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Editionsarbeit im Wandel – digitale (Musik-)Edition

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Digitale Medien und die Produktion von Wissenschaft

Part of the book series: Medienbildung und Gesellschaft ((MUG,volume 47))

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Zusammenfassung

Ausgehend von Veränderungen in der Literaturwissenschaft wird der Einfluss der Digitalisierung am Beispiel der editorischen Arbeitsfelder der Musikwissenschaft seit der Jahrtausendwende beschrieben: Betroffen sind alle Bereiche: Recherche, Datensammlung, Vorbereitung und Veröffentlichung der Edition bis hin zu deren dauerhafter Archivierung und Verfügbarkeit. Zugleich tragen neue Methoden zur Veränderung der Editionsziele selbst bei, und es zeichnet sich ab, dass für die Zukunft der Edition arbeitsteilige, kooperative Formen in internationalen Rahmenbedingungen unabdingbar sind.

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Notes

  1. 1.

    Die Erläuterung im Untertitel auf der Website http://computerphilologie.digital-humanities.de/index.html lautete: „Ein Jahrbuch im Druck und online zum Einsatz des PCs in der Literaturwissenschaft“. Obwohl der letzte gedruckte Band als Nr. 10 im Jahr 2010 erschien, sind online nur Beiträge bis Jg. 8 (2006) verfügbar.

  2. 2.

    Im Begrüßungstext der Zeitschriften-Website sind die Ziele etwas breiter formuliert: „Das Jahrbuch für Computerphilologie – online bietet ein Forum für die Diskussion der vielfältigen Möglichkeiten, den Computer in der literaturwissenschaftlichen Arbeit einzusetzen: z. B. für die computergestützte Inhaltsanalyse und Stiluntersuchung, für computerunterstützte und elektronische Editionen, für digitale Fachinformationen, Hypertexterstellung und -analyse u. a. m.“.

  3. 3.

    Selbstverständlich ist dies eine grobe Vereinfachung; zum Verhältnis der beiden Forschungsfelder sei auf die vielfältige Literatur verwiesen, vgl. u. a. Schreibman et al. (2007), den Reader von Terras et al. (2013), Biemann et al. (2014) oder Jannidis et al. (2017).

  4. 4.

    Zu dem von Wilhelm Ott entwickelten, bis heute im philologischen Kontext eingesetzten Textverarbeitungssystem heißt es bei Jannidis in Anmerkung 41: „Der Komplexität der Anwendungsmöglichkeiten entspricht allerdings auch die sehr komplexe Benutzerschnittstelle, daher wählen nicht wenige Philologen weniger leistungsfähige, aber zugänglichere Autorensysteme.“ Vgl. dazu auch die Äußerungen von Walter Morgenthaler w. u.

  5. 5.

    Unter der Seite www.jgoethe.uni-muenchen.de kann man sich auch heute noch über die Inhalte dieser CD informieren, die Inhalte selbst sind nicht mehr zugänglich.

  6. 6.

    Tobias Gohlis schrieb dazu in der ZEIT Nr. 35 (26. August 1999), S. 40: „Das, woraus die Kommentatoren der Buchausgaben schöpfen, ist hier verschwenderisch an die Maushand gegeben.“ Diese und weitere Rezensionen finden sich ausschnittsweise zitiert unter: http://www.jgoethe.uni-muenchen.de/rezensionen.html.

  7. 7.

    Dort auch die folgenden Zitate. Es handelte sich um „eine komplexe DOS-Applikation auf der Basis relationaler Datenbanken, die bis heute sowohl für die Erfassung wie für die Präsentation der Daten verwendet wird. Dies war organisatorisch, finanziell und technisch deshalb möglich, weil ich selbst als Projektleiter Erfahrung in Analyse und Applikationsprogrammierung besaß […] und schließlich auch die Programmentwicklung selbst durchführen konnte“ (Morgenthaler 1999). Anders als bei der TEI-Codierung des jungen Goethe liegt hier also eine individuelle Form der „Codierung“ vor, zu deren Begründung es heißt: „Plattformunabhängigkeit sollte nicht mit dem Verlust wesentlicher Gestaltungsmöglichkeiten bezahlt werden müssen“.

  8. 8.

    Auf der Seite https://www.gottfriedkeller.ch/allgemein/ sind Beispiele für Morgenthalers Edition zugänglich. Eine weitere komplexe Eigenentwicklung legte der Autor mit Kellers Studienbüchern vor, vgl. Morgenthaler 2003.

  9. 9.

    Um hier nur einige wenige, damals prominente Beispiele zu nennen: Hyper-Nietzsche (seit 1996), die digitale Edition des Deutschen Wörterbuchs der Brüder Grimm (seit 1998), die Computer-Edition des Musil-Nachlasses (seit 1992), das Heinrich-Heine-Portal (seit 2002), die computergestützte Edition von James Joyces Ulysses (seit 1980) oder das Basler Parzival-Projekt (seit 2002). Einen guten Einblick in die Diskussionen vor der Jahrtausendwende gibt Kamzelak (1999).

  10. 10.

    Vgl. Huck und Veit (1998); der Band ist auch ein Beispiel für die Dynamik der digitalen „Wende“: Als eine damals in keiner Bibliothek zu ermittelnde Beilage zur Rheinischen Correspondenz wieder auftauchte, konnten diese Texte als Anhang zur Bandbeschreibung auf der Website der Gesamtausgabe veröffentlicht werden, wo diese Texte noch heute mit Verlinkung aufgelistet sind (https://www.weber-gesamtausgabe.de/A120105.html). Gleichzeitig sind inzwischen alle Texte mit Kommentaren in diese Website integriert, ebenso bereits viele der für Bd. 4/2 vorgesehenen Texte. Ob noch eine Print-Edition dieser weiteren Texte vorgelegt wird, ist daher zur Zeit zweifelhaft, zumal immer mehr der zitierten Periodika frei online zugänglich geworden sind.

  11. 11.

    Rechtliche Fragen des wirklichen oder nur scheinbaren Open Access sollen hier bewusst ausgeklammert werden, auch wenn diese ein wichtiges Thema im Bereich der Digitalisierung darstellen: Das sich mit dem Namen open access schmückende Geschäftsmodell floriert, der ‚freie Zugang‘ wird dabei aber häufig teuer erkauft. Verlage wissen ihr Renomée einzusetzen, um Kundenbindung zu erreichen, während es Bibliotheken oft nicht gelingt, Nutzer davon zu überzeugen, dass ihre meist kostenlosen Angebote einen breiteren Nutzerkreis erreichen könnten, wenn sich die Wissenschaft stärker darauf einließe. Da dieses Thema einen eigenen Beitrag erforderte, wird es im Folgenden bewusst nicht bzw. nur am Rande aufgegriffen.

  12. 12.

    Es sei betont, dass es sich hier nur um ausgewählte Beispiele aus einer wachsenden Flut solcher Portale im In- und Ausland handelt. Verwiesen sei dabei u. a. für den deutschsprachigen Raum auf die Verzeichnisse von Wikisource (https://de.wikisource.org/wiki/Zeitschriften) und für den amerikanischen auf das Internet Archive (https://archiv.org).

  13. 13.

    Da das Ende des Erfassungszeitraums bei Handschriften und Drucken um das Jahr 1800 angesetzt war, blieb (und bleibt) man für Forschungen im publikationsreichen 19. Jahrhundert allerdings auf andere Hilfsmittel bzw. eigene Recherchen angewiesen. Einzelne Ländergruppen erfassen inzwischen Handschriften auch über die Grenze 1800 hinaus. Es ist zu hoffen, dass das Unternehmen langfristig so finanziert wird, dass eine vollständige Erfassung möglich wird.

  14. 14.

    Diese erschienen bei K. G. Saur in München, wo 1992 von der RISM-Arbeitsgruppe Deutschland auch ein Mikrofiche-Katalog von Libretti in deutschen Bibliotheken vorgelegt wurde (2013 hat die Bayerische Staatsbibliothek ein Libretto-Portal etabliert, in das größere Bestände nach dem Vorbild des RISM-Katalogs übernommen werden sollen, vgl. https://libretti.digitale-sammlungen.de). Im amerikanischen Bereich ist die Erschließung der bedeutenden Albert Schatz Collection durch die Library of Congress zu nennen (https://www.loc.gov/collections/albert-schatz/). Inzwischen sind weitere nationale Bestände bzw. vor allem solche zu einzelnen Komponisten oder Sammlungen online erschlossen bzw. tummelt sich im Bereich Oper eine Vielzahl von Liebhabern oder Gruppen, die Libretti übertragen oder Linksammlungen zur Verfügung stellen, sodass ein sinnvoller Überblick schwer fällt, zumal viele der Einträge ohne Quellenangaben bleiben (vgl. z. B. den Libretto Index von H. Weber, https://www.cs.hs-rm.de/~weber/opera/libretto.htm).

  15. 15.

    Neben den genannten Publikationen wurden in der von der Bayerischen Staatsbibliothek herausgegebenen Reihe Kataloge Bayerischer Musiksammlungen (München: Henle) „weit über 50 Sammlungen aus ganz Bayern“ dokumentiert, indem die RISM-Katalogkarten in diesen Bänden wiedergegeben wurden. Die Verbindung mit Noten-Incipits der Quellen erleichterte dabei dem Nutzer die Suche.

  16. 16.

    Diese Ausgaben sind heute unter https://www.digitale-sammlungen.de zugänglich (dort in der Rubrik „Musikalien“).

  17. 17.

    Erstere Enzyklopädie (abgekürzt als MGG) erschien in einer zweiten, neu bearbeiteten Druckausgabe zwischen 1994 und 2008 in 27 Bänden, hrsg. von Ludwig Finscher, das NewGrove als inzwischen quasi 6. Neuauflage im Jahr 1980 in 20 Bänden, hrsg. von Stanley Sadie. MGG online (https://www.mgg-online.com) setzte seit November 2016 zunächst die gedruckten Bände in die neue Plattform um, anschließend werden diese Artikel nun kontinuierlich aktualisiert. Bei Grove Music Online (https://www.oxfordmusiconline.com/grovemusic) integrierte man seit 2001 in die online-Edition die Texte weiterer Grove-Speziallexika, um dann auch hier zu einer Update-Struktur überzugehen.

  18. 18.

    Ein Teilüberblick findet sich auf der w. u. eingehender beschriebenen Seite der Music Encoding Initiative (https://music-encoding.org); ein umfangreicher Überblick zu musikwissenschaftlichen Electronic and Virtual Editions mit zahlreichen Projekten zur älteren Musik unter https://eve.ccarh.org/.

  19. 19.

    Zur Entwicklung der Edirom-Software vgl. u. a. Veit 2005, Kepper 2006, Röwenstrunk 2009, Kepper 2011 und Veit 2013. Einen Überblick über den Einsatz der Software während der Laufzeit des Projekts von 2006–2012 gibt die archivierte Seite https://edirom.de/edirom-projekt unter „Kooperationen“.

  20. 20.

    Vgl. dazu ausführlich das Kap. 12 „Critical Apparatus“ der TEI-Guidelines, https://tei-c.org/release/doc/tei-p5-doc/en/html/TC.html.

  21. 21.

    Zu ergänzen ist dabei die parallel erfolgte Umstellung der Edirom-Editionen von einem festen Datenträger (CD bzw. DVD wurden in den Editionen der Reger- und Weber-Ausgabe genutzt. Das OPERA-Projekt nutzte auf Wunsch des Bärenreiter-Verlags beigelegte Speichersticks) auf die Edirom-online-Technik, die erstmals bei OPERA (https://www.opera.adwmainz.de) und bei Freischütz Digital (https://freischuetz-digital.de) eingesetzt wurde. Die laufende Aktualisierbarkeit der Daten schuf auch die Voraussetzung für eine flexiblere Handhabung der MEI-Codierungen. Die Reger-Werkausgabe publiziert inzwischen die digitalen Bestandteile ihrer Editionen online, vgl. https://www.reger-werkausgabe.de.

  22. 22.

    Zu einem Überblick über die Formate und ihre Leistungsfähigkeit vgl. Eleanor Selfridge-Field (1997), zu einer Systematisierung der Konzepte und zur Analyse potenzieller Datenformate für die Musikphilologie vgl. Kepper 2011. Generell kann man anmerken, dass das auf Klangereignissen basierende MIDI-Format (die Abkürzung steht für Musical Instrument Digital Interface), das seit Mitte der 1980-er Jahre als Protokoll zur Kommunikation zwischen elektronischen Instrumenten entwickelt wurde, durch das Erfassen musikalischer Ereignisse („events“) im Umkehrschritt auch deren Analyse erlaubt. Viele der im sog. Music Information Retrieval entwickelten Analyseverfahren basieren daher auf MIDI und nicht auf einer eigenständigen Codierung vorgefundener Notation. Notationsunterschiede, die zu gleichen Klangwirkungen führen (etwa enharmonische Notierung von dis als es) werden in MIDI nivelliert, sodass das Format im Kontext philologischer Anforderungen nicht zweckdienlich ist; vgl. dazu eingehender Selfridge-Field 1997, S. 41–108 bzw. Kepper 2011, S. 293–307.

  23. 23.

    Vgl. https://music-encoding.org. Zur Paderborner Konferenz und zur Diskussion über die Leistungsfähigkeit von MusicXML und MEI vgl. Stadler und Veit (2009), darin besonders die Beiträge von Good (Good 2009) und Roland (Roland 2009).

  24. 24.

    Vgl. hierzu https://freischuetz-digital.de/documentation-music.html#core-konzept. Dort sind auch die Werkzeuge beschrieben, die damals für die Durchführung des Projekts eigens zu entwickeln waren.

  25. 25.

    Vgl. hierzu auch die im w. u. genannten Projekt Beethovens Werkstatt im Rahmen von Modul 2 entwickelte Möglichkeit zur Darstellung von Fassungsvergleichen bzw. Herold et al. (2020), S. 59–66.

  26. 26.

    Aruspix (https://www.aruspix.net) ist von Laurent Pugin für den Einsatz in älterer Musik entwickelt worden (Pugin 2018), CollAna als Tool zum Druckplattenvergleich wird gegenwärtig von Anastasia Wawilow im Zentrum Musik – Edition – Medien (ZenMEM) entwickelt (vgl. https://collana.edirom.de).

  27. 27.

    Als erste Musiker-Gesamtausgabe hat die im Bärenreiter-Verlag Kassel publizierte Mozart-Ausgabe durch die Unterstützung des Packard-Humanities-Instituts (PHI) die 2006 abgeschlossene komplette Edition im selben Jahr weltweit frei online zugänglich machen können (https://dme.mozarteum.at/nmaonline/). Dies erfolgte in einem ersten Arbeitsgang über die Aufarbeitung von PDF-Dateien, zugleich wurden intern die Noten in ein eigenes Codierungsformat überführt; im zweiten Schritt wird nun seit einigen Jahren diesen Format in MEI transformiert und darauf aufbauend eine genuin digitale Editition erarbeitet (https://dme.mozarteum.at/musik/edition/), die auch durch die Kombination mit digitalen Brief-, Libretto- und Texteditionen neue Maßstäbe setzt.

  28. 28.

    Vgl. hierzu die Dokumentation des Expertengesprächs zur genetischen Textkritik im Bereich Musik vom 26.–27. November 2015 unter: https://beethovens-werkstatt.de/prototyp/expertenkolloquium/ sowie Kepper und Sänger (2017).

  29. 29.

    Vgl. die von der Arbeitsgruppe Genetic Editions erarbeiteten Vorschläge An Encoding Model for Genetic Editions (https://www.tei-c.org/Vault/TC/tcw19.html), das in Version 2.0 in Kap. 11 der TEI-Guidelines aufgenommen wurde (https://tei-c.org/release/doc/tei-p5-doc/en/html/PH.html).

  30. 30.

    Vgl. den von Simon Waloschek entwickelten ScoreTube, https://www.cemfi.de/research/scortube.

  31. 31.

    https://www.bbaw.de/forschung/erich-wolfgang-korngold-werkausgabe-ewk-wa.

  32. 32.

    Nielsen: http://www5.kb.dk/dcm/cnw/index.xq, Hartmann: http://www5.kb.dk/dcm/hartw/navigation.xq, Scheibe: http://www5.kb.dk/dcm/schw/navigation.xq, http://www5.kb.dk/dcm/nwgw/index.xq. Leider hat die Kongelige Bibliotek das 2009 eingerichtete Danish Centre for Music Editing, das diese vorbildlichen Kataloge erarbeitet hat, 2020 geschlossen.

  33. 33.

    Zu den Einzelnachweisen der norwegischen Kataloge vgl. die generelle Zugangsseite: https://www.musikkarven.no, zu Delius: https://delius.music.ox.ac.uk/catalogue/navigation.html und zur Bach-Familie: https://www.bach-leipzig.de/de/bach-archiv/bach-repertorium. Hervorzuheben sind bei den MerMEId-Katalogen die umfassenden Such- und Filterkriterien; soweit in neueren Katalogen Notenincipits mit MEI erstellt werden, sind auch diese durchsuchbar. Einfachere Suchroutinen wurden bei Katalogen verwendet, die auf schlichteren, meist nur eine Stimme erfassenden Codierungen (im sog. Plaine & Easie Code) beruhen, so z. B. bei https://incipitsearch.adwmainz.net, vgl. dazu Neovesky und Vlahovits (2020).

  34. 34.

    Zwei dieser Fälle aus der Weber-Gesamtausgabe (WeGA 2005, 2010) waren noch faksimile-basiert und nutzten MEI lediglich für die Werkstruktur (Serie VI, Bd. 3 und Serie V, Bd. 6); lediglich Freischütz Digital basierte auf einer MEI-Codierung auch der Notentexte.

  35. 35.

    Vgl. dazu auch die Kritik von Sahle 2013, Bd. 3, S. 126: Die traditionelle Edition fördere „nicht das Nachdenken über die Breite der Überlieferungsformen und die mögliche Vielfalt ihrer Verarbeitung und Präsentation“. Mit der digitalen Edition rücke die „tatsächliche Überlieferung“ wieder „stärker in das Zentrum der Aufmerksamkeit und wird nicht mehr von einer typografischen Fassung verdrängt, die einen exklusiven Anspruch auf die wahre Deutung und Realisierung erhebt“.

  36. 36.

    Neben den durch die GND entstandenen Vorteilen der eindeutigen Identifikation einer Person über Projektgrenzen hinaus ist in diesem Kontext auch das sog. Beacon-Format zu erwähnen, mit dem Links zu Netzressourcen erzeugt werden können, die Informationen zu einer bestimmten GND enthalten. Einen guten Überblick über die inzwischen zahllosen Institutionen oder Projekte, die diese Beacon-Technik für ihre Personen verwenden, findet sich unter https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:BEACON.

  37. 37.

    Zu nennen sind hier insbesondere die Empfehlungen von 2016 Leistung aus Vielfalt: Empfehlungen zu Strukturen, Prozessen und Forschungsdatenmanagements in Deutschland, die beiden Empfehlungen von 2019 zu Digitalen Kompetenzen und Datenqualität sowie das Diskussionspapier von 2017 Zur Nationalen Forschungsdateninfrastruktur.

  38. 38.

    Auswege aus dem Problem des raschen Veraltens bzw. Nicht-mehr-Funktionierens von Software wurde in jüngerer Zeit durch stärkere Modularisierung und Containerisierung begegnet. Es ist zu hoffen, dass die intensiven fächerübergreifenden Diskussionen in den NFDI-Konsortien ebenso zu neuen, flexiblen Lösungen und Empfehlungen führen wie die Arbeit in der AG Research Software Engineering in den Digital Humanities (DH-RSE) innerhalb des DHd-Verbands.

  39. 39.

    Vgl. https://vdhd2021.hypotheses.org/ bzw. zur Publikation der Tagungsergebnisse: Fabrikation von Erkenntnis. Experimente in den Digital Humanities, https://vdhd2021.hypotheses.org/publikation.

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Veit, J. (2024). Editionsarbeit im Wandel – digitale (Musik-)Edition. In: Kurtz, T., Meister, D.M., Sander, U. (eds) Digitale Medien und die Produktion von Wissenschaft. Medienbildung und Gesellschaft, vol 47. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-42542-5_11

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