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Der Kern pflegerischen Handelns

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Die ,dienende' Pflege

Part of the book series: Vallendarer Schriften der Pflegewissenschaft ((VSP,volume 13))

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Zusammenfassung

Nachdem im vorherigen Abschnitt mit der Hilfe Weidners ein Grundverständnis des ‚professionellen Pflegehandelns‘ geschaffen wurde, stellt sich nun die Frage, was die diesem Handeln zugrundeliegende Logik ist, oder anders formuliert, was den Kern des professionellen Pflegehandelns darstellt. Ist dieser Kern doch entscheidend, um Pflege und das pflegerische Handeln zu verstehen, ungeachtet von der Frage der Professionalisierung aber zweifelsohne nicht irrelevant für gerade diese.

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Notes

  1. 1.

    Siehe zur Entwicklung der Kodizes die Ausführungen von Monteverde (2009, S. 54 ff.)

  2. 2.

    Der Autor verweist an dieser Stelle auf Frey & Johnstone (2002, S. 50).

  3. 3.

    Siehe hier insbesondere Käppeli (2004) sowie Käppeli (2009, S. 101–122).

  4. 4.

    Die Auflistung der Bestandteile ist in ihrer Form angepasst.

  5. 5.

    Siehe hierzu ausführlich Käppeli (2004, S. 389 ff.)

  6. 6.

    Vergleichbares stellt auch Eylmann (2015, S. 509) in ihrer Studie zum Habitus in der Altenpflege: „Das Motiv des karitativen Helfens aus ideellen Gründen, scheinbar selbstlos oder auf einen immateriellen Lohn gerichtet, stellt eine überkommene Haltung dar, die den Habitus entscheidend prägt. War das Ethos in der Geschichte an den christlichen Glauben gebunden und durch die Erfüllung des Gebots der Nächstenliebe auf die Nachfolge Gottes gerichtet, stellt es sich in der empirischen Untersuchung als säkulare Tugendpraxis dar.“

  7. 7.

    Kohlen verweist unabhängig von den Ausführungen Monteverdes auf die seit „Anfang der 1990er Jahre“ zunehmende Betrachtung der „Sorgepraxis in asymmetrischen Beziehungen“, die sich auch auf „Sozialstatus und Gender“ beziehen. Kohlen verweist an dieser Stelle auf Kohlen (2010a), Kohlen (2010b)und Bozalek (2004). Ebenso führt sie eine zunehmende „Reflexion von Machtdynamiken in kommunikativen und interaktiven Auseinandersetzungen“ an und verweist hierbei auf Conradi (2001).

  8. 8.

    Ummel, et al. (2017, S. 231) stellen infolge ihrer Untersuchung heraus „[…], dass generell und unabhängig von besonderen Bedingungen jede professionalisierte Begegnung ‚diffuser‘ (Talcott Parsons) Momente der Nähe und einer ‚ganzheitlichen‘, persönlichen Zuwendung bedarf.“

  9. 9.

    Siehe hierzu auch Monteverde (2009, S. 51 f.) Die Auflistung der „Asymmetrien“ ist in ihrer Form angepasst.

  10. 10.

    Monteverde (2015, S. 188) betont im weiteren Verlauf, dass diese „Ordnungsmacht“, die nicht nur in Bezug auf die Pflege, sondern auch auf die Medizin sowie auf „Politiker, Ökonomen, öffentliche und private Kostenträger“ entfällt, mit der Zunahme von Asymmetrien gleichermaßen ansteigt.

  11. 11.

    Staudacher (2017, S. 35) weist auf die Sichtweise Patricia Benners hin, dass „Pflege […] ein Geschehen zwischen zwei Personen (Patient und Pflegeperson) [ist]: Dies verlangt eine Erkenntnisweise, die der Einzigartigkeit des Pateinten gerecht werden kann.“ Brandenburg & Schulz-Nieswandt (2015, S. 289) stellen in Hinblick auf eine Profilierung der „Langzeitpflege“ und der Entfaltung einer „neue[n] Sorgekultur“ heraus, dass der „[…] dringende Bedarf [besteht], die sogenannten Anteile der Pflege wieder stärker zu betonen und neben einer „sicheren Pflege“ in Hinblick auf körperliche Risiken die Beziehungsarbeit zu fokussieren, einer Medikalisierung des Alterns Einhalt geboten werden muss.“

  12. 12.

    Siehe zum Krankheitserleben des Patienten auch die Ausführungen in Staudacher (2017, S. 23) zu der Perspektive Patricas Benners.

  13. 13.

    Der Autor verweist hier u. a. auf Hülsken-Giesler (2008), Schnell (2005, S. 33–41), Uschok (2005, S. 323–337), Uzarewicz & Uzarewicz (2005).

  14. 14.

    Siehe bzgl. Benners Verständnis der ‚Intuition‘ auch Benner, et al. (2000, S. 20 ff.)

  15. 15.

    Bartholomeycik verweist hinsichtlich der „Selbstpflegkompetenz“ insbesondere auf die Arbeit von Dorothea Orem.

  16. 16.

    Ähnliches stellen auch Ummel, et al. (2017, S. 221) heraus, indem sie darauf hinweisen, dass „[f]ür das Pflegehandeln von Monika Hutwelker angenommen [wird], dass es als Hilfe zur „Restitution der größtmöglichen Selbstständigkeit“ (Hutwelker (2005, S. 151)) verstanden werden kann, also das Pflegehandeln durch das „rehabilitative Moment“ (ebd.) geprägt sei. Auch Renate Schwarz theoretisiert Pflege als Wiederherstellung der Fähigkeit, Alltag und Routine zu leben.“ Schwarz (2009, S. 46).

  17. 17.

    Von einer ausführlichen Darstellung der pflegeethische Diskurs wird an dieser Stelle bewusst Abstand genommen und der Schwerpunkt auf das der Pflegeethik zugrundeliegenden Ethos als Kern der Pflege gelegt. Im Folgenden werden jedoch einige weiterführende und vertiefende Hinweise zur Pflegeethik gegeben: siehe bzgl. der Tradition der Pflegeethik u. a. Monteverde (2009, S. 66–71) sowie bzgl.der Bedeutung von Ethik und Fürsorge für die Beziehungspraxis zwischen Pflege und Zupflegendem Schües (2016, S. 251–271); siehe des Weiteren bzgl. einer Übersicht über Care-Ethik Ansätze und deren Entwicklung u. a. Kohlen & Kumbruck (2008) sowie bzgl. der Verbindung von Care-Arbeit und Care-Ethik Kohlen (2016, S. 115–127).

  18. 18.

    Dieser Ansatz Benners ist, wie u. a. Kohlen & Kumbruck (2008, S. 13) sowie Staudacher (2017, S. 37 f.) nicht frei von Kritik. Jedoch spiegelt sich diese besondere den Zupflegenden aktiv mit einbeziehende Sicht des pflegerischen Handelns auch in den Ausführungen von Görres (2007) bzgl. der „guter Pflege“ vor dem Hintergrund der Frage nach „Qualität“ wider, wie sie von Brandenburg (2012, S. 81–102) dargestellt werden.

  19. 19.

    Monteverde greift hier insbesondere Gilligan (1999) auf.

  20. 20.

    Trotz des so zu beschreibenden Charakters der Pflege, darf dieser Blick nicht verabsolutiert werden. So verweist Schulz-Nieswandt (2010b, S. 376) auf Hartmann (1984, S. 165): „Schwestern denken in ‚sozialen Verhaltenstypen‘ so wie Ärzte in ‚Fällen‘ denken.“ Und damit ist auch die Pflege nicht aus der Kritik: Auch die Schwestern schaffen Konstrukte vom Patienten: Patienten werden etikettiert als „gut und schlecht, normal und abweichend, dankbar und undankbar, mitarbeitend und sperrig, folgsam und widerborstig, aufgeschlossen und renitent, freundlich und missmutig, problemlos und schwierig, duldsam und klagend.“

  21. 21.

    Siehe bezüglich des ‚Habitusbegriffs‘ Bourdieus in Abschnitt II. Zugang zum Menschenbild des Markusevangeliums Abschnitt 3.1.1.3 Der Habitus und das symbolische Kapital in dieser Arbeit; siehe als ein gelungenes Beispiel für die Anwendung des Habitusverständnisses Pierre Bourdieus Eylmann (2015).

  22. 22.

    Rehbein & Saalmann (2014, S. 114) weisen in Hinblick auf die Abgrenzung des Habitusbegriffs Bourdieus von der „leiblichen Hexis“ darauf hin „[…], dass er [gem. Bourdieu] gelegentlich seinen frühen Habitusbegriff, nämlich den Begriff des Ethos, weiterverwendet, um den intellektuellen Bereich des Habitus zu kennzeichnen und vom somatischen abzugrenzen (1982c,656 ff.).“ Bourdieu betont diese insbesondere in Bourdieu (2018a) Rehbein und Saalmann führen fort, dass „[d]ie Begriffe des Habitus, des Ethos und der Hexis […] jedoch keinesfalls als eine systematische Einteilung zu betrachten [sind] und […] von Bourdieu häufig synonym oder überlappend gebraucht [werden].“

  23. 23.

    Zitiert in Staudacher (2017, S. 30).

  24. 24.

    Siehe Monteverde (2009); Auch Kumbruck (2008, S. 45) dient in der besonderen Beziehung zwischen Pflegendem und Zupflegendem sowie im durch Fürsorge geprägten Ethos der Pflege eine Gefahr, indem sie herausstellt, dass „[e]s […] um Abhängigkeit geht, die sowohl die mütterlichen Gefühle von Fürsorge und Beschützen und Lieben evoziert, aber auch die damit verbundenen Machtgefühle. Es ist eine fachliche Herausforderung, diese Ambivalenz so zu bewältigen, dass dem Patienten kein Schaden daraus entsteht im Sinne von Bevormundung, den eigenen Willen des Patienten ignorieren oder gar Gewalt ausüben.“

  25. 25.

    Siehe auch Eylmann (2015, S. 509 f.)

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Voß, C.J. (2023). Der Kern pflegerischen Handelns. In: Die ,dienende' Pflege. Vallendarer Schriften der Pflegewissenschaft, vol 13. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-41595-2_9

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-41595-2_9

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  • Publisher Name: Springer, Wiesbaden

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