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Diskussion und Ausblick

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Strafzumessung bei Neonatizid
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Zusammenfassung

Es erfolgt eine Einschätzung, ob auf der Grundlage der Ergebnisse die aktuelle strafrechtliche Gesetzeslage der Neugeborenentötung gerecht wird oder ob eine Neuregelung angedacht werden sollte. Zudem wird beurteilt, ob die Ergebnisse der Untersuchung vor dem Hintergrund der aktuellen Reformüberlegungen Anlass dazu geben, über die Schaffung einer Strafzumessungsdatenbank nachzudenken.

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Notes

  1. 1.

    Die Verurteilungen nach Jugendstrafrecht sind wegen der deutlich geringeren Anzahl an Verurteilungen und wegen der Besonderheiten des JGG als Beurteilungsgrundlage in diesem Zusammenhang wenig ergiebig.

  2. 2.

    Dies war bei Mehrfachtötungen unter Geltung des § 217 StGB a.F. anders. Auch bei wiederholter Tötung griff der Sondertatbestand, wenn dessen Tatbestandsmerkmale erfüllt waren.

  3. 3.

    Zu diesem Problem bereits Eser, Empfiehlt es sich, die Straftatbestände des Mordes, des Totschlags und der Kindestötung (§§ 211 bis 213, 217 StGB) neu abzugrenzen?, D 141.

  4. 4.

    § 79 öStGB: „Eine Mutter, die das Kind während der Geburt oder solange sie noch unter der Einwirkung des Geburtsvorgangs steht, tötet, ist mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren zu bestrafen.“

  5. 5.

    Art 149 polnStGB: „Eine Mutter, die ihr Kind im Zeitraum der Entbindung unter dem Einfluss von deren Verlauf tötet, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.“ [Deutsche Übersetzung: Wolf, Kriminalität im Grenzgebiet, S. 289].

  6. 6.

    Art 116 schweizStGB: „Tötet eine Mutter ihr Kind während der Geburt oder solange sie unter dem Einfluss des Geburtsvorgangs steht, so wird sie mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.“

  7. 7.

    Kapitel 3 § 3 schwedStGB: „Tötet eine Frau ihr Kind bei der Geburt oder sonst zu einem Zeitpunkt, in dem sie sich aufgrund der Niederkunft in aufgewühltem Gemütszustand oder in schwerer Bedrängnis befindet, so wird sie wegen Kindestötung zu einer Gefängnisstrafe von höchstens sechs Jahren verurteilt.“ [Deutsche Übersetzung Cornils/Jareborg, Das schwedische Kriminalgesetzbuch, S. 61]; vgl. auch die inoffizielle englische Übersetzung mit Stand 2019 [abrufbar unter https://www.ecoi.net/de/laender/schweden/nationale-gesetze/ zuletzt abgerufen am 30.09.2022]: „A woman who kills her child at birth or at some other time when she is in a disturbed state of mind or severe distress on account of giving birth to the child is guilty of infanticide and is sentenced to imprisonment for at most six years.“

  8. 8.

    Kapitel 21 § 4 finnStGB: „Eine Frau, die im Zustand der Erschöpfung oder Bedrängnis aufgrund der Niederkunft ihr Kind tötet, ist wegen Kindstötung zu Gefängnis von mindestens vier Monaten und höchstens vier Jahren zu verurteilen.“; [Deutsche Übersetzung: Cornils/Fräde/Matikkala, Das finnische Strafgesetzbuch, S. 224]; vgl. auch die inoffizielle englische Übersetzung mit Stand 2015 [abrufbar unter https://www.finlex.fi/en/laki/kaannokset/1889/en18890039_20150766.pdf, zuletzt abgerufen am 30.09.2022] „A woman who in a state of exhaustion or distress caused by childbirth kills her baby shall be sentenced for infanticide to imprisonment for at least four months and at most four years.“

  9. 9.

    Ausführlich zu weiteren Sondertatbeständen im Ausland Höynck/Zähringer/Behnsen, Neonatizid, S. 52 ff.

  10. 10.

    Abschlussbericht der Expertengruppe zur Reform der Tötungsdelikte (§§ 211–213, 57a StGB), S. 42 f.

  11. 11.

    Genau aus diesem Grund wurde der Vorschlag auch kritisiert [Abschlussbericht der Expertengruppe zur Reform der Tötungsdelikte (§§ 211–213, 57a StGB), S. 43].

  12. 12.

    Eser, Empfiehlt es sich, die Straftatbestände des Mordes, des Totschlags und der Kindestötung (§§ 211 bis 213, 217 StGB) neu abzugrenzen?, D142.

  13. 13.

    Ausführlich zur Regelbeispielstechnik Kinzig, in: Sch/Sch-StGB, Vorb. zu den §§ 38 ff. Rn. 47 f.

  14. 14.

    (1:69:2) Beschlüsse des 72. Deutschen Juristentages Leipzig 2018, S. 19 [abrufbar unter https://djt.de/wp-content/uploads/2020/03/181130_djt_internet_72_beschluesse.pdf, zuletzt abgerufen am 30.09.2022].

  15. 15.

    (39:20:12) Beschlüsse des 72. Deutschen Juristentages Leipzig 2018, S. 19 f. [abrufbar unter https://djt.de/wp-content/uploads/2020/03/181130_djt_internet_72_beschluesse.pdf, zuletzt abgerufen am 30.09.2022].

  16. 16.

    Zusammenfassend zur Studienlage Kaspar, Sentencing Guidelines versus freies tatrichterliches Ermessen – Brauchen wir ein neues Strafzumessungsrecht?, C 18 ff.

  17. 17.

    Kaspar/Höffler/Harrendorf, Neue Kriminalpolitik 2020, 36.

  18. 18.

    So im Wesentlichen Kaspar/Höffler/Harrendorf, Neue Kriminalpolitik 2020, 35, 36.

  19. 19.

    Kaspar, Sentencing Guidelines versus freies tatrichterliches Ermessen – Brauchen wir ein neues Strafzumessungsrecht?, C 115; Kaspar/Höffler/Harrendorf, Neue Kriminalpolitik 2020, 35, 47 f.; Rostalski/Völkening, KriPoZ 2019, 265 ff.

  20. 20.

    So Rostalski/Völkening, KriPoZ 2019, 265, 267.

  21. 21.

    Kaspar, Sentencing Guidelines versus freies tatrichterliches Ermessen – Brauchen wir ein neues Strafzumessungsrecht?, C 115.

  22. 22.

    Kaspar/Höffler/Harrendorf, Neue Kriminalpolitik 2020, 35 ff.

  23. 23.

    Kaspar/Höffler/Harrendorf, Neue Kriminalpolitik 2020, 35, 47.

  24. 24.

    Kaspar, Sentencing Guidelines versus freies tatrichterliches Ermessen – Brauchen wir ein neues Strafzumessungsrecht?, C 115.

  25. 25.

    Kaspar, Sentencing Guidelines versus freies tatrichterliches Ermessen – Brauchen wir ein neues Strafzumessungsrecht?, C 115.

  26. 26.

    Kaspar/Höffler/Harrendorf, Neue Kriminalpolitik 2020, 35, 49.

  27. 27.

    Rostalski/Völkening, KriPoZ 2019, 265, 271.

  28. 28.

    Rostalski/Völkening, KriPoZ 2019, 265, 271.

  29. 29.

    Kaspar, Sentencing Guidelines versus freies tatrichterliches Ermessen – Brauchen wir ein neues Strafzumessungsrecht?, C 115.

  30. 30.

    Rostalski/Völkening, KriPoZ 2019, 265, 272.

  31. 31.

    BGH NStZ-RR 2008, 308 ff.

  32. 32.

    BGH NStZ-RR 2008, 308, 309.

  33. 33.

    Schäfer/Sander/van Gemmeren, Praxis der Strafzumessung, Rn. 1535.

  34. 34.

    Gericke, in: KK-StPO, Vorbem. zu § 333 Rn. 2. Was genau der Zweck der Revision ist, ist allerdings nach wie vor nicht unumstritten, vgl. dazu zu die Streitdarstellung mit zahlreichen Nachweisen bei Knauer/Kudlich, in: MüKo-StPO, Vorbem. zu § 333 Rn. 66 ff.

  35. 35.

    Die Strafschärfung aus Gründen der negativen Generalprävention begegnet in der Literatur erheblichen Bedenken; vgl. dazu Schäfer/Sander/van Gemmeren, Praxis der Strafzumessung, Rn. 808 (m.w.N.). Zudem dürfte die Geeignetheit der Abschreckung bei Neonatiziden, bei denen die Tötung häufig auf einer Ausnahmesituation nach der Geburt und/oder einer subjektiven Konfliktlage beruht, zweifelhaft sein.

  36. 36.

    Schäfer/Sander/van Gemmeren, Praxis der Strafzumessung, Rn. 844.

  37. 37.

    BGH, Urt. v. 10. August 2005 – 2 StR 219/05; Urt. v. 05. November 2014 – 5 StR 289/14.

  38. 38.

    Die Fallzahlen streuen sehr gleichmäßig über die Jahre 1997 bis 2006 (vgl. Tabelle 2.3). Zuzugeben ist zwar, dass das Urteil des BGH vom 19. Juni 2008 stammt, sich mithin auf eine Zeit nach dem Erhebungszeitraum der Studie bezieht. Der statistisch „fehlende“ Zeitraum dürfte aber überschaubar sein, da die Urteile auch immer eine gewisse Zeit benötigen, bis sie tatsächlich vom BGH entschieden werden. So datiert das erstinstanzliche Urteil der dem BGH zu Grunde liegenden Entscheidung vom 06.11.2007 (Tattag war der 28.02.2007). Die KFN-Studie erfasst Ermittlungsverfahren bis Ende 2006. Der Tattag des letzten in der Studie erfassten Falls datiert auf den 26.12.2006, mithin nur 2 Monate früher.

  39. 39.

    Nachweisbar waren beim 4. Strafsenat im Jahr 2008 2 Neugeborenentötungen zeitgleich anhängig.

  40. 40.

    Wobei auch völlig unklar ist, auf welchen Zeitraum sich die vom BGH festgestellte Zunahme an Neonatiziden bezieht.

  41. 41.

    Rostalski/Völkening, KriPoZ 2019, 265, 271.

  42. 42.

    Rostalski/Völkening, KriPoZ 2019, 265, 271.

  43. 43.

    Vgl. Kaspar/Höffler/Harrendorf, Neue Kriminalpolitik 2020, 35, 48.

  44. 44.

    Vgl. Kaspar/Höffler/Harrendorf, Neue Kriminalpolitik 2020, 35, 48.

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Behnsen, M. (2023). Diskussion und Ausblick. In: Strafzumessung bei Neonatizid. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-42637-8_7

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