Zusammenfassung
Die Frage nach der entwicklungspolitischen Wirkung der Bundeswehr und einer Betrachtung deutscher wie internationaler Sicherheitspolitik mit den Augen der Entwicklungszusammenarbeit mag auch nach den Erfahrungen in Afghanistan noch ungewohnt sein. Traditionell ist die Bundeswehr bei Fällen internationaler Katastrophenhilfe und humanitärer Hilfe ein geschätzter Partner, der erste internationale Einsatz der Bundeswehr war die logistische Unterstützung der Nothilfe beim Erdbeben von Agadir in Algerien 1960. Seitdem hat sich viel geändert und dieser Artikel nimmt die jüngste Geschichte der Bundeswehr im Bereich des IKM (Internationales Krisenmanagement) in den Blick. So wird insbesondere der längste bewaffnete Einsatz in der Geschichte der Bundeswehr in Afghanistan sowie das Weißbuch von 2016 als Reaktion auf die wachsenden sicherheitspolitischen Aufgaben aus einer entwicklungspolitischen Perspektive betrachtet.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Literatur
AA – Auswärtiges Amt (Hrsg.). (2017). Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern. Leitlinien der Bundesregierung. Berlin
Bartels, H.-P. & Glatz, R. (2018). Welche Reform die Bundeswehr heute braucht – Ein Denkanstoß. SWP-Aktuell 2020/A 84. Berlin.
Baur, H.-P. (2016). Vernetzte Entwicklung: Gemeinsames Ziel guter Entwicklungs-, Sicherheits- und Außenpolitik. In: Wagner, R. & Schaprian, H.-J. (Hrsg.): Komplexe Krisen – aktive Verantwortung. Magdeburger Gespräche zur Friedens- und Sicherheitspolitik. S. 75–79. Magdeburg.
Baxmann, M. (2017). Hilfreiches Prinzipienreiten: Wie die Agenda 2030 friedlichen Wandel in Konfliktsituationen ermöglichen kann. FriEnt Briefing Nr. 12, Bonn.
BICC, HSFK, IFSH & INEF (Hrsg.) (2021). Friedensgutachten 2021 – Europa kann mehr! Bielefeld.
BMVg – Bundesministerium der Verteidigung (Hrsg.) (2013). Die Neuausrichtung der Bundeswehr. Nationale Interessen wahren – Internationale Verantwortung übernehmen – Sicherheit gemeinsam gestalten. Berlin.
BMVg – Bundesministerium der Verteidigung (Hrsg.) (2016). Weissbuch 2016 zur Sicherheitspolitik Deutschlands und zur Zukunft der Bundeswehr. Berlin.
BMVg – Bundesministerium der Verteidigung (Hrsg.) (2018). Konzeption der Bundeswehr. Berlin.
BMZ – Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Hrsg.) (2013). Entwicklung für Frieden und Sicherheit. Entwicklungspolitisches Engagement im Kontext von Konflikt, Fragilität und Gewalt. BMZ-Strategiepapier 4/2013
BMZ – Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Hrsg.) (2020a). Erfahrungen aus der Praxis des Humanitarian-Development-Peace Nexus – eine Literatursichtung. Bonn und Berlin.
BMZ – Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Hrsg.) (2020b). Strategie der strukturbildenden Übergangshilfe. Krisen bewältigen, Resilienz stärken, Perspektiven schaffen. Bonn und Berlin.
Buchner, P. (2022). Gesangverein oder Kontemplation? Zur Parlamentsarmee Bundeswehr. In: Elbe, M. (Hrsg.). Philosophie des Militärs. Wiesbaden. S. 131–152.
Bundestag (2015). Abschlussbericht der Kommission zur Überprüfung und Sicherung der Parlamentsrechte bei der Mandatierung von Auslandseinsätzen der Bundeswehr. Bundestags-Drucksache 18/5000. Berlin.
Bundestag (2016). Entwurf eines Gesetzes zur Fortentwicklung der parlamentarischen Beteiligung bei der Entscheidung über den Einsatz bewaffneter Streitkräfte im Ausland im Zuge fortschreitender Bündnisintegration. Bundestags-Drucksache 18/7360. Berlin.
Dembinski, M. & Gromes, T. (2016). Auslandseinsätze evaluieren. Wie lässt sich Orientierungswissen zu humanitären Interventionen gewinnen? HSFK-Report Nr. 8/2016. Frankfurt am Main.
Dembinski, M. & Gromes, T. (2021). Afghanistan aufarbeiten. Den Einsatz nachträglich legitimieren oder Entscheidungshilfen für die Zukunft liefern? PRIF Spotlight 14/2021. Frankfurt am Main.
Dicke, V. (2013). Vergessene Prinzipien, In: E+Z, Jg. 54, Nr. 11, S. 430–432.
Dörfer-Dierken, A. (2022). Si vis pacem … – Gerechter Krieg oder gerechter Frieden? In: Elbe, M. (Hrsg.). Philosophie des Militärs. Wiesbaden. S. 201–230.
Ferber, M. (2022). Frieden durch nachhaltige Sicherheit – Was die EU jetzt tun muss. In: Behörden Spiegel-Gruppe in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie e. V. (BDSV) (Hrsg.): Frieden, Sicherheit, Nachhaltigkeit – Beiträge zu einer gesellschaftspolitischen Debatte. Bonn. S. 10–11.
Fortna, V. (2008). Does Peacekeeping Work? Shaping Belligerents’ Choices after Civil War. Princeton.
Fuhrmann, J.; Herlitze, A.-K.; Strauß, L.; Walravens, H. (2017). Ertüchtigung regionaler Partner: Vier Anforderungen an ein „neues“ Instrument der Krisenprävention. BAKS-Arbeitspapier 27/2019. Berlin.
Gieler, W. & Nowak, M. (Hrsg.) (2021). Staatliche Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland: Eine Bestandsaufnahme des BMZ 1961–2021. Wiesbaden.
Gönner, T. (2022). Sicherheit durch Nachhaltigkeit – Vernetzt arbeiten für eine krisenfestere Welt. In: Behörden Spiegel-Gruppe in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie e. V. (BDSV) (Hrsg.): Frieden, Sicherheit, Nachhaltigkeit – Beiträge zu einer gesellschaftspolitischen Debatte. Bonn. S. 30–31.
Halbauer, V. (2015). Der Comprehensive Approach – Teil der „Gene“ des I. (Deutsch/Niederländischen) Korps. In: Schröder, R. & Hansen, S. (2015). Stabilisierungseinsätze als gesamtstaatliche Aufgabe – Erfahrungen und Lehren aus dem deutschen Afghanistaneinsatz zwischen Staatsaufbau und Aufstandsbewältigung (COIN). Baden-Baden. S. 103–116.
Hareuveni, E. (2014). The Lawless Zone. The Transfer of Policing and Security powers to the civilian security coordinators in the settlements and outposts. Tel Aviv.
Kappel, R. (2017). Deutschlands Rolle als Zivilmacht. In: Ischinger, W. & Messner, D.: Deutschlands Neue Verantwortung: Die Zukunft der deutschen und europäischen Außen-, Entwicklungs- und Sicherheitspolitik. Berlin.
Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD (2018). Ein neuer Aufbruch für Europa. Eine neue Dynamik für Deutschland. Ein neuer Zusammenhalt für unser Land. Berlin.
Koalitionsvertrag 2021–2025 zwischen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und den Freien Demokraten (FDP) (2021). Mehr Fortschritt wagen – Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Berlin.
König, R. (2019). Peacelab – Zeit für eine Zwischenbilanz. In: ZUR SACHE BW, Ausgabe 35 1/2019. S. 44–46.
Kommando Heer (Hrsg.) (2021). Operative Leitlinien des Heeres zur Zukunft deutscher Landstreitkräfte 2030+. Strausberg.
Klingebiel, S., & Roehder, K. (2004). Militär und Entwicklungspolitik in Post-Konflikt-Situationen. (AIPA – Arbeitspapiere zur Internationalen Politik und Außenpolitik, 4/2004). Köln.
Meister, G. (2019). Klempner des Friedens. In: ZUR SACHE BW, Ausgabe 35 1/2019. S. 8–12.
Meyer zum Felde, R. (2020). Deutsche Verteidigungspolitik – Versäumnisse und nicht eingehaltene Versprechen. In: SIRIUS – Zeitschrift für Strategische Analysen, 4 (3). S. 315–332.
Neitzel, S. (2020). Deutsche Krieger. Vom Kaiserreich zur Berliner Republik – eine Militärgeschichte. Berlin.
Oswald, S. & Toetzke, C. (2015). „Counterinsurgency“ (COIN) – Eine entwicklungspolitische Perspektive. In: Schröder, R. & Hansen, S. (2015). Stabilisierungseinsätze als gesamtstaatliche Aufgabe – Erfahrungen und Lehren aus dem deutschen Afghanistaneinsatz zwischen Staatsaufbau und Aufstandsbewältigung (COIN). Baden-Baden. S. 189–196.
Pape, R (2012). When Duty Calls. A Pragmatic Standard of Humanitarian Intervention, in: International Security, 37: 1, S. 41–80.
Rühle, M. (2022). Zwischen militärischen Notwendigkeiten und politischen Erwartungen: NATO, Klimawandel und Nachhaltigkeit. In: Behörden Spiegel-Gruppe in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie e. V. (BDSV) (Hrsg.): Frieden, Sicherheit, Nachhaltigkeit – Beiträge zu einer gesellschaftspolitischen Debatte. Bonn. S. 22–25.
Rücker, H. (2015). Die Rolle der Zivilbevölkerung in heutigen Konflikten und die spezifische Bedeutung von CIMIC in Stabilisierungseinsätzen und COIN. In: Schröder, R. & Hansen, S. (2015). Stabilisierungseinsätze als gesamtstaatliche Aufgabe – Erfahrungen und Lehren aus dem deutschen Afghanistaneinsatz zwischen Staatsaufbau und Aufstandsbewältigung (COIN). Baden-Baden. S. 117–126.
Schaper, M. (2015). Konfliktbearbeitung, Stabilisierung und Strategiebildung unter Einbeziehung der Zivilgesellschaft: Warum vernetztes Handeln dringend eine friedenspolitische Leitbilddebatte benötigt. In: Schröder, R. & Hansen, S. (2015). Stabilisierungseinsätze als gesamtstaatliche Aufgabe – Erfahrungen und Lehren aus dem deutschen Afghanistaneinsatz zwischen Staatsaufbau und Aufstandsbewältigung (COIN). Baden-Baden. S. 91–102.
Schmidt, S. (2015). Entwicklungszusammenarbeit als strategisches Feld deutscher Außenpolitik, in: Aus Politik und Zeitgeschichte APuZ, (7–9), S. 29–35.
Schulze, S. (2022). Sicherheit erfordert eine starke Entwicklungspolitik. In: Wagner, R. & Schaprian, H.-J. (Hrsg.): Zeitenwende in der Sicherheitspolitik – Deutschlands Weg in eine neue Ordnung, S. 51–60.
Schröder, U. (2022). Integrierte und umfassende Sicherheitspolitik – Deutschlands Beitrag zu einer nachhaltigen und inklusiven Friedensordnung im 21. Jahrhundert. In: Wagner, R. & Schaprian, H.-J. (Hrsg.): Zeitenwende in der Sicherheitspolitik – Deutschlands Weg in eine neue Ordnung, S. 91–98.
Strack-Zimmermann, M.-A. (2022). Die Folgen des Klimawandels bedrohen die weltweite Sicherheit. In: Behörden Spiegel-Gruppe in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie e. V. (BDSV) (Hrsg.): Frieden, Sicherheit, Nachhaltigkeit – Beiträge zu einer gesellschaftspolitischen Debatte. Bonn. S. 15–17.
Tesón, F (2017). A Defense of Humanitarian Intervention, in: Teson, F. & Van der Vossen, B.: Debating Humanitarian Intervention. Should We Try to Save Strangers? New York, S. 23–150.
Ulbert, C. & Werthes, S. (Hrsg.) (2008). Menschliche Sicherheit – Globale Herausforderung und regionale Perspektiven. Baden-Baden.
United Nations. (2015). Transforming Our World: The 2030 Agenda for Sustainable Development. New York.
Vollmer, J. (2022). Ohne Frieden wird es keine nachhaltige Entwicklung geben. In: Behörden Spiegel-Gruppe in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie e. V. (BDSV) (Hrsg.): Frieden, Sicherheit, Nachhaltigkeit – Beiträge zu einer gesellschaftspolitischen Debatte. Bonn. S. 20–21.
Waldenhof, B. (2019). Entwicklungspolitik in Zeiten globaler Zukunftsziele, internationaler Machtverschiebungen und vernetzter Außen-, Entwicklungs- und Sicherheitspolitik. In: Sangmeister, H. & Wagner, H.: Die Entwicklungszusammenarbeit der Zukunft. Baden-Baden. S. 185–201.
Zorn, E. (2021). Erfolgreiche Auslandseinsätze brauchen den Einsatz aller Mittel. Rede des Generalinspekteurs der Bundeswehr anlässlich der Auftaktveranstaltung „20 Jahre Afghanistan – Startschuss für eine Bilanzdebatte“ am 6. Oktober 2021 in Berlin. https://www.bmvg.de/de/aktuelles/generalinspekteur-afghanistan-einsatz-differenziert-betrachten-5227428.
Zorn, E. (2022). Zeitenwende für die Bundeswehr. In: Behörden Spiegel-Gruppe in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie e. V. (BDSV) (Hrsg.): Frieden, Sicherheit, Nachhaltigkeit – Beiträge zu einer gesellschaftspolitischen Debatte. Bonn. S. 18–19.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2024 Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert an Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature
About this chapter
Cite this chapter
Nowak, M. (2024). Die Bundeswehr als entwicklungspolitischer Akteur sui generis?. In: Gieler, W., Nowak, M. (eds) Deutsche Entwicklungszusammenarbeit im Spannungsfeld der Außen- und Sicherheitspolitik. (Re-)konstruktionen - Internationale und Globale Studien. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-41970-7_10
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-41970-7_10
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-41969-1
Online ISBN: 978-3-658-41970-7
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)