Zusammenfassung
Die Sichtweiten haben einen bedeutenden Einfluss auf die Verkehrssicherheit, die Leistungsfähigkeit und den Fahrkomfort und sind als Entwurfsparameter zu gewährleisten. Ein allein fahrendes Fahrzeug soll jederzeit bei nasser sauberer Fahrbahn vor einem plötzlich auftauchenden Hindernis gefahrlos anhalten können. Vorteilhaft ist es, wenn die vorhandenen Sichtweiten um mindestens 30 % größer sind.
Die erforderliche Haltesichtweite sh setzt sich aus dem Weg während der Reaktions- und Auswirkdauer und dem reinen Bremsweg zusammen.
Die erforderliche Überholsichtweite ist die Strecke, die zur „sicheren“ Ausführung eines Überholvorgangs notwendig ist. Sie setzt sich zusammen aus dem Weg des Überholenden, dem Weg des Entgegenkommenden während des Überholvorgangs und dem Sicherheitsabstand zwischen diesen beiden am Ende des Überholvorgangs und beträgt etwa 600 m.
Die tatsächlich vorhandenen Sichtweiten einer Straße ergeben sich aus der Linienführung im Lageplan und im Höhenplan, dem Querschnitt und der Straßenumgebung. Bei der Ermittlung wird von einer Augpunkthöhe und einer Zielpunkthöhe von 1,00 m ausgegangen.
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Richter, T. (2023). Sichtweiten. In: Straßenplanung – Autobahnen und Landstraßen. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-42101-4_15
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