Zusammenfassung
Die Reduktion der Treibhausgasemissionen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe stellt auch Museen zunehmend vor eine Herausforderung. Museen erfüllen Aufgaben wie das Sammeln und Bewahren, Forschen und Dokumentieren, Ausstellen und Vermitteln – Nachhaltigkeit und Nachhaltige Entwicklung werden als Kernprinzipien gesehen, spielen jedoch in der betrieblichen Praxis (noch) eine untergeordnete Rolle. Vor diesem Hintergrund befasst sich der vorliegende Beitrag mit der Rolle von Museen als Change Agents und deren Wirkungsmacht bezüglich der Verwirklichung von Nachhaltigkeitszielen. Hierfür werden Museen zunächst als Nonprofit-Organisationen eingeordnet und deren Aufgaben und Standards dargestellt. Verschiedene Deutungsebenen kultureller Nachhaltigkeit werden erläutert und auf die Rolle der Museen hierfür eingegangen. Abschließend werden Handlungsfelder für Museen im Bereich ökologischer Nachhaltigkeit vorgestellt, welche einen Anfang auf dem Weg zu einer Kultur der Nachhaltigkeit begründen.
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Notes
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In diesem Beitrag wird die Schreibweise „Nachhaltige Entwicklung“ genutzt, um darauf hinzuweisen, dass es sich um einen feststehenden Begriff handelt, der in bestimmten Zusammenhängen genutzt wird.
- 2.
Allerdings wird im Rahmen dieses Beitrags vorrangig die Bedeutung ökologischer Nachhaltigkeit innerhalb des musealen Bereichs fokussiert, da diesem bisher noch nicht ausreichend Aufmerksamkeit in der kulturbetrieblichen Forschung und Praxis zukommt.
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Tatsächlich scheint es sich jedoch hier um zwei anschließende, sich überschneidende Diskussionen zu handeln, denn auch für eine „kulturelle Nachhaltigkeit“ ist die Anbindung an Institutionen – wie Museen – von Bedeutung, wie im Folgenden gezeigt wird.
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In Überarbeitung der ursprünglichen Definition wurde vom Advisory Council von ICOM nach einem mehrjährigen partizipativen Prozess ein neuer Definitionsvorschlag ausgewählt. Dieser wurde auf der im August 2022 stattfindenden ICOM-Generalkonferenz in Prag angenommen. Die bis dato geltende, ursprüngliche Fassung der Definition lautete: „Ein Museum ist eine gemeinnützige, auf Dauer angelegte, der Öffentlichkeit zugängliche Einrichtung im Dienste der Gesellschaft und ihrer Entwicklung, die zum Zwecke des Studiums, der Bildung und des Erlebens materielle und immaterielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Umwelt beschafft, bewahrt, erforscht, bekannt macht und ausstellt.“ (ICOM, 2010, S. 29).
- 5.
Das funktionale Dilemma der Nachhaltigen Entwicklung (in Museen sowie im Allgemeinen) wird in der wissenschaftlichen Literatur auch als wicked problem beschrieben. Damit gemeint ist ein Problem, das aufgrund seiner hohen Komplexität und/oder fehlender sowie widersprüchlicher Anforderungen schwer zu lösen ist (Vgl. Hahn, 2022, S. 7 f.)
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Anreize oder Interventionen, die über die gezielte Gestaltung von Entscheidungssituationen zu bestimmten Verhaltensweisen führen sollen, werden insbesondere im Bereich der Verbraucherwissenschaften unter dem Ansatz des Nudging nach Thaler und Sunstein (2009) zusammengefasst.
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Römhild, J., Heinzelmann, R. (2023). Nachhaltigkeit als kulturelle Herausforderung – Die Rolle von Museen im Kontext Nachhaltiger Entwicklung. In: Hilgers-Sekowsky, J., Richter, N., Ermel, N. (eds) Nachhaltigkeit in Nonprofit-Organisationen. SDG - Forschung, Konzepte, Lösungsansätze zur Nachhaltigkeit. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-40659-2_11
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