Zusammenfassung
Wie in den vorherigen Kapiteln veranschaulicht, gibt es in der sozialwissenschaftlichen Forschung bislang noch zu wenig Theorien, die sich umfassend mit dem Phänomen der Freundschaft sowie insbesondere mit ihrer kommunikativen Aushandlung über Medien befassen. Ein praxeologischer Ansatz, wie in Kapitel 2 dargelegt, bringt in dieser Hinsicht wichtige Erkenntnisse, die sich über Kommunikationsinhalte, Nutzungszeiten und mediale Plattformen hinaus erstrecken und aufzeigen, wie ein doing friendship medial und non-medial in der gegenwärtigen Zeit erfolgen kann. Die dazu benötigten Differenzierungen auf der Beziehungsebene von Freundschaften wurden in Kapitel 3 eingehend erläutert.
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Notes
- 1.
Für eine umfangreiche Besprechung des Methodenstreits zwischen Glaser und den nachfolgenden Weiterentwicklern der GT siehe auch Charmaz, 2009, 2011, 2014; Clarke, 2005; Coffey & Atkinson, 1996; Corbin, 2009; Corbin & Cisneros-Puebla, 2011; Corbin & Strauss, 2008, 2015; Glaser, 2002; Glaser & Strauss, 2008; Glaser & Tarozzi, 2011; Morse, Stern, Corbin, Bowers, Charmaz & Clarke, 2009; Strauss & Corbin, 1996; Strauss, Legewie & Schervier-Legewie, 2011; Strübing, 2007.
- 2.
Pseudonymisiert bedeutet in diesem Fall, alle Namen, Alters- und Ortsangaben wurden so verändert, dass keine Rückschlüsse mehr auf einzelne Personen möglich sind, ohne dabei zu sehr in die individuelle Biografie der Teilnehmenden einzugreifen. Im Zuge der methodischen Diskussion um Anonymisierung und Pseudonymisierung (Lohmeier, 2014, S. 159) wurde die Pseudonymisierung für alle Datenarten gewählt, um den Datenschutz der Interviewten zu gewährleisten und zugleich möglichst „nah“ an den Freundschaftsdarstellungen zu bleiben.
- 3.
Für die Vorstudie wurden insgesamt sechs Interviews im Zeitraum Januar bis Februar 2017 geführt, die als Test-Phase nicht in die Datenerhebung der Hauptstudie einflossen.
- 4.
Alle Akquise-Aktivitäten wurden im Zeitraum November 2017 bis Januar 2018 durch eine studentische Hilfskraft unterstützt.
- 5.
Bei den drei nicht einbezogenen Interviews stellte sich durch die spätere Eingrenzung des Untersuchungsfokus heraus, dass diese nicht mehr zur gesuchten Gruppe der Teilnehmenden (Berufseinsteigende) passen, da nicht, wie ursprünglich geplant, auch Freunde der Berufseinsteigenden interviewt wurden (s. Abschnitt Reflexionen zum offenen Kodieren während des Akquiseprozesses).
- 6.
In der wiss. Literatur wird sowohl der Begriff „Berufseinsteiger“ als auch die akkumulierte Berufserfahrung unterschiedlich definiert. Nach dem Konzept der Statuspassagen erstreckt sich die Phase der Kernberufstätigkeit in Deutschland auf die Altersgruppe ca. 25–55 Jahre. Daher wurde für die vorliegende Arbeit eine Schnittmenge aus den Angaben zu „Berufseinsteigern“ (ca. 2–10 Jahre Berufserfahrung) und der eigenen Definition der Berufseinsteigenden gewählt und eine Grenze von ca. sechs Jahren Berufserfahrung gezogen.
- 7.
Siehe dazu Bernardi, Keim & von der Lippe (2006).
- 8.
Siehe dazu Bernardi et al. (2006), zur Untersuchung von Personen, die Ego, der erstbefragten Person, nahestehen.
- 9.
Die Terminvereinbarung in unmittelbarer Zukunft stellte in der Tat ein Problem für einige Teilnehmende dar, teilweise bedingt durch Terminschwierigkeiten der berufstätigen Teilnehmenden und teilweise aufgrund der dazwischenliegenden Weihnachts- und Ferienzeit.
- 10.
Dazu wurde auf das Transkriptionsprogramm f4/f5 und auf das Programm MAXQDA zur Datenauswertung zurückgegriffen. Die Volltranskription aller Interviews erfolgte nach dem erweiterten semantisch-inhaltlichen Transkriptionssystem (Dresing & Pehl, 2017, S. 20–25). Auf eine „literarische Umschrift“ von Dialekten in leicht lesbare Form (Dittmar, 2009, S. 59) wurde dabei weitgehend verzichtet, um den Charakter der Interviewten bestmöglich widerzuspiegeln. Parasprachliches Verhalten, wie z. B. Pausen und Lautstärkeänderungen, wurden soweit möglich einbezogen (Dittmar, 2009, S. 169).
- 11.
Dresing & Pehl, n. d.
- 12.
Für eine detaillierte Kategorienübersicht siehe Anhang.
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Teichert, J. (2023). Forschungsdesign und methodisches Vorgehen nach der Grounded Theory. In: Digital occupants – Wie digitale Medien die kommunikative Aushandlung von Freundschaften verändern. Medienbildung und Gesellschaft, vol 50. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-40623-3_5
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-658-40623-3
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