Zusammenfassung
Die Kritik der Imperialen Lebensweise (Brand und Wissen 2017; I.L.A. Kollektiv 2017) zielt im Grunde schon auf die Kritik von Kolonialität. Ihr geht es nicht zuletzt darum, die Externalisierung der Bedingungen und Folgen für Mensch und Natur der gegenwärtig imperial-kapitalistischen Produktionsweise in den Globalen Süden im Alltag der Menschen im Globalen Norden fassbar zu machen. Ich verstehe diese insofern als einen wertvollen Beitrag für dekoloniale Perspektiven. Gleichzeitig erscheinen aus einer dekolonialen Perspektive Leerstellen und Schieflagen – insbesondere, wenn die Kritik der Imperialen Lebensweise zum Ausgangspunkt für politische Bildung wird. Das Konzept der Kritik der Imperialen Lebensweise ist aber zunächst ein analytisches und – wenngleich auch aktivistisch und auf gesellschaftliche Veränderung ausgerichtet – noch kein Bildungskonzept. Die Notwendigkeit eines solchen Bildungskonzepts erscheint angesichts der Verhältnisse offensichtlich. Im Sinne einer solidarischen Kritik fokussiere ich in diesem Beitrag auf diejenigen Aspekte, die mir als problematisch beziehungsweise ausbaufähig erscheinen. Das möchte ich anhand von drei Punkten tun: 1. Bildungsbegriff, 2. Bildungsinhalt, 3. Bildungssubjekt.
Dieser Artikel basiert auf meinem Artikel Dekolonialität und Kritik der imperialen Lebensweise. Überlegungen zur politischen Bildung in der Reihe Schulheft (Ausgabe 186, Innsbruck 2022), der wiederum auf dem Vortrag bei der dritten Vienna Conference on Citizenship Education basiert. https://www.univie.ac.at/intpol/termine/solidary-citizens-imperiale-lebensweise-und-politische-bildung/.
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Kleinschmidt, M. (2023). Zur Kritik der Kritik der Imperialen Lebensweise. Dekoloniale Betrachtungen. In: Kierot, L., Brand, U., Lange, D. (eds) Solidarität in Zeiten multipler Krisen. Citizenship. Studien zur Politischen Bildung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-40794-0_3
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