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Einleitung: Karl Mannheims Schriften zur Wirtschafts- und Kultursoziologie

Von Amalia Barboza und Klaus Lichtblau

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Schriften zur Wirtschafts- und Kultursoziologie

Part of the book series: Klassiker der Sozialwissenschaften ((KDS))

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Zusammenfassung

Die Auseinandersetzung mit dem Werk von Karl Mannheim ist primär vom Streit um seine Wissenssoziologie geprägt. Seit seinem Vortrag über „Die Konkurrenz im Gebiete des Geistigen“, den Mannheim 1928 auf dem Soziologentag in Zürich hielt, hat die von ihm vertretene Form der Wissenssoziologie und die mit ihr verbundene Variante der Ideologiekritik von verschiedenster Seite aus eine scharfe Kritik erfahren. Vor allem Mannheims Annahme einer Seinsgebundenheit des Denkens wurde von allen Seiten angegriffen.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. Karl Mannheim, Die Bedeutung der Konkurrenz im Gebiete des Geistigen, in: Verhandlungen des sechsten deutschen Soziologentages vom 17. bis 19. September 1928 in Zürich, Tübingen 1929, S. 35–83.

  2. 2.

    Vgl. Peter L. Berger und Thomas Luckmann, Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Eine Theorie der Wissenssoziologie, Frankfurt am Main 1970.

  3. 3.

    Vgl. hierzu Klaus Lichtblau, Kulturkrise und Soziologie um 1900. Zur Genealogie der Kultursoziologie in Deutschland, Wiesbaden 2022, S. 383 ff.; ferner ders., Zwischen Klassik und Moderne. Die Modernität der klassischen deutschen Soziologie, Wiesbaden 2017, S. 57 ff.

  4. 4.

    Zu Mannheims Leben und Werk siehe Edward Shils, Mannheim, Karl, in: International Encyclopedia of the Social Sciences 9 (1968), 557–562; Kurt H. Wolff, Karl Mannheim, in: Klassiker des soziologischen Denkens, Bd. II, hrsg. von Dirk Käsler, München 1978, S. 286–387; Colin Loader, The intellectual development of Karl Mannheim. Culture, politics, and planning, Cambridge 1985; Henk E.S. Woldring, Karl Mannheim. The Development of his Thought: Philosophy, Sociology and Social Ethics, with a detailed Biography, New York 1987 Wilhelm Hofmann, Karl Mannheim zur Einführung, Hamburg 1996; ferner Amalia Barboza, Karl Mannheim, 2., überarbeitete Aufl. Köln 2020.

  5. 5.

    Kurt Wolff teilt Mannheims Werk in ein Dreiphasenmodell nach den Lebensorten ein: Ungarn (philosophisch-literarisch), Deutschland (soziologisch-philosophisch) und England (diagnostisch-programmatisch). Vgl. Kurt Wolff, Karl Mannheim, a.a.O. Colin Loader geht von der Existenz dreier Hauptphasen und zweier Übergangsphasen aus: der kulturphilosophischen Synthese (1910–1924), einer Übergangsperiode (1924–1928), der politischen Synthese (1929), einer weiteren Übergansperiode (1930–1936) und der Synthese der demokratischen Planung (1938–1947). Vgl. Colin Loader, The Intellectual Development of Karl Mannheim, a.a.O.

  6. 6.

    Vgl. Karl Mannheim, Beiträge zur Theorie der Weltanschauungs-Interpretation, in: Jahrbuch für Kunstgeschichte, Jg. 1 (1921–1922), Heft 4, S. 236–274.

  7. 7.

    Vgl. Karl Mannheim, Strukturen des Denkens, hrsg. von David Kettler, Volker Meja und Nico Stehr, Frankfurt am Main 1980, S. 33 ff.

  8. 8.

    Ebd., S. 155 ff. Ein Kapitel aus diesem letzteren Manuskript hatte Mannheim bereits 1926 in einem Aufsatz separat veröffentlicht. Vgl. Karl Mannheim, Ideologische und soziologische Interpretation der geistigen Gebilde, in: Jahrbuch für Soziologie, Bd. 2, hrsg. von Gottfried Salomon, Karlsruhe 1926, S. 425–40.

  9. 9.

    Siehe hierzu auch Eckehard J. Häberle, Skizze einer reflexiven Sozialgeschichte der Kultursoziologie bei Alfred und Max Weber, in: Hans G. Nutzinger (Hrsg.), Zwischen Nationalökonomie und Universalgeschichte. Alfred Webers Entwurf einer umfassenden Sozialwissenschaft in heutiger Sicht, Marburg 1995, S. 255–292; Eberhard Demm, Geist und Politik im 20. Jahrhundert. Gesammelte Aufsätze zu Alfred Weber, Frankfurt am Main 2000, S. 27 ff. und 261 ff.; zu Mannheims Verhältnis zu Alfred Weber siehe ferner Reinhard Blomert, Wandlungen im Wissenschaftsverständnis in der Weimarer Republik. Die Kultursoziologie von Alfred Weber und Karl Mannheim, in: Hans G. Nutzinger (Hrsg.), Zwischen Nationalökonomie und Universalgeschichte, a.a.O., S. 161–195.

  10. 10.

    Vgl. Karl Mannheim, Das Problem einer Soziologie des Wissens, in: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik 53 (1925), S. 577–62. Siehe hierzu auch die ausführliche Untersuchung von Reinhard Laube, Karl Mannheim und die Krise des Historismus. Historismus als wissenssoziologischer Perspektivismus, Göttingen 2004.

  11. 11.

    Die Habilitationsschrift wurde von Mannheim im Dezember 1925 unter dem Titel Altkonservatismus. Ein Beitrag zur Soziologie des Wissens eingereicht. Die Erteilung der venia legendi an Mannheim erfolgte am 12. Juni 1926. Ein Jahr später veröffentlichte Mannheim eine kürzere Version seiner Habilitationsschrift im Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik unter dem Titel „Das konservative Denken. Soziologische Beiträge zum Werden des politisch-historischen Denkens in Deutschland“. Die vollständige Fassung der Habilitationsschrift wurde 1984 von David Kettler, Volker Meja und Nico Stehr herausgegeben. Vgl. Karl Mannheim, Konservatismus. Ein Beitrag zur Soziologie des Wissens, Frankfurt am Main 1984.

  12. 12.

    Vgl. Karl Mannheim, Die Bedeutung der Konkurrenz im Gebiete des Geistigen, in: Verhandlungen des sechsten deutschen Soziologentages vom 17. bis 19. September 1928 in Zürich, Tübingen 1929, S. 35–83.

  13. 13.

    Zu der sich anschließenden Debatte siehe die einzelnen Beiträge in Volker Meja und Nico Stehr (Hrsg.), Der Streit um die Wissenssoziologie, 2 Bände, Frankfurt am Main 1982.

  14. 14.

    Vgl. Karl Mannheim, Ideologie und Utopie, Bonn 1929 (= Schriften zur Philosophie und Soziologie. Begründet von Max Scheler. Herausgegeben von Dr. phil. Karl Mannheim, Band III).

  15. 15.

    Vgl. David Kettler, Volker Meja und Nico Stehr, Mannheim und der Konservatismus. Über die Ursprünge des Historismus, in: Karl Mannheim, Konservatismus. Ein Beitrag zur Soziologie des Wissens, Frankfurt am Main 1984, S. 127. Die Korrekturen, die Mannheim noch in London an diesen Manuskripten vornahm, wurden in die englische Ausgabe aufgenommen. Vgl. Karl Mannheim, Structures of Thinking, London 1982.

  16. 16.

    Karl Mannheim, Brief an Paul Siebeck vom 6. November 1930, in: Mannheim Károly levelezése 1911–1946. Válogatta és jegyzetekkel ellátta Gábor Éva, Budapest: Lukács Archívum 1996, S. 46.

  17. 17.

    Ebd. S. 45.

  18. 18.

    Ebd.

  19. 19.

    Ebd.

  20. 20.

    Ebd.

  21. 21.

    Ebd., S. 67.

  22. 22.

    Vgl. Karl Mannheim, Essays on the Sociology of Culture, ed. by Ernest Manheim in co-operation with Paul Kecskemeti, London und New York 1956.

  23. 23.

    Einer der deutschen Herausgeber von Mannheims Schriften, Kurt Wolff, schreibt, dass er die genaue Quelle dieser Arbeit nicht kennt und dass er sie deswegen nicht verwendet. Vgl. Kurt Wolff, Karl Mannheim, in: Dirk Käsler (Hrsg.), Klassiker des soziologischen Denkens, München 1978, S. 5511 f. Auch Kettler, Meja und Stehr haben diese Arbeiten in ihrer Rezeption Mannheims nie herangezogen, weil die Originalmanuskripte nicht überliefert seien: „Die Bemerkungen der Herausgeber und der Text selbst weisen darauf hin, dass nach Mannheims Tod Veränderungen am Manuskript vorgenommen wurden. Da die Originale, auf denen die postume Veröffentlichung basierte, nicht mehr erhalten sind, haben wir diese Quellen nicht verwendet.“ (David Kettler, Volker Meja und Nico Stehr, Politisches Wissen, Frankfurt am Main 1989, S. 189, Anm. 97).

  24. 24.

    Vgl. Kurt Wolff, Karl Mannheim, a.a.O., S. 287 f.

  25. 25.

    Als Kultursoziologie des soziologischen Wissens stellt aber die Wissenssoziologie mehr als eine bloße Konkretisierung von Mannheims Kultursoziologie dar; man könnte in diesem Zusammenhang eher von einer Erweiterung der Kultursoziologie bzw. einer selbstreflexiven Analyse ihrer eigenen Erkenntnisform sprechen. Siehe zu diesen beiden Bedeutungen der Wissenssoziologie die weiterführenden Überlegungen von Amalia Barboza, Kunst und Wissen. Die Stilanalyse in der Soziologie Karl Mannheims, Konstanz 2005, S. 21 ff. Zur Wissenssoziologie als selbstreflexive Analyse siehe ferner dies., „Karl Mannheim’s Sociology of Self-Reflexivity“, in: David Kettler und Volker Meja (Hrsg.), Anthem Companion to Karl Mannheim, Anthem Press, London/New York 2017, S. 175–198.

  26. 26.

    Vgl. Karl Mannheim, Die Bedeutung der Konkurrenz im Gebiete des Geistigen, a.a.O., S. 41.

  27. 27.

    Karl Mannheim, Die Gegenwartsaufgaben der Soziologie. Ihre Lehrgestalt, Tübingen 1932, S. 22.

  28. 28.

    Vgl. Georg Lukács, Geschichte und Klassenbewußtsein. Studien über marxistische Dialektik, Berlin 1923.

  29. 29.

    Karl Mannheim, Towards the Sociology of the Mind: an Introduction, in: Essays on the Sociology of Culture, a.a.O., S. 15–90.

  30. 30.

    Ebd., S. 16.

  31. 31.

    Ebd., S. 20.

  32. 32.

    Vgl. Karl Mannheim, Beiträge zur Theorie der Weltanschauungs-Interpretation, in: Jahrbuch für Kunstgeschichte, Jg. 1 (1921–1922), Heft 4, S. 9.

  33. 33.

    Ebd.

  34. 34.

    Ebd., S. 6.

  35. 35.

    Ebd., S. 7.

  36. 36.

    Ebd.

  37. 37.

    Ebd., S. 16.

  38. 38.

    Ebd., S. 23.

  39. 39.

    Vgl. Alois Riegl, Die spätrömische Kunstindustrie nach den Funden in Österreich-Ungarn (1901), Darmstadt 1987.

  40. 40.

    Beiträge zu einer Theorie der Weltanschauungs-Interpretation, S. 6.

  41. 41.

    In seinem Aufsatz „Zum Problem der Beschreibung und Inhaltsdeutung von Werken der bildenden Kunst“ entwickelte Panofsky eine Methode, in der ebenfalls drei Interpretationsebenen unterschieden wurden: Phänomensinn, Ikonographie und Ikonologie. Vgl. Erwin Panofsky, Zum Problem der Beschreibung und Inhaltsdeutung von Werken der bildenden Kunst (1932), in: ders., Aufsätze zu Grundfragen der Kunstwissenschaft, Berlin 1992, S. 85–97.

  42. 42.

    Vgl. u. a. Ralf Bohnsack, Dokumentarische Methode und sozialwissenschaftliche Hermeneutik, in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 6. Jg., Heft 4 (2003), S. 550–570; ders., Die dokumentarische Methode in der Bild- und Fotointerpretation, in: Ralf Bohnsack, Iris Nentwig-Gesemann und Arnd-Michael Nohl (Hrsg.), Die dokumentarische Methode und ihre Forschungspraxis. Grundlagen qualitativer Sozialforschung, Opladen, 2001, S. 67–89; ders., Rekonstruktive Sozialforschung. Opladen 1999; ders., „Dokumentarische Methode“, in: Ronald Hitzler und Anne Honer (Hrsg.), Sozialwissenschaftliche Hermeneutik, Opladen 1997, S. 191–211.

  43. 43.

    Vgl. Amalia Barboza, Artikel „Stilanalyse“, in: Rainer Schützeichel (Hrsg.), Handbuch Wissenssoziologie und Wissensforschung, Konstanz 2007, S. 94–101.

  44. 44.

    Auch Dilthey ging in seinem berühmten Aufsatz über die Typologie der Weltanschauungen von der Existenz dreier verschiedener weltanschaulichen Richtungen aus. Im Unterschied zu Mannheim waren diese Typen bei Dilthey allerdings in ahistorischer Weise von Anfang an festgelegt. Vgl. Wilhelm Dilthey, Die Typen der Weltanschauung und ihre Ausbildung in den metaphysischen Systemen, in: Max Frischeisen-Köhler (Hrsg.), Weltanschauung. Philosophie und Religion, Berlin 1911, S. 3–51.

  45. 45.

    Vgl. Karl Mannheim, Das Problem der Generationen, in: Kölner Vierteljahreshefte für Soziologie 7 (1928), S. 165.

  46. 46.

    Ebd. Für Pinder liegt das Wesen eines Künstlers darin begründet, in welcher Zeit dieser geboren wurde. Durch diese „Tatsache“ wird ein Künstler einer bestimmten Generation bzw. einem ihr entsprechenden Stil zugeordnet. Vgl. Wilhelm Pinder, Das Problem der Generation in der Kunstgeschichte Europas, Berlin 1926, S. 27.

  47. 47.

    Auch Panofsky hatte in seinem Aufsatz „Zum Problem der historischen Zeit“ eine Kunstgeschichte gemäß dem Generationenprinzip vertreten. Das Phänomen der Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Stilrichtungen innerhalb einer Epoche wurde von ihm dabei auf die Generationsunterschiede zwischen den in ihr tätigen Meistern zurückgeführt. Vgl. Erwin Panofsky, Aufsätze zu Grundfragen der Kunstwissenschaft, a.a.O., S. 77 ff.

  48. 48.

    Vgl. Karl Mannheim, Das Problem der Generationen, a.a.O., S. 309 ff.

  49. 49.

    Ebd., S. 324.

  50. 50.

    Mannheim geht davon aus, dass „das 19. Jahrhundert keinen einheitlichen Zeitgeist hat, sondern diese Einheit ist im Wesentlichen das Ergebnis (wenn man sie im Gebiete des Politischen fassen will) der gegeneinander kämpfenden konservativ-traditionalistischen und liberalen Impulse, zu denen dann das Proletarisch-Sozialistische hinzukommt“ (ebd., S. 322 f.).

  51. 51.

    Vgl. Karl Mannheim, Über das Wesen und die Bedeutung des wirtschaftlichen Erfolgsstrebens. Ein Beitrag zur Wirtschaftssoziologie, in: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik 63 (1930), S. 449–512.

  52. 52.

    Zu den wenigen rühmlichen Ausnahmen gehören Sighard Neckel, „Leistung“ und „Erfolg“. Die symbolische Ordnung der Marktgesellschaft, in: Eva Barlösius u. a. (Hrsg.), Gesellschaftsbilder im Umbruch. Soziologische Perspektiven in Deutschland, Opladen 2001, S. 103–117; ders., Ehrgeiz, Reputation und Bewährung. Zur Theoriegeschichte einer Soziologie des Erfolgs, in: Günter Burkart (Hrsg.), Lebenszeiten. Erkundungen zur Soziologie der Generationen, Opladen 2002, S. 103–117; ferner David Kettler, Colin Loader und Volker Meja, Karl Mannheim and the Legacy of Max Weber. Retrieving a Research Programme, Aldershot UK und Burlington VT 2008, S. 33–55.

  53. 53.

    Über das Wesen und die Bedeutung des wirtschaftlichen Erfolgsstrebens, S. 509.

  54. 54.

    Mannheim betont in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Notwendigkeit einer Verbindung von Soziologie und Pädagogik; vgl. ebd., S. 459 f. und 508 f. Zu Mannheims nachhaltigem Interesse an den pädagogischen Implikationen seiner Wissens- und Kultursoziologie siehe auch die einschlägige Untersuchung von Colin Loader und David Kettler, Karl Mannheim’s Sociology as Political Education, New Brunswick und New Jersey 2002.

  55. 55.

    Vgl. Max Weber, Die protestantische Ethik und der „Geist“ des Kapitalismus. Neuausgabe der ersten Fassung von 1904–05 mit einem Verzeichnis der wichtigsten Zusätze und Veränderungen aus der zweiten Fassung von 1920, hrsg. und eingeleitet von Klaus Lichtblau und Johannes Weiß, Wiesbaden 2016.

  56. 56.

    Über das Wesen und die Bedeutung des wirtschaftlichen Erfolgsstrebens, S. 449.

  57. 57.

    Vgl. Mannheim, Die Bedeutung der Konkurrenz im Gebiete des Geistigen, S. 47 ff.

  58. 58.

    Über das Wesen und die Bedeutung des wirtschaftlichen Erfolgsstrebens, S. 490 ff. Zur entsprechenden Periodisierung der historischen Entwicklung des modernen Kapitalismus siehe Werner Sombart, Der moderne Kapitalismus. Historisch-systematische Darstellung des gesamteuropäischen Wirtschaftslebens von seinen Anfängen bis zur Gegenwart, 2., neugearbeitete Aufl. München und Leipzig 1916–1927; vgl. ferner ders., Die Wandlungen des Kapitalismus, in: Weltwirtschaftliches Archiv 28 (1928), S. 243–256. Siehe hierzu auch Klaus Lichtblau, Werner Sombart und die ‚Modernität‘ des Kapitalismus, in: ders., Möglichkeiten der Soziologie. Studien über ihre Anfänge in Deutschland, Wiesbaden 2021, S. 95–128.

  59. 59.

    Über das Wesen und die Bedeutung des wirtschaftlichen Erfolgsstrebens, S. 487. Zu den auffallenden Parallelen zwischen Mannheims und Bourdieus Sprachgebrauch siehe Pierre Bourdieu, Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft, Frankfurt am Main 1984.

  60. 60.

    Vgl. Max Weber, Wirtschaft und Gesellschaft, 5. Aufl. Tübingen 1972, S. 125 ff., 328 ff. und 551 ff.; ders., Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie, Bd. 1, Tübingen 1920, S. 257 ff.

  61. 61.

    Vgl. Weber, Wirtschaft und Gesellschaft, S. 20 f.; ferner Bourdieu, Die feinen Unterschiede, a.a.O.

  62. 62.

    Mannheim schließt sich dabei einer Periodisierung der neuzeitlichen Geschichte von Carl Schmitt an, von dem er zentrale Fragestellungen übernommen hat. Dieser hatte in seiner Studie über „Das Zeitalter der Neutralisierungen und Entpolitisierungen“ von 1929 eine „Stufenfolge der wechselnden Zentralgebiete“ unterstellt, die von der ursprünglichen Vorherrschaft der Theologie zur Metaphysik und von dort aus zum Humanitär-Moralischen und schließlich zum Ökonomischen führt. Vgl. Carl Schmitt, Der Begriff des Politischen. Text von 1932 mit einem Vorwort und drei Corollarien, Berlin 1963, S. 80. Auch wenn Schmitt diesen Entwicklungsprozess innerhalb der neuzeitlichen Geschichte als verschiedene „Stufen der Neutralisierung und Entpolitisierung“ verstand, ist es auch für ihn selbstverständlich gewesen, dass die Politik nicht da aufhört, wo sie ihren Namen gegen unverfänglichere Bezeichnungen ausgetauscht hat: „Es gehört zur Dialektik einer solchen Entwicklung, daß man gerade durch die Verlagerung des Zentralgebietes stets ein neues Kampffeld schafft. […] Immer wandert die europäische Menschheit aus einem Kampfgebiet in neutrales Gebiet, immer wird das neu gewonnene neutrale Gebiet sofort wieder Kampfgebiet und wird es notwendig, neue neutrale Sphären zu suchen.“ (Ebd., S. 89.).

  63. 63.

    Über das Wesen und die Bedeutung des wirtschaftlichen Erfolgsstrebens, S. 474.

  64. 64.

    Ebd. S. 474 f.

  65. 65.

    Ebd., S. 488.

  66. 66.

    Ebd.; vgl. hierzu Max Weber, Über einige Kategorien der verstehenden Soziologie (1913), in: ders., Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, 6. Aufl. Tübingen 1985, S. 463 ff.

  67. 67.

    Ebd., S. 489. Mannheim bezieht sich dabei auf den französischen Frühsozialisten Saint-Simon als erster gelungenen modernen Verkörperung eines experimentellen Lebens. Der Begriff „experimentelles Leben“ hat in Mannheims Wissens- und Kultursoziologie einen kategorialen Stellenwert, der weit über das engere Gebiet der Wirtschaft hinausreicht und eine Signatur der Moderne schlechthin kennzeichnet. Vgl. Karl Mannheim, Allgemeine Soziologie. Mitschrift der Vorlesung vom Sommersemester 1930, in: Martin Endreß und Ilja Srubar (Hrsg.), Karl Mannheims Analyse der Moderne. Mannheims erste Frankfurter Vorlesung von 1930. Edition und Studien, Opladen 2000 (= Jahrbuch für Soziologiegeschichte 1996), S. 41–123.

  68. 68.

    Mannheim, Über das Wesen und die Bedeutung des wirtschaftlichen Erfolgsstrebens, S. 494 f.

  69. 69.

    Zur Definition der Souveränität als Entscheidungsbefugnis über den Ausnahmezustand im Bereich des Politischen vgl. Carl Schmitt, Politische Theologie. Vier Kapitel zur Lehre von der Souveränität. Zweite Ausgabe München und Leipzig 1934, S. 11.

  70. 70.

    Über das Wesen und die Bedeutung des wirtschaftlichen Erfolgsstrebens, S. 495.

  71. 71.

    Ebd., S. 477. Zu Mannheims diesbezüglichem Referenztext vgl. Meister Eckehart, Maria und Martha. Sermon über Lukas 10, 38, in: ders., Schriften, Jena 1934, S. 248 ff.

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Mannheim, K. (2023). Einleitung: Karl Mannheims Schriften zur Wirtschafts- und Kultursoziologie. In: Barboza, A., Lichtblau, K. (eds) Schriften zur Wirtschafts- und Kultursoziologie. Klassiker der Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-41108-4_1

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