisation» vorkommt, dieses durch die Wörter «System», «Familie», «Gespräch» oder «Person» ersetzt werden.
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Laut Pangaro (2002) ist es wichtig zu beachten, dass hier nur eine Richtung einer vollständig symmetrischen Wechselwirkung gezeigt wird.
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«Absender» und «Empfänger» werden von Pangaro (2002) in Anführungszeichen gesetzt, um zu betonen, dass sich diese Begriffe von denen der herkömmlichen Informationstheorie unterscheiden. Die Begriffe sind jedoch universell, aussagekräftig und nützlich und werden hier auch mit einer weniger eingeschränkten und stärkeren Bedeutung als in der Informationstheorie verwendet.
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Nach Pangaro (2002) ist es möglich, aber wenig wahrscheinlich, dass der «Empfänger» eine Schliessung in Punkt «L» ableitet, die nicht die Mitteilung der beabsichtigten Nachricht des «Absenders» ist. Auch dies kann modelliert werden, aber nur, indem eine zusätzliche Dimension hinzugefügt wird, nämlich dem Inhalt der Nachrichten selbst.
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Portmann und D’Onofrio (2022) wenden dieses wertbasierte Rechnen mit Worten unter anderem auch auf digitale Ethik und Nachhaltigkeit an, in welchem es um menschliche Wahrnehmungen und nicht messbasierte Daten und Informationen geht.
Literatur
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Portmann, E. (2024). Interaktionen in der Konversationstheorie und auf Basis eines Rechnens mit Worten. In: Hafner, N., Hundertmark, S. (eds) Kundendialog-Management. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-42851-8_15
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