Zusammenfassung
Die Demokratie lebt von der Suche nach Kompromissen so sehr wie vom Konflikt. Vorstellungen eines ohne politischen Prozess und ohne Konflikte definierbaren Gemeinwohls nehmen eine Homogenität an, die mit der gesellschaftlichen und politischen Vielfalt der modernen, pluralen Demokratie unvereinbar ist. Die Demokratie zu leben, bedeutet also auch Streit und Konflikt.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
Gemeint sind Personen, denen ein Migrationshintergrund etwa aufgrund von Äußerlichkeiten zugeschrieben wird.
- 2.
Im Folgenden wird auf die Kategorie Migrationshintergrund in ihrer statistischen Definition Bezug genommen. Nach der Definition des Statistischen Bundesamts hat eine Person einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit der deutschen Staatsangehörigkeit geboren wurde. Der Diskussionen um den Begriff mit Migrationshintergrund und um die Verengung auf die analytischen Kategorien Ethnie oder Nationalität sind sich die Autor*innen dieses Beitrags umfassend bewusst. Ohne dies zu ignorieren, ermöglicht die Kategorie des Migrationshintergrunds es in der hier referierten Studie, relevante Ungleichheiten sichtbar zu machen.
- 3.
Die Studie ist Teil von Ergebnissen, die im Rahmen einer Kooperation zwischen der Heinrich-Böll-Stiftung und der NRW School of Governance entstanden sind. Sie wurde durchgeführt von den Autor*innen dieses Beitrags und komplementiert die Forschungsfragen und -ziele des vom Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geförderten Verbundprojektes „Gesellschaftliche Konflikte und Dynamiken des Parteienwettbewerbs in der Migrations- und Integrationspolitik“ (FKZ: 3920405INZ).
Literatur
Abels, Gabriele, und Anne Cress. 2019. Vom Kampf ums Frauenwahlrecht Zur Parité: Politische Repräsentation von Frauen Gestern und Heute. ZParl Zeitschrift für Parlamentsfragen 50 (1): 167–86.
Blätte, Andreas, Laura Dinnebier, und Merve Schmitz-Vardar. 2022. Vielfältige Repräsentation unter Druck: Anfeindungen und Aggressionen in der Kommunalpolitik. Heinrich-Böll-Stiftung. https://www.boell.de/sites/default/files/2022-12/studie_vielfaeltige-repraesentation-unter-druck_anfeindungen-und-aggressionen-in-der-kommunalpolitik-.pdf.
Celis, Karen, und Joni Lovenduski. 2018. Power Struggles: Gender Equality in Political Representation. European Journal of Politics and Gender 1 (1–2): 149–66.
Collier, Cheryl N, und Tracey Raney. 2018. „Understanding Sexism and Sexual Harassment in Politics: A Comparison of Westminster Parliaments in Australia, the United Kingdom, and Canada.“ Social Politics: International Studies in Gender, State & Society 25 (3): 432–55.
Elsässer, Lea, und Armin Schäfer. 2022. (N)One of Us? The Case for Descriptive Representation of the Contemporary Working Class. West European Politics, 1–24.
Foroutan, Naika, Noa Ha, Frank Kalter, Yasemin Shooman, und Cihan Sinanoglu. 2022. Rassistische Realitäten: Wie setzt sich Deutschland mit Rassismus auseinander?
Foroutan, Naika. 2021. Die Postmigrantische Gesellschaft. transcript-Verlag.
Hayes, Matthew, and Matthew V Hibbing. 2017. The Symbolic Benefits of Descriptive and Substantive Representation. Political Behavior 39 (1): 31–50.
Pitkin, Hanna F. 1967. The Concept of Representation. Vol. 75. University of California Press.
Schönwälder, Karen, Cihan Sinanoglu, und Daniel Volkert. 2011. Vielfalt Sucht Rat: Ratsmitglieder mit Migrationshintergrund in Deutschen Großstädten. Heinrich-Böll-Stiftung. https://www.boell.de/sites/default/files/2011-12-Vielfalt_sucht_Rat.pdf.
Tolley, Erin. 2011. Do Women ‚Do Better‘ in Municipal Politics? Electoral Representation Across Three Levels of Government. Canadian Journal of Political Science/Revue Canadienne de Science Politique 44 (3): 573–94.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2023 Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert an Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature
About this chapter
Cite this chapter
Blätte, A., Dinnebier, L., Schmitz-Vardar, M. (2023). Die prekäre Repräsentation von Vielfalt in den Konfliktlagen der Transformationsgesellschaft. In: Korte, KR., Richter, P., von Schuckmann, A. (eds) Regieren in der Transformationsgesellschaft. Studien der NRW School of Governance. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-41285-2_29
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-41285-2_29
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-41284-5
Online ISBN: 978-3-658-41285-2
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)