Skip to main content

Part of the book series: Medienbildung und Gesellschaft ((MUG,volume 50))

  • 1099 Accesses

Zusammenfassung

Dieses Zitat beinhaltet einerseits die zeithistorischen Kriterien einer Freundschaft in der spätmodernen Welt und stellt andererseits die Schwierigkeit ihrer Definition als soziale Beziehung heraus: Als freiwillige Verbindung können Ausgestaltung und Dauer einer Freundschaft beliebig variieren und von den beteiligten Personen unterschiedlich definiert werden. Im Gegensatz zu Paaren, die sich ihrer Liebe immer wieder gegenseitig und teilweise öffentlich sichtbar für Außenstehende versichern, bestätigen sich Freunde in der Regel ihre Freundschaft nicht verbal, wie Sullivan dargelegt. Manche Menschen definieren Freundschaften daher in sehr spezifischer Form, zum Beispiel ausschließlich als Spaßfreundschaften oder nur mit besonders nahestehenden Personen, mit denen sie vertrauliche Gespräche führen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 84.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Im Zusammenhang mit der antiken Freundschaftsforschung wird mitunter Aristoteles’ „Nikomachische Ethik“ (Aristoteles, ca. 350 v. u. Z./2006, S. 284–285) angesehen. Als einer der ersten historischen Vertreter von Freundschaft als freiwillige soziale Beziehung (Nötzoldt-Linden, 1994, S. 154), rekurrieren auch heute noch viele Freundschaftsforschende auf Aristoteles’ Werke (s. a. Chambers, 2013; Eberhard & Kosta, 2004; Elder, 2018; Forbes, 2016; Hansen, 2009; Heuser & Schobin, 2016; Hruschka, 2010; Nötzoldt-Linden, 1994; Rawlins, 2009; Sullivan, 1999).

  2. 2.

    Teilnehmende der Studie von Spencer und Pahl bezeichneten beispielsweise ihre platonischen Freunde dann als Brüder oder Schwestern, wenn ihre Verhältnisse zu den realen Geschwistern nicht so eng waren oder es keine Brüder und Schwestern in der Familie gab (Spencer & Pahl, 2006, S. 118). Obwohl der Fokus der Studie von Spencer und Pahl (2006) auf Freundschaften lag, fragten sie die Forschungsteilnehmenden nicht direkt danach, sondern untersuchten auch familiäre Strukturen und verwandtschaftliche Bindungen, die von den Befragten genannt wurden. In ihrer Analyse gingen sie des Weiteren auf die Stärke der Verbindung sowie auf Unterschiede zwischen den Beziehungen, das gegenseitige Engagement und die Wahrnehmung bestehender Verpflichtungen ein (Spencer & Pahl, 2006, S. 41).

  3. 3.

    In der gegenwärtigen Zeit sind diese noch immer als brisante Beziehungsform zwischen Freundschaft und Liebe verortet (Blatterer, 2016, S. 74) oder als romantische Relationen mit weniger konfliktreichen Eigenschaften (Halatsis & Christakis, 2009, S. 935), als „erotic friendships“ (Blatterer, 2016, S. 71) oder „friends with benefits“ (Heuser & Schobin, 2016, S. 191). In vielen sozialwissenschaftlichen Freundschaftsstudien (Allan, 1989; Auhagen, 2006; Eberhard & Kosta, 2004; Heuser & Schobin, 2016; Spencer & Pahl, 2006) wurden diese bislang als Definitionsgrundlage für Freundschaften kategorisch ausgeschlossen, obwohl friends with benefits von manchen Forschungsteilnehmenden sogar als beste Freunde (Morgan, 2013, S. 173) bezeichnet werden.

  4. 4.

    Obwohl die hohe Anzahl wissenschaftlicher Arbeiten zu homosexuellen Männerfreundschaften (Anderson, 2008; Barrett, 2015; Nardi, 1992; Rumens, 2018; Sedgwick, 1985) für ein ebenso interessantes Forschungsfeld spricht, werden weitere Gender-Identitäten in diesem Zuge erneut ausgeschlossen, wie auch Barrett (2015, S. 367) feststellt.

  5. 5.

    Jurczyk et al. (2009, S. 18) sprechen in diesem Zusammen von „doing boundary“, einer persönlichen Grenzziehung von Familie, Arbeit und Freundschaften, die bewusst separat gehalten werden.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Jeannine Teichert .

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2023 Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert an Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Teichert, J. (2023). Freundschaft – Definitionen aus unterschiedlichen Perspektiven. In: Digital occupants – Wie digitale Medien die kommunikative Aushandlung von Freundschaften verändern. Medienbildung und Gesellschaft, vol 50. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-40623-3_3

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-40623-3_3

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-40622-6

  • Online ISBN: 978-3-658-40623-3

  • eBook Packages: Education and Social Work (German Language)

Publish with us

Policies and ethics