Zusammenfassung
Für eine gelungene Integration von Geflüchteten ist ökonomische Teilhabe eine zentrale Voraussetzung. Zugleich versprechen Geflüchtete zumindest mittel- bis langfristig einen bedeutenden Beitrag zur Nachwuchs- und Fachkräftesicherung sowie für mehr Gründungen in Deutschland. Aus Sicht der Wirtschaftsförderung kann die Integration von Geflüchteten allerdings Anlass sein, Menschen mit Migrationshintergrund generell stärker als Zielgruppe in den Blick zu nehmen, um diese zukünftig besser zu unterstützen und gezielt ungenutzte ökonomischen Potenziale für den Wirtschaftsstandort zu heben.
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Ohne es bei jeder Gelegenheit noch einmal anzumerken: Selbstverständlich ist auch bei Zugewanderten die gesamte Bandbreite an Fertigkeiten anzutreffen. Allerdings dürften die zusätzlichen Herausforderungen für viele, vor allem auch jüngst Zugewanderte, am Beispiel Businessplanerstellung besonders augenscheinlich sein.
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Im Übrigen endet das umfassende Beratungsangebot der Wirtschaftsförderungsabteilungen der Kommunen, Landkreise und Kammern nicht mit der Gründung, sondern steht auch später den Bestandsunternehmen offen.
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Auch wenn die ursprüngliche Gründung bereits im Jahre 2008 datiert.
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Interessante Beispiele sind das Social Impact Lab in Frankfurt (www.frankfurt.socialimpactlab.eu) oder der Service „Gründung Interkulturell“ bei hannoverimpuls (www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de).
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Lahner, J. (2023). Integration von Geflüchteten – Lehren aus der Krise und die Chancen einer diversitätssensiblen Wirtschaftsfördersicht auf die Potenziale migrantischen Unternehmertums. In: Korn, T., Lempp, J., van der Beek, G. (eds) Wirtschaftsförderung in der Krise. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-41390-3_8
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