Die Religionsbehörde Diyanet im Kontext türkischer Identitäts- und Religionspolitiken. Zum Zusammenspiel religiöser und staatlicher Akteure in der Türkei seit 1923

Çiçek, Hüseyin

doi:10.1007/978-3-658-41237-1_8

Hüseyin Çiçek²

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Zusammenfassung

Der folgende Artikel steckt sich das Ziel, die Diyanet, ihre Etablierung, ihre Transformation sowie ihren politischen Aufstieg von einer passiven Religionsbehörde zu einem aktiven und einflussreichen politischen Akteur der türkischen Innen- und Außenpolitik im Kontext der AKP-Regierung aufzuzeigen und kritisch zu analysieren.

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Notes

1.
Aufgrund der gebotenen Kürze sollen nur einige wenige Werke zum Thema genannt werden: Lübbe 1975; ebenso Taylor 2009; weiters Casanova 2009; und Karakas 2007.
2.
Zu Informationen über die Geschichte und das Selbstverständnis der Religionsbehörde vgl. https://www.diyanet.gov.tr/tr-TR [Zugriff am 29. Mai 2019]; ebenso auch zur Komplexität von Religion, Politik und Identität in der Türkei vgl. Abbas 2017; vgl. Yavuz 2005; Denli 2018.
3.
Das Amt des „Stellvertreters des Gesandten Gottes“, also der Nachfolge des Propheten Muhammad.
4.
Vgl. Çiçek 2017.
5.
Vgl. Karaveli 2018.
6.
„Religion and army being involved in political currents invites inconveniences. This reality has been accepted a ground rule by all civilized nations and governments. For this reason, the existence of the already obsolete Ministry of Sharia and Pious Foundations, as well as Ministry of General Staff in the political body of the Republic of Turkey, which undertakes the mission of providing a new entity, would not be withstanding. Upon abolition of the Ministry of Sharia and Pious Foundations, it is a natural result that all the pious foundations would be yielded to the people and governed accordingly.“ Zit. in: Öztürk 2017, S. 3.
7.
Vgl. Arendt 1970.
8.
Vgl. dazu auch die Ausführungen von Tocqueville 2011, auf die sich Arendt immer wieder bezieht.
9.
Vgl. Arendt 1994, S. 240 sowie 246.
10.
Vgl. Arendt 2018.
11.
Für eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Thema vgl. Mardin 2011; ebenso zur Haltung der Diyanet zu religiösen Orden vgl. Mardin 1989; darüber hinaus zur Verflechtung von Religion und Politik im türkischen Nationalstaat vgl. Mardin 1983.
12.
Vgl. dazu Landau 1981.
13.
Vgl. Flöhr 2015.
14.
Vgl. dazu ausführlicher Flöhr 2015, S. 144–210; vgl. auch Yavuz 2005.
15.
Vgl. Assmann 2018.
16.
Vgl. Çiçek 2009.
17.
Vgl. ausführlicher dazu Fox 2008.
18.
Bei fast allen Wahlen der letzten zwölf Jahre in der Türkei hat die Diyanet explizit Partei für die AKP genommen und in verschiedenen Predigten die Gläubigen aufgefordert, die Rechtgeleiteten zu wählen. Dazu im zweiten Teil des Artikels mehr.
19.
Vgl. van Bruinessen 1984; Karakas 2007; Şenermen 2015.
20.
Vgl. dazu ausführlich Stramer 2011; ebenso vgl. auch Muehlenbeck 2012.
21.
Vgl. Kirby 2003.
22.
Eine Erläuterung dieser Thematik würde den Rahmen dieses Aufsatzes sprengen. Hingewiesen sei auf folgende Werke, die das Thema ausführlich untersuchen: Kuniholm 1994; Pakin 2008; Aytürk und Mignon 2013; Örnek und Üngör 2013.
23.
Vgl. Erken 2018.
24.
Vgl. Yildiz 1996.
25.
Vgl. Gehler 2016.
26.
Vgl. Özkan 2017.
27.
Vgl. dazu ausführlich das voluminöse Werk von Bora 2017; vgl. Berkes, Niyazi, The development of secularism in Turkey, London 1964, 1998.
28.
Vgl. Stöver 2013; vgl. auch Brown 2008; sowie vgl. Mitchell 2013.
29.
Çiçek 2011.
30.
Vgl. Solomonovich 2018.
31.
Vgl. Çiçek 2017.
32.
Vgl. Landau 2016.
33.
Vgl. Karaveli 2018.
34.
Vgl. Tezcan 2003.
35.
Vgl. Reed 1954.
36.
Vgl. Delibas 2015.
37.
Tezcan 2003.
38.
Vgl. Gibbon 2008.
39.
Ulus 2011.
40.
Eine Auflistung des Budgets seit der Gründung der Diyanet ist ein bodenloses Unterfangen. Zahlen können, mit wenigen Ausnahmen, nur geschätzt werden. Vgl. hierzu Kuru 2019; van Bruinessen 2018; Kilinç 2019.
41.
Vgl. dazu ausführlicher van Bruinessen 2018.
42.
Vgl. Yavuzer 2005.
43.
Yavuzer 2005.
44.
Çiçek 2016.
45.
Çiçek 2016.
46.
Vgl. Kuru und Stepan 2012.
47.
Vgl. Çiçek 2016.
48.
Vgl. Mutluer 2018.
49.
Vgl. Mutluer 2018.
50.
Auch Mutluer ist der Meinung, dass das Ereignis zum Bruch der Allianz geführt habe; vgl. Mutluer.
51.
Çiçek 2016.
52.
Vgl. Cumhuriyet, 1. Juni 2015.
53.
Abgedruckt in der Cumhuriyet-Ausgabe vom 18. September 2016. Hier sollen nur einige wichtige Werke zum Thema genannt werden: Berghoff 1997; Maier 1997; Opitz 2007; Seufert 2013; Kara 2005; Bora 2017.
54.
Vgl. Cumhuriyet 1. Juni 2015.
55.
Auch als Kızılbaş „Rotkopf“ bezeichnet, leben vor allem im Südosten der Türkei. Nach verschiedenen Schätzungen beträgt ihr Bevölkerungsanteil zwischen 15 und 30 % in der Türkei. Ihre religiösen Überzeugungen stimmen mit sunnitischen nicht überein. Vor allem die spezifische Verehrung Alis, des Schwiegersohns des Propheten und vierten Kalifen, führt von sunnitischer Seite immer wieder zum Vorwurf der Häresie. Vgl. dazu Sökefeld 2015.
56.
Kurden leben heute hauptsächlich in der Türkei, im Iran, im Irak und in Syrien. Ihre Zahl wird auf 12 bis 25 Mio. geschätzt. Sie sind keine homogene religiöse Gemeinschaft: nach verschiedenen Schätzungen soll der sunnitische 80 % und der schiitische Teil 20 % betragen. In den oben genannten Nationalstaaten werden ihnen politische Rechte immer wieder verwehrt. Dies ist u. a. ein Grund für das Aufkommen der PKK in der Türkei. Vgl. Steinberg 2011.
57.
Eine Suchanfrage via Google bietet mehr als 100 Treffer und Videos vom Sivas-Pogrom.
58.
Vgl. dazu ausführlicher Dreßler 2013.
59.
Vgl. Münkler 2008.
60.
Vgl. Gürbey 2013.
61.
Vgl. https://www.spiegel.de/politik/ausland/gewalt-in-cizre-tuerkische-armee-stuermt-kurdische-stadt-a-1051639.html [Zugriff am 14. Oktober 2019].
62.
Vgl. Steinberg 2011.
63.
Vgl. dazu https://www.zeit.de/thema/abdullah-oecalan [Zugriff am 14. Oktober 2019].
64.
Vgl. Çiçek 2018.
65.
Vgl. Mutluer 2018.
66.
Vgl. Milli Gazete, 20. April 2012.
67.
So wird auch der gegenwärtige völkerrechtswidrige Einmarsch der Türkei in Syrien von der Diyanet und ihren europäischen Ablegern unterstützt: vgl. https://www.welt.de/politik/deutschland/article201888152/Moscheen-fuer-Tuerkei-Allah-fuehre-unsere-Armee-zum-Sieg.html [Zugriff am 15. Oktober 2019].
68.
Çiçek 2015.
69.
Vgl. Çiçek 2019.
70.
Vgl. Mutluer 2016.
71.
Vgl. https://m.haberturk.com/ramazan/haber-amp/763399-diyanetten-alevilik-aciklamasi [Zugriff am 14. Oktober 2019].
72.
Vgl. http://www.cumhuriyet.com.tr/haber/turkiye/458004/Diyanet_ten_skandal_soru__skandal_cevap.html [Zugriff 14. Oktober 2019].
73.
Vgl. Mutluer 2018.
74.
Mutluer 2018.
75.
Mutluer 2018.

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Lauterach, Österreich
Hüseyin Çiçek

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Hüseyin Çiçek
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Çiçek, H. (2023). Die Religionsbehörde Diyanet im Kontext türkischer Identitäts- und Religionspolitiken. Zum Zusammenspiel religiöser und staatlicher Akteure in der Türkei seit 1923. In: Religion – Gewalt – Minderheiten. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-41237-1_8

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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-41237-1_8
Published: 31 May 2023
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-41236-4
Online ISBN: 978-3-658-41237-1
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