Zusammenfassung
Im Beitrag wird die Sozialstruktur von Studierenden der Sozialen Arbeit vor und seit Beginn der Covid-19 Pandemie untersucht. Zentral ist die Frage, wie hoch die Anteile Studierender aus nicht-akademischen und akademischen Elternhäusern sind und ob sich beide Gruppen im Hinblick auf soziostrukturelle Merkmale und die Professionalitätsorientierung unterscheiden. Die Ergebnisse zeigen eine Abnahme des Anteils an Bildungsaufsteiger:innen und einen Rückgang der Diversität der Studierenden mit Pandemiebeginn. Die Professionalitätsorientierung scheint davon eher indirekt beeinflusst zu werden.
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Notes
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Im Sommersemester 2021 waren im Sozialwesen, von dem der größte Teil – 75 % seiner Studierenden – Soziale Arbeit studiert, insgesamt 92 % der Studierenden an FHs eingeschrieben (Destatis 2022, S. 21). Zur Entwicklung der Studierendenzahlen der Sozialen Arbeit nach Institution siehe auch Meyer (2018).
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Mehr Informationen zum Projekt FIGEST finden sich in Teil 3 in diesem Band, zudem auf folgender Internetseite: https://katho-nrw.de/forschung-und-transfer/projekte/themenbereich-a/aktiv/projekt-a-1-1.
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Wen, S., Frank, T., Frisch, I., Verlinden, K. (2023). Bildungsaufstieg und Professionalitätsorientierung von Studierenden der Sozialen Arbeit. In: Klomann, V., Schmidt-Koddenberg, A. (eds) Studienpionier:innen und Soziale Arbeit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-40640-0_6
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